Fuchsmühle (Hohenfels)

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Fuchsmühle
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 52′ OKoordinaten: 49° 11′ 35″ N, 11° 51′ 50″ O
Höhe: 380 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Fuchsmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb von Hohenfels aus etwa 1,3 km flussabwärts rechts des Forellenbaches, der in östlicher Richtung der Vils zufließt, auf ca. 380 m ü. NHN.

Die Mühle liegt an der im Tal verlaufenden Staatsstraße 2234. Bei der Mühle zweigt eine Gemeindeverbindungsstraße ab, die zum Hohenfelser Gemeindeteil Schönheim führt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fuchsmühle unterstand dem kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels. Im Urbar dieses Amtes von 1494 ist sie als Hadermühle verzeichnet.[1] Im Kartenwerk von Christoph Vogel von ca. 1600 ist das Anwesen ebenfalls als „Hadermuhl“ verzeichnet.[2] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand die Fuchsmühle, auch Haadermühl genannt, aus zwei Anwesen, der Mühle selber und einem Widengütl.[3]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf sowie die Einöden Fuchsmühle, Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[4]

Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Markstetten, der wiederum die Fuchsmühle angehörte.[5] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet. Seitdem ist Fuchsmühle ein Gemeindeteil von Hohenfels.

Die Mühle war eine Getreidemühle. Der Mahlbetrieb wurde 1912 aufgegeben, mit dem Wasserrad aber weiter Strom für den Eigenbedarf und ein benachbartes Anwesen erzeugt.[6] Am 5. Januar 1918 wurde der Müller Michael Wurm von Hamsterern ermordet.[7]

Gebäude- und Einwohnerzahl:

  • 1838: 9 „Seelen“, 1 Haus[8]
  • 1861: 10 Einwohner, 4 Gebäude[9]
  • 1871: 11 Einwohner, 3 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Pferde, 5 Stück Rindvieh[10]
  • 1900: 13 Einwohner, 1Wohngebäude[11]
  • 1925: 5 Einwohner, 1Wohngebäude[12]
  • 1950: 9 Einwohner, 1 Wohngebäude[13]
  • 1987: 7 Einwohner, 1 Wohnhaus, 1 Wohnung[14]

Auch heute ist nur eine Hausnummer vergeben.

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde gehörte seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[15][16] Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 155 f.
  2. Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 489, 495
  3. Jehle, S. 488
  4. Jehle, S. 534
  5. Jehle, S. 554
  6. Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. . Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 117
  7. Raubmord in Fuchsmühle; Webseite der Kolpingfamilie Hohenfels
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 294
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  15. Frank/Paulus, S. 503
  16. Jehle, S. 288