Benutzer:Willi-Funk/Willi Schmitt

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Ausweisbild Willi Schmitt

Wilhelm "Willi" Schmitt (*05.02.1908 in Ludwigshafen, †02.07.1991 in Heidelberg) war ein deutscher Kommunalpolitiker der SPD und Träger des Bundesverdienstkreuz.

Herkunft und Kindheit

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Schmitt wurde als Sohn des Eisengießers Wilhelm Schmitt in Ludwigshafen geboren[1], obwohl die Familie seit 200 Jahren in Schriesheim als Landwirte gelebt hatten. Es ist anzunehmen, dass die Familie wegen dem Beruf des Vaters nach Ludwigshafen gezogen ist. "Bald" nach seiner Geburt zog die Familie jedoch wieder zurück nach Schriesheim. Hier besuchte Wilhelm die Volksschule.

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Ausbildung und Beruf

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Willi Schmitt am 07.10.1928

Von 1922 bis 1925 machte er eine kaufmännische Lehre bei der Firma M.E.G. Gottlieb GmbH im heidelberger Ortsteil Handschuhsheim. Mit Beendigung seiner Ausbildung wurde Schmitt Mitglied im Gewerkschaftsbund der Angestellten. 1927 wechselte er zu Firma "Erste badische Teigwarenfabrik Wilhelm Hensel GmbH" heute 3-Glocken in Weinheim. Hier blieb er bis zu seiner Rente durchgehend angestellt, lediglich seinem Wehrdienst im 2. Weltkrieg unterbrochen.

Seine Anstellung als Lohnbuchhalter kann als gut situiert angesehen werden und ging mit Aufstiegschancen einher. So verdiente Schmitt 1931 ein Durchschnittsgehalt in der Weimarer Republik. Wohl ab 1937, spätestens ab 1938 war Schmitt Abteilungsleiter. Sein Gehalt betrug am Ende fast das doppelte des Durchschnittsgehalts in Deutschland.[2]

Die Wiedereinsetzung nach dem 2.Weltkrieg erwies sich jedoch als schwer, da seine erneute Einstellung als Lohnbuchhalter eine Genehmigung erforderte. Diese hatte Schmitt im Dezember 1945 kurz nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft beantragt. Im April 1946 gab er an einer nicht genehmigungspflichtige Beschäftigung nachzugehen. Am 25.04.1946 wurde Schmitt in seinem Vorstellungsgespräch als Einstellungswürdig befunden. Erste Nachweise einer Anstellung finden sich ab dem 01.01.1948.

Im August 1958 wurde Schmitt Leiter der Lochkartenabteilung (ab1972 EDV-Abteilung) und ab ____ Leiter der Personalabteilung.

Im Februar 1961 Gründete Schmitt den "Willi-Schmitt-Teigwarenvertrieb" in Absprache mit den "3-Glocken GmbH". Im 1962 wurde er wegen Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz angeklagt und am 10.10.1962 freigesprochen. Im November 1962 wurde der Betrieb geschlossen.

Beziehung zum Nationalsozialismus

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Nach eigenen Angaben hatte Schmitt vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten die SPD gewählt. Nach der Machtübernahme wurde er als Gewerkschaftsmitglied in die DAF überführt. Hier übernahm er die Aufgabe des Blockwalters. Nach eigenen Angaben geschah dies auf Anordnung des DAF Ortsobmanns Schriesheim. Später wurde er zusätzlich stellvertretender Zellenwalter. Mit Beginn des 2. Weltkriegs übernahm er die Geschäfte des Zellenwalters bis zu seiner eigenen Einberufung 1940. Ab Mai 1937 war Schmitt Mitglied der NSDAP. In seiner Spruchkammerakte hab er an bis Mai 1941 Mitglied gewesen zu sein und tatsächlich trat man mit der Einberufung in Wehrmacht aus der NSDAP aus. Jedoch finden sich auf keine Hinweise auf einen solchen Austritt in seinen Akten.

Am 23.12.1947 wurde Schmitt deshalb von der Spruchkammer Weinheim angeklagt und sollte in die Gruppe der Belasteten eingeordnet werden. Die Vermutung liegt nahe, dass Schmitt als Nutznießer angesehen wurde, da sich, in der Zeit seiner von der Aufnahme seiner Tätigkeit als Blockwalter, bis zu seiner Einberufung sein Gehalt fast verdoppelte.

Die Spruchkammer gab Schmitts Antrag im Januar 1948 recht ihn in die gruppe der Mitläufer einzustufen und auf Grund der Weihnachtsamnestie das Verfahren einzustellen. Maßgeblich beeinflusst wurde das verfahren von verschiedenen Eidesstattlichen Versicherungen, die Schmitt eine unpolitische Einstellung oder ihm bescheinigten er habe "Bei Unterhaltungen im kleinen Kreis [...] Kritik an dem Tun des Regims (sic!) von 1933 geübt."[3]

Willi Schmitt um 1940

Im Mai 1940 wurde Schmitt eingezogen und wurde zum Fernsprecher ausgebildet und wurde Oberfunker. Im April 1941 wurde Schmitt die Nachrichtenkompanie e 804 versetzt und hatte danach den Dienstgrad eines Gefreiten. ab Juni 1941 nahm er am Ostfeldzug und im Juli 1941 an der Kesselschlacht bei Minsk teil. August 1941 bis Dezember 1941 kämpfte seine Einheit gegen versprengte Truppen und danach bis April 1942 in der Schlacht um Moskau. Von April 1942 bis November 1943 sicherte Seine Einheit Nachschub Linien im Heeresgebiet Mitte. Am Anfang dieser Aufgabe muss sich Schmitt verletzt haben, da er am 20.05.1942 "zu schweren Arbeiten der rechten Hand und Unterarm nicht geignet." , wegen einer Operation, erklärt wurde.

Im August 1942 wurde ihm die Ostmedaille und im September 1942 das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse verliehen. (Das Kriegsverdienstkreuz wurde an nicht kämpfende Soldaten verliehen.) Während seiner Zeit an der Ostfront wurde er zum Obergefreiten befördert.

Im November 1943 wurde er nach Italien versetzt. Hier kämpfte er in Sangro, Garigliano und Monte Cassino und geriet schließlich in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er am 30.September 1945 bereits entlassen.

Schmitt wurde am 11.11.1956 zum ersten Mal in den Gemeinderat Schriesheim gewählt. Diesem gehörte er bis 1984 an.

Bei der Kreistagswahl am 08.11.1959 wurde Schmitt im Wahlkreis VI (Ladenburg, Heddesheim, Ilvesheim und Schriesheim) in den Kreistag Mannheim (Land) gewählt. Hier war er auf Platz 3 aufgestellt, wurde aber auf Platz 2 gewählt. Ebenfalls 1959 zog Wolfgang Daffinger erstmals in den Kreistag ein. Schmitt wurde stellvertretender Vorsitzender des Kreisausschusses Kreisaltersheim Schriesheim. Der Vorsitz war formal dem Landrat vorbehalten. Seine letzten Jahre verbrachte Schmitt krankheitsbedingt in eben jenem Altersheim. Schmitt gehörte dem Kreistag von 1959 bis 1971 an und von 1972 bis 1984 dem Kreistag Rhein-Neckar-Kreis an, nachdem der Landkreis Mannheim vollständig im Landkreis Rhein-Neckar aufging.

Am 25.04. 1973 wurde er auch zum ehrenamtlichen Richter am Verwaltungsgericht Karlsruhe gewählt_________

In Oktober 1938 heiratete Wilhelm Maria Elizabetha Schmitt in Schriesheim. Aus der Ehe gingen eine Tochter und ein Sohn hervor.

Im selben Haus wie Schmitt wuchs der spätere schriesheimer Bürgermeister Peter Riehl aus. Schmitt wurde zu einem Ziehvater für Riehl der ihn auch in den Fußballverein einführte. 1985 wurde Schmitt das Bundesverdienstkreuz durch Peter Riehl verliehen.

Sein Urenkel ist der Politiker Felix Illert (Die PARTEI).

Schmitt war Fußballer und spielte seit 1923 im Verein. nach seiner aktiven Karriere war er im Vorstand des SV1919 Schriesheim aktiv und wurde später zu dessen Ehrenvorsitzenden gewählt.

Schmitt war im Besitz eines Führerscheins, fuhr jedoch aus unbekannten Gründen kein Auto. Entweder ließ er sich fahren oder fuhr mit der Bahn. In Ausnahmefällen fuhr er mit dem Moped.

? Ring der Stadt Schriesheim

1985: Bundesverdienstkreuz

  1. Lebenslauf Spruchkammerakte
  2. Vgl. Spruchkammer S.33 und Durchschnittsentgelt Wiki
  3. Spruchkammerakte S.21