Benutzer:Viktoria Rosenbichler/Arbeitsseite (WS 2018)

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Raoul Berthelé

Raoul Berthelé[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raoul Berthelé (* 6. Juni 1886 in Niort, Département Deux-Sèvres; † 22. Dezember 1918 in Roeselare, Belgien) war ein französischer Chemieingenieur und Amateurfotograf, der im Ersten Weltkrieg als Offizier tätig war, wo er eine Vielzahl an Bildmaterial herstellte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raoul Berthelé wurde am 6. Juni 1886 in Noirt im französischen Département Deux-Sèvres als Sohn des Stadtarchivisten Joseph Berthelé geboren. 1891 zog es den Vater berufsbedingt nach Montpellier, wo Raoul seine Schulbildung erhielt, um schließlich Chemieingenieur zu werden. Als Raoul Berthelé ins Heer einberufen wurde, machte er eine Offiziersausbildung, die er 1910 abschloss. Vom 2. August 1914 bis zum 30. September 1916 war er als Versorgungsoffizier im 15./16. Regiment. Die Daten dieses Regiments wurden nicht in den Archiven von Val-de-Grâce festgehalten. [1]

Am 27. März 1917 trat Raoul Berthelé seinen Dienst als Metrologe des Heeres an. Dazu machte er im April 1917 ein Praktikum in Dugny. [1] Am 12. Juni 1917 wurde er Leiter einer Wetterstation. Diesen Posten behielt er bis zum Ende des Krieges, [2] auch wenn er selbst bereits bald darauf hin der französischen Alliierten Armee, die sich Aufgrund des deutschen Vorstoßes nach Belgien bewegte, folgte. Im Oktober 2017 befand sich Raoul Berthelé in Roeselare, wo man sich stark mit der Behandlung der Grippe auseinandersetzte. Auch er wurde von der Krankheit befallen und starb am 22. Dezember 1918 an den Folgen der spanischen Grippe.[1]

künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits vor dem Krieg interessierte sich Raoul Berthelé für die Fotografie und fertigte zum Beispiel Fotos von den Städten Montpellier und Palavas, sowie Familienfotos an. Die ersten Fotos, die sich mit dem ersten Weltkrieg auseinandersetzen , entstanden im April 2015, die letzten Werke entstanden nur kurz vor seiner tödlichen Erkrankung beim Vormarsch der französischen Alliierten Armee nach Belgien. [1] In dieser recht kurzen Zeitspanne wurden ungefähr 2500 Fotos vom Offizier geschossen, die im Großen und Ganzen darauf abzielen sollten den Alltag des Heeres darzustellen. [2]

Seine Werke beinhalten unter anderem klassische militärische Motive wie Gefangene (besonders oft Deutsche, aber auch Involvierte aus zum Beispiel Senegal oder Indochina), die Verletzten und Pfleger in der Krankenstation, das Ausmaß der Zerstörung des Krieges und Kavallerie. Hierbei hegte er eine besondere Faszination für den Flugverkehr, der in der Zeit des ersten Weltkrieges aufblühte. Raoul Berthelé machte viele Fotos von stehenden, als auch abhebenden Flugzeugen und fotografierte sich auch oft selbst vor den Flugzeugen, obwohl er selbst nie Pilot war. Trotzdem bekam er Gelegenheiten auch Fotos aus den Lüften zu schießen, da er mit vielen Piloten bekannt war. [1] Seine Liebe zum Flugverkehr und seine zahlreichen Fotografien von verschiedenen Wolkengebilden kann wohl auf sein Interesse für Metrologie zurückgeführt werden. [2]

Da Raoul Berthelé Versorgungsoffizier der Ambulanz war, kämpfte er selbst nicht an vorderster Front, sondern zog den Truppen immer nach. Das medizinische Team und die administratorischen Posten lebten quasi Seite an Seite mit der Zivilbevölkerung, wo das Alltagsleben weiterging, wenn auch manchmal durch Bombardierungen kurz unterbrochen. Dadurch war Raoul Berthelé quasi direkt im Zivilleben eingebunden und durch seinen Status als Offizier erfolgreich bei Freuen. Er fertigte neben seinen militärischen Fotografien eine Serie an, die seine weiblichen Eroberungen abbildet. [1]

Durch das ständige den Truppen Nachziehen, sah Raoul Berthelé viele Schlachtfelder und Spuren der Verwüstung des Krieges. Dabei entstanden Fotografien von Ruinen, alten Schützengraben (auch die der Feinde), Kadavern, verwüsteten Landschaften und beschädigter Kavallerie. Zwei Fotos, die 1917 aufgenommen wurden, sind hierbei eine besondere Seltenheit: Raoul Berthelé lichtete einen von Australiern eroberten deutschen Panzer ab, der später als Kriegstrophäe nach Australien geschickt wurde. [1]

Fonds Berthelé[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Vielzahl der Werke von Raoul Berthelé ist bis heute im Rahmen des sogenannten Fonds Berthelé in den Gemeindearchiven in Toulouse erhalten. Kurz nach seinem Tod brachten Verwandte beriets einige Werke dort hin [1] und 60 Jahre nach seinem Tod machten seine Nachfahren eine große Spende an das Archiv, die sowohl weiter Fotografien, als auch militärische Papiere, Broschüren, Zeitungen und Bilder der Familie umfasste. [2] Der Fonds Berthelé umfasst ungefähr 1500 Stück Negative und 500 Stück entwickelte Fotos. Dadurch, dass ein Großteil seines künstlerischen Lebenswerkes erhalten blieb, kann heute davon ausgegangen werden, dass Raoul Berthelé mindestens zwei verschiedene, wenn auch recht ähnliche, Fotoapparate verwendete und auch mit Panorama Winkeln arbeitete. [1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Raoul Berthelé. Abgerufen am 15. Februar 2019.
  2. a b c d Fonds Berthelé. Abgerufen am 15. Februar 2019.