Benutzer:Thot 1/Atelier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

MEIN ATELIER! Die Backstube befindet sich rechts hinter der Türe.


2 Gemälde verschiedener Epochen

Marie Schuster-Hiby[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Schuster-Hiby (* 2. September 1867 in Altendorf an der Ruhr; † 14. Mai 1949 in Wylerberg) war eine deutsche Sammlerin von Gemälden, Zeichnungen und Grafiken von Künstlern der Brücke, des Blauen Reiters und anderen. Der Architekt Otto Bartning erbaute für sie in den Jahren 1921 bis 1924 unweit der niederländischen Grenze das expressionistisch gestaltete Landhaus Haus Wylerberg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Hiby wurde am 2. September 1867 als erstes Kind von Wilhelm Hiby und Julie Stein geboren. Der Vater war bis 1831 Direktor des Bergwerks in Altendorf und anschließend Mitarbeiter der Maschinenfabrik Malmedy & Hiby in Düsseldorf. Wilhelm Hibi war 1872, zusammen mit Carlos Otto, der ein Verwandter des Vaters von Marie Hiby war, an der Gründung des Unternehmens Dr. C. Otto & Comp. beteiligt. Ihre Schulzeit verbrachte sie in Düsseldorf und besuchte dieselbe Schule und Klasse wie Helene Müller, die wie Hiby gleichfalls aus Bergbaukreisen stammte. Mitte der 1880er Jahre ging Marie Hiby nach Birmingham, wo sie bei der Familie Christie wohnte. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1887, weilte die Mutter noch für ein Jahr mit ihren Kindern in Düsseldorf, bevor sie den bei Kleve liegenden Landsitz Bellevue sowie die Ländereien Kermisdahl und Wylerberg erwarb.[1]

Heirat und erste Ankäufe von Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1890 heiratete Hiby den aus Münster stammenden Kaufmannssohn Heinrich Schuster. Das Paar zog zunächst nach Koblenz, dann nach Aurich, wo 1893 die Tochter Alice geboren wurde, und schließlich nach Düsseldorf, wo ihr Mann für die Familienfirma Dr. C. Otto & Comp. zu arbeiten begann. In Elsaß-Lothringen erwarb das Ehepaar Schuster das unweit von Metz gelegene Landgut Lorry in Lorry-lès-Metz, in dem sie zunächst ihre Ferien verbrachten, bald jedoch ganz dorthin zogen, es umbauten und es mit Werken holländischer Meister bestückten. Unter den heute unbekannten Gemälden befand sich in Lorry ein Pseudo-Breughel und eine Sopraporte von François Boucher. Der Breughel wurde schließlich zusammen mit anderen Werken verkauft, und aus dem Erlös sollte ein Werk von Paul Klee erworben werden. Hierzu trat Schuster-Hiby an Klee persönlich heran, der sie jedoch an seinen Kunsthändler verwies, was sie als Beleidigung auffasste und den Klee nicht erwarb.[2]

Erster Weltkrieg und danach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Ersten Weltkriegs kamen viele Besucher nach Lorry, so unter anderem Edwin Redslob, der in den Jahren 1919 und 1920 die Staatsgalerie Stuttgart leiten sollte und der, so ist anzunehmen, die ersten Kontakte zwischen Schuster-Hiby und Otto Bartning knüpfte. Er war es auch, der sie mit modernen bildenden Künstlern bekannt machte. Als Mitglied des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler hatte Redslob seit 1910, als er noch am Sauermondt-Museum in Aachen tätig war, enge Kontakte zu Künstlern der Avantgarde. Nach dem Krieg musste die Familie Schuster Lorry verlassen und lebte für kurze Zeit in Tübingen, wo erste Pläne für den Bau eines Gebäudes auf dem Wylerberg entstanden, der 1906 durch Erbschaft an Marie Schuster-Hiby gefallen war. Da ihr Mann Heinrich Schuster 1921 verstarb, konnte dieser die Fertigstellung nicht mehr erleben.[3]

[…]

Letzte Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[…]

Am 14. Mai 1949 verstarb Marie Schuster-Hiby in Wylerberg und wurde, bevor man sie zum Friedhof nach Beek brachte, im Musiksaal von Haus Wylerberg aufgebahrt. Nach ihrem Tod schrieb Ewald Mataré an ihe Tochter Alice: „Ich wüßte keine Frau meines Bekanntenkreises, die mit mehr Anteilnahme an allem, ins besondere auf dem Gebiete der bildenden Künste lebendigen Regungen nachgespürt wäre, und dies rege Interesse bis ins hohe Alter gleich rege erhalten hätte, es war ein Leben aus der Fülle.“ Einige Jahre später wurde sie im Familiengrab in Kleve beigesetzt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Lemmens (Vorw.): Haus Wylerberg. Ein Landhaus des Expressionismus von Otto Bartning. Architektur und Kulturelles Leben 1920−1966, Nijmeegs Museum Commanderie van Sint-Jan‘, 1988, ISBN 90-6829-012-6

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Lemmens (Vorw.): Haus Wylerberg. Ein Landhaus des Expressionismus von Otto Bartning. Architektur und Kulturelles Leben 1920−1966, Nijmeegs Museum Commanderie van Sint-Jan‘, 1988, S. 19
  2. Gerhard Lemmens (Vorw.): Haus Wylerberg. Ein Landhaus des Expressionismus von Otto Bartning. Architektur und Kulturelles Leben 1920−1966, S. 19 ff., S. 24
  3. Gerhard Lemmens (Vorw.), S. 21 f., S. 23
  4. Gerhard Lemmens (Vorw.), S. 41