Boubakar Ba

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Boubakar Ba (* 29. Dezember 1935 in Say; † 19. April 2013 in Paris; auch Boubacar Ba) war ein nigrischer Mathematiker.

Boubakar Ba war der Sohn eines afrikanischen Mitarbeiters der französischen Kolonialverwaltung in Diapaga. Er ging auf Schulen in Diapaga und Fada N’Gourma, gefolgt vom Besuch des Collège moderne in Niamey und des angesehenen Lycée Van Vollenhoven in Dakar. Dort und in Niamey war der spätere Politiker Dan Dicko Dan Koulodo sein Mitschüler.[1]

Ba besuchte danach das Institut für höhere Studien, aus der später die Universität Dakar hervorging, sowie das Lycée Hoche in Versailles und das Lycée Louis-le-Grand in Paris.[2] Er wurde 1956 zum Studium an der Pariser École normale supérieure zugelassen – als erster Afrikaner in der Geschichte der Bildungseinrichtung.[3] Dort machte er 1959 einen Abschluss in Mathematik.[2] Im selben Jahr wurde er Mitglied der Société Mathématique de France.[4] Ba studierte von 1959 bis 1964 Mathematik am Centre national de la recherche scientifique, unterbrochen durch einen Studienaufenthalt an der Princeton University von 1961 bis 1962. Er promovierte 1965.

Ba arbeitete von 1965 bis 1968 als Dozent an der Universität Dakar. Von 1969 bis 1971 war er Professor für Mathematik an der Universität von Madagaskar. Er wurde 1971 als Direktor an das neugegründete Centre d’Enseignement Supérieur in Niamey berufen, das unter seiner Führung zur Universität Niamey ausgebaut wurde, als deren erster Rektor er ab 1973 amtierte.[2] In dieser Funktion löste ihn 1979 Abdou Moumouni ab.[5] Ba lehrte danach weiterhin an der Universität Niamey.[2] Ferner hatte er Lehraufträge für Mathematik unter anderem an der Universität Abidjan und an der Universität Paris-Nord.[3]

Boubakar Ba verbrachte seinen Ruhestand in Paris, wo er im Alter von 78 Jahren starb.[6]

Postume Ehrungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. Februar 2018 wurde die staatliche Boubacar-Ba-Universität Tillabéri nach ihm benannt.[7] Am 5. Oktober 2018 ernannte ihn Staatspräsident Mahamadou Issoufou postum zum Großoffizier des Verdienstordens Nigers.[8]

  • Seidik Abba: Entretiens avec Boubakar Ba. Un Nigérien au destin exceptionnel. L’Harmattan, Paris 2015, ISBN 978-2-343-06027-9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Seidik Abba: Entretiens avec Boubakar Ba. Un Nigérien au destin exceptionnel. L’Harmattan, Paris 2015, ISBN 978-2-343-06027-9, S. 15–16 und 19.
  2. a b c d Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 83.
  3. a b Décès de Boubakar Ba. Société Mathématique de France, 23. April 2013, abgerufen am 1. Januar 2018 (französisch).
  4. Bulletin de la S. M. F. Tome 100, 1972, S. 5 (numdam.org [PDF; abgerufen am 1. Januar 2018]).
  5. Guide de l’étudiant 2012–2013. Université Abdou Moumouni, S. 18, abgerufen am 1. Januar 2018 (französisch).
  6. Morreu primeiro reitor da Universidade de Niamey. Agência Angola Press, 22. April 2013, abgerufen am 1. Januar 2018 (portugiesisch).
  7. Communiqué du Conseil des ministres du vendredi 09 février 2018. In: Niger Diaspora. 10. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (französisch).
  8. Mamane Abdoulaye: Cérémonie de remise de médailles à la Présidence de la République : Sept illustres enseignants distingués. In: Niger Diaspora. 8. Oktober 2018, abgerufen am 10. Oktober 2018 (französisch).