Blida

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البليدة
ⵍⴻⴱⵍⵉⴸⴰ
Blida
Blida (Algerien)
Blida (Algerien)
Koordinaten 36° 28′ 31″ N, 2° 49′ 42″ OKoordinaten: 36° 28′ 31″ N, 2° 49′ 42″ O
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat Algerien
Provinz Blida
Höhe 260 m
Fläche 72,1 km²
Einwohner 163.586 (2008)
Dichte 2.269,5 Ew./km²
Stadtzentrum von Blida
Stadtzentrum von Blida
Stadtzentrum von Blida

Blida (arabisch البليدة, DMG al-Bulaida, tamazight ⵍⴻⴱⵍⵉⴸⴰ) ist eine Großstadt im Norden Algeriens mit 163.586 (Zensus 2008) Einwohnern.[1] Sie liegt in der gleichnamigen Provinz Blida, deren Hauptstadt sie ist. Ihr Name bedeutet Kleine Stadt. Sie wird häufig als Ville des Roses (Stadt der Rosen) bezeichnet.

Geographische Lage

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Blida liegt etwa 40 km südlich der algerischen Hauptstadt Algier in rund 260 m Höhe in der Mitidja, einem weiten Tal des Tellatlas. Die Küste des Mittelmeers ist rund 30 km entfernt. Unmittelbar im Süden der Stadt liegt ein ausgedehnter Gebirgszug mit dem 1500 m hoch gelegenen Touristenort Chréa und dem sich südlich davon erstreckenden Nationalpark von Chréa, einem von der UNESCO gelisteten Biosphärenreservat.

Die Römer errichteten an der Stelle, an der heute die Stadt liegt, ein Feldlager. 1535 siedelten sich Morisken, muslimische Flüchtlinge aus Andalusien, dort an. Sie wurden finanziell durch Khair ad-Din Barbarossa unterstützt und begannen, bewässerte Orangenplantagen anzulegen.[2] Während der osmanischen Zeit entwickelte sich Blida zu einem wohlhabenden Ort, an den sich reiche Bewohner Algiers zurückzogen. 1825 wurde Blida durch ein Erdbeben zerstört.[2] 13 Jahre später, im Jahre 1838, wurde es von französischen Truppen eingenommen, die dort eine Garnison einrichteten. Nur wenige Jahrzehnte später, 1867, wurde Blida wieder von einem Erdbeben zerstört.[2] Blida diente der Verarbeitung der Agrarerzeugnisse aus der umliegenden Mitidja. Die Gesellschaft war segregiert.[3] Als einer von wenigen muslimischen Schülern schaffte es Abane Ramdane an das Collège colonial.[3]

Die koloniale Bevölkerung bestand nicht nur aus rechtsgerichteten Siedlern, sondern auch aus Arbeitern. Die sozialen Kämpfe der Metropole wurden auch in Algerien geführt. Der Triumph des linken Front populaire bei den französischen Parlamentswahlen führte in Blida am 14. Juni 1936[4] zu Freudenkundgebungen mit rund 5000[4] in den Straßen defilierenden Menschen. Vichy-Frankreich setzte durch, dass Blida im Zweiten Weltkrieg der Internierung junger Franzosen diente, deren Loyalität zu Philippe Pétain und dessen Kollaborationsregime mit den Nazis das Bureau des menées antinationales[5] (dt. Büro für antinationale Umtriebe) als zu gering einschätzte. In Blida waren bis Ende 1942 im Groupement 103 zahlreiche Verpflichtete der Chantiers de la Jeunesse beschäftigt, die zuvor im Lager des Chantier de discipline du groupement n° 40[5] gefangengehalten worden waren.

Von 1954 bis 1962 währte der Algerienkrieg. Bis zum Kriegsende und der Unabhängigkeit gehörte die Stadt zum 1956 neu eingeteilten französischen Verwaltungsgebiet Wilaya 4.[6]

Blida liegt an der von Algier kommenden Nationalstraße 1, auch Trans Sahara Highway genannt, die hier nach Süden in Richtung Médéa abbiegt und in den Gorges de la Chiffa (Schlucht(en) von Chiffa) durch den Tellatlas führt. Sie liegt an der 1860 eröffneten Eisenbahnstrecke von Algier nach Blida, die 1890 mit der Bahnlinie durch die Gorges de la Chiffa nach Berruaghia und später bis Djelfa verlängert wurde. Die Eisenbahnlinie von Oran nach Algier führt ebenfalls über Blida. Die Ost-West-Autobahn führt nördlich an Blida vorbei. Die Seilbahn Blida – Chréa erleichtert den Zugang zu dem Ort in den Bergen.

Blida hat eine Universität (Université Saad Dahlab Blida).

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Blida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Population résidente des ménages ordinaires et collectifs (MOC)selon la commune de résidence et le sexe et le taux d’accroissement. Office National des Statistiques von Algerien, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  2. a b c Arab Market, Blida, Algeria. In: World Digital Library. 1899, abgerufen am 25. September 2013.
  3. a b Renaud de Rochebrune, Benjamin Stora: La guerre d’Algérie vue par les Algériens. Des origines à la bataille d’Alger. Band 1. Éditions Denoël, Paris 2011, ISBN 978-2-207-25334-2, S. 158.
  4. a b Michel Pierre: Histoire de l’Algérie – Des origines à nos jours. Éditions Tallandier, Paris 2023, ISBN 979-1-02104503-3, S. 271 f.
  5. a b Olivier Faron: Les Chantiers de Jeunesse. Avoir 20 ans sous Pétain. Hrsg.: Patrick Weil. Édition Grasset & Fasquelle, Paris 2011, ISBN 978-2-246-75971-3, S. 62 f.
  6. Benjamin Stora: Appelés en guerre d’Algérie (= Pierre Marchand, Elisabeth de Farcy [Hrsg.]: Collection Découvertes Gallimard). Éditions Gallimard, Paris 1997, ISBN 2-07-053404-9, S. 37.