Bernard Eisenschitz

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Bernard Eisenschitz (* 3. Juli 1944 in Saint-Calais) ist ein französischer Filmhistoriker. Im Rahmen der Erforschung und Vermittlung der Filmgeschichte ist er tätig als Herausgeber, Autor und Übersetzer filmgeschichtlicher Werke sowie als Autor zahlreicher Texte in Sammelbänden und Filmzeitschriften (Cahiers du cinéma, Positif u. a.). Eisenschitz hat einige eigene, ebenfalls in filmhistorischem Zusammenhang stehende Filme realisiert und tritt gelegentlich in Filmen befreundeter Cinéasten als Darsteller auf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernard Eisenschitz’ Vorfahren stammen aus Österreich und Deutschland.[1] Er ist ein Neffe des Malers Willy Eisenschitz.[2] Ohne ein Universitätsstudium absolviert zu haben, eignete Eisenschitz sich alle filmhistorischen Kenntnisse ausschließlich durch „cinéphile Ausbildung“ und „praktische Arbeiten“ an. Seine erste große editorische Aufgabe übertrug ihm Mitte der 1970er Jahre der damalige Leiter der Cinémathèque française, Henri Langlois: die Betreuung des Nachlasses von Georges Sadoul und die Fertigstellung der Bücher, die Sadoul selbst nicht mehr beenden konnte.[3] Die von Eisenschitz gemeinsam mit Luce Vigo, der Tochter Jean Vigos, hergestellte Fassung von dessen Film L'Atalante gilt heute als definitive Restauration.[4]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Regisseur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Darsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georges Sadoul (Mitarbeit: Bernard Eisenschitz): Histoire générale du cinéma. Denoël.
  • Georges Sadoul: Rencontres: Chroniques et Entretiens. Denoël, 1984.
  • Georges Sadoul: Lumière et Méliès. Lherminier, 1985.
  • Tirages et restaurations de la Cinémathèque française. (Vier Bände). Paris 1989.

Als Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedenes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pascal Aubier: Les mémoires de Gascogne. Yellow now, Crisnée 1996, ISBN 2-87340-117-6. – Darin ein langes Gespräch von Bernard Eisenschitz mit Pascal Aubier, ausgehend von Aubiers Film Le fils de Gascogne.
  • Georges Sturm: Die Circe, der Pfau und das Halbblut – Die Filme von Fritz Lang 1916–1921. WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, Trier 2001, ISBN 3-88476-434-9. – Darin das Vorwort von Bernard Eisenschitz.
  • Astrid Johanna Ofner (Hrsg.): Retrospektive Fritz Lang. Viennale, Wien 2012, ISBN 978-3-901770-32-6. – Darin die Einleitung von Bernard Eisenschitz zu Briefen von Bertolt Brecht an Fritz Lang.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012: Reinhold Schünzel-Preis des „cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes“.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernard Eisenschitz im Gespräch mit Jacques Mandelbaum; in: Le Monde vom 18. Oktober 2011 (französisch; abgerufen am 24. April 2023).
  2. Gemäß Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  3. Die wörtlichen Zitate in diesem Abschnitt sind einem auf der Website kunst-der-vermittlung.de erschienenen Gespräch mit Bernard Eisenschitz entnommen (abgerufen am 24. April 2023); dort auch Erläuterungen zur editorischen Betreuung des Nachlasses von Georges Sadoul.
  4. So z. B. Graham Fuller auf der Website des British Film Institute: „The fifth and definitive re-edit of L’Atalante – the 2001 restoration by the film historian Bernard Eisenschitz and Luce Vigo, the director’s daughter ...“ (englisch; abgerufen am 24. April 2023).
  5. Mitteilung des „cinefest“ (abgerufen am 24. April 2023).