Blechmühle (Hohenfels)
Blechmühle Markt Hohenfels
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 12′ N, 11° 53′ O |
Höhe: | 380 m ü. NHN |
Einwohner: | 3 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 92366 |
Vorwahl: | 09472 |
Blechmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt von Hohenfels aus etwa 1,6 km flussabwärts am linken Ufer des Forellenbaches, der in östlicher Richtung der Vils zufließt.
Von der Staatsstraße 2234 zweigt eine Straße, die über den Forellenbach führt, zur Blechmühle ab.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mühle unterstand dem kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels. Im Zinsbuch des Amtes von 1523 ist sie als neu errichtet genannt.[2] Im Kartenwerk von Christoph Vogel von ca. 1600 ist das Anwesen als „Blechhamer/Blechhamermühl“ verzeichnet.[3] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, hatte die Blechmühle die Größe eines Halbhofes.[4]
Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf sowie die Einöden Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[5]
Mit dem zweiten Gemeindeedikt wurde der Steuerdistrikt in zwei Ruralgemeinden, nämlich Markstetten und Haasla, umgewandelt. Letztere bestand nur aus dem Dorf Haasla, dem Weiler Lauf sowie den Einöden Höfla und Blechmühle und wurde 1830 mit Gemeinde Markstetten vereinigt.[6] Diese wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet. Seitdem ist die Einöde Blechmühle ein amtlich benannter Ortsteil von Hohenfels.
Die Mühle war eine Getreidemühle und ein Sägebetrieb. Sie wurde von zwei oberschlächtigen Wasserrädern von je 3,3 m Durchmesser angetrieben. Der Mahlbetrieb wurde 1920 aufgegeben. 1922 wurden die Wasserräder durch eine Turbine zur Stromgewinnung ersetzt.[7]
Gebäude- und Einwohnerzahl:
- 1830: 7 Einwohner[8]
- 1838: 10 „Seelen“, 1 Haus, 1 Kapelle[9]
- 1861: 10 Einwohner, 5 Gebäude[10]
- 1871: 11 Einwohner, 4 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Pferde, 11 Stück Rindvieh[11]
- 1900: 11 Einwohner, 1 Wohngebäude[12]
- 1925: 1 unbewohntes Wohngebäude[13]
- 1950: 8 Einwohner, 1 Wohngebäude[14]
- 1987: 3 Einwohner, 1 Wohnhaus, 1 Wohnung[1]
Heute sind zwei Hausnummern im Gemeindeteil Blechmühle vergeben. Im größeren Anwesen werden Welshponys gezüchtet.[15]
Kirchliche Verhältnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde gehörte seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[16][17] Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Blechmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
- ↑ Jehle, S. 298
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 7, 14
- ↑ Jehle, S. 488
- ↑ Jehle, S. 534
- ↑ Jehle, S. 542, 553 f.
- ↑ Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. . Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 118
- ↑ Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 162 f.
- ↑ Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
- ↑ Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
- ↑ Website des Gestüts
- ↑ Frank/Paulus, S. 21
- ↑ Jehle, S. 288