Bodengesellschaft

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Eine Bodengesellschaft ist die Zusammenfassung regional assoziierter Böden auf unterschiedlichem Gruppierungsniveau, je nach Größe des betrachteten Landschaftsraumes und in Abhängigkeit von der Variation der Faktoren der Pedogenese.[1]

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bodengesellschaft dient dem Zweck der Darstellung, z. B. auf kleinmaßstäblichen Karten.[2] Der Wortbestandteil Gesellschaft darf nicht mit der Bedeutung der Soziologie, im Wirtschafts- oder Rechtswesen oder in der Umgangssprache verstanden werden, steht hier vielmehr für Gruppe oder Einheit. Wissenschaftssprachlich handelt es sich um eine Aggregation.

Es findet sich eine andere Definition, nach der die Bodengesellschaft eine „typische Kombination von Bodentypen, die in einer (Boden-) Landschaft miteinander verknüpft sind“.[3] Der Ausdruck Bodengesellschaftskarten wird ebenso angewendet, dazu ist die Anwendung der Kriterien auf einen gegebenen Datenbestand möglich (Vergesellschaftung, Adjektiv „vergesellschaftet“).[4]

In der Kartografie ist die sinnvolle Reduktion der Informationen entsprechend dem Kartenmaßstab eine Generalisierung. Die auf einer Karte verwendeten Farben werden normalerweise in einer Legende angegeben.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beispiele für Bodengesellschaften in Baden-Württemberg finden sich in etwa in folgenden Bodenzustandsberichten:

(Herausgeber: Umweltministerium Baden-Württemberg, 70182 Stuttgart).

Im Umweltinformationssystem UIS aus Baden-Württemberg finden sich weitere Beispiele mit Illustrationen.[10] Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlins hat im Digitalen Umweltatlas Berlin (Ausgabe 1998) einige ausgewählte Bodengesellschaften beschrieben. Es handelt sich um Definitionen, und es werden Kürzel wie „BG 1“ oder „BG 6“ zugewiesen.[11]

Erläuterung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Bodengesellschaft ist etwa zum Beispiel für Kehl nördlich der Kinzig wie folgt beschrieben: „Lehmig bis tonig-lehmige Auengleye und Braune Auenböden“.[7] Diese werden, gegebenenfalls unter Nutzung von Bodeninformationssystemen, aus traditionellen (pedogenetischen), praktischen oder wissenschaftlichen (bodenkundlichen) Gründen – unter Umständen in Hinblick auf eine gegebene Fragestellung – gemeinsam angesprochen, also zum Beispiel visualisiert, diskutiert oder analysiert, d. h. gemeinsam betrachtet.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Diedrich Schroeder und Winfried E. H. Blum: Bodenkunde in Stichworten. 5., rev. und erw. Aufl., Hirt, Berlin (u. a.) 1992, ISBN 3-443-03103-X
  2. Peter Meusberger (Hrsg.): Lexikon der Geographie: in vier Bänden. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2001, Bd. 1 A. bis Gasg. - 2001, Stichwort „Bodengesellschaft“, S. 190, ISBN 3-8274-0300-6
  3. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Bodendauerbeobachtung in Baden-Württemberg: Glossar (Memento vom 22. März 2007 im Internet Archive). Stand: Frühjahr 1993, erste Ausgabe, unveränderter Nachdruck, Karlsruhe 1995
  4. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe: Was sind Leitbodenassoziationen? (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  5. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Bodenzustandsbericht Großraum Stuttgart 1999 (Memento vom 23. März 2007 im Internet Archive)
  6. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Bodenzustandsbericht Karlsruhe 1995 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  7. a b Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Bodenzustandsbericht Kehl 1995 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  8. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Bodenzustandsbericht Großraum Mannheim/Heidelberg 1998 (Memento vom 11. März 2007 im Internet Archive)
  9. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg: Bodenzustandsbericht Pforzheim 1995 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  10. [1] Bodengesellschaften im Gebiet des Oberen Muschelkalks (Heckengäu) im Themenpark Umwelt des UIS
  11. [2] Digitaler Umweltatlas Berlin, Ausgabe 1998