„Brassaï“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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* L. Fritz Gruber (Hg.): ''Große Photographen unseres Jahrhunderts'' [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft|WBG]], Darmstadt 1964, S. 84 ff.
* L. Fritz Gruber (Hg.): ''Große Photographen unseres Jahrhunderts'' [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft|WBG]], Darmstadt 1964, er wollte immer schlafen


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 16. November 2010, 14:44 Uhr

Brassaï (bürgerlich Gyula Halász; * 9. September 1899 in Kronstadt/Brassó, heute rum. Brașov, damals Österreich-Ungarn, heute Rumänien; † 11. Juli 1984 in Nizza) war ein französischer Fotograf ungarischer Herkunft.

Leben

Geboren als Gyula Halász, nahm er das Pseudonym Brassaï („der aus Brassó Stammende“) an. Nach Studien in Ungarn und Deutschland kam er 1924 nach Paris. Sein Freund André Kertész überredete ihn, seine Faszination für das Pariser (Nacht-)Leben in Fotos einzufangen. 1933 erschien sein Fotobuch Paris de Nuit, das ihn sofort berühmt machte. Kurz darauf wurde er zu der Ausstellung Photography: 1839-1937 des Museum of Modern Art eingeladen. Brassaï war vielseitig talentiert und beschränkte sich nicht auf die Fotografie: Er konnte zeichnen, malen, bildhauern, schreiben – besonders aber Freundschaften schließen, unter anderem mit Pablo Picasso und dem deutsch-britischen Fotografen Bill Brandt. Berühmt wurde sein Buch Conversations avec Picasso, das er 1964 veröffentlichte.

Brassaï's Grab ist auf dem Friedhof Montparnasse in Paris.

Werk

Brassaïs Arbeiten sind wegweisend für seine Zeit, da er die damals schwierige Technik der Fotografie bei Nacht meisterte. Dabei blieb er jedoch nicht im Technischen stecken; vielmehr drückte er in seinen Aufnahmen seine Liebe zu Paris – und zu seinen Bewohnern – aus. Er verfügte über ein scharfes Auge „für das, was sich zwischen den Menschen des Schattens abspielt. ... Brassaï ist in die Eingeweide der Stadt hineingestiegen und hat ihnen menschliche Schicksale entlockt, die wir nicht kannten“ (L. Fritz Gruber). Seine Bilder sind immer aufrichtig und überzeugend, weil er die Dargestellten nicht überfiel, sondern – auch wenn sie der Unterwelt angehörten – sie zu vertrauensvoller Zusammenarbeit gewinnen konnte. Auch wenn er Schwächen sichtbar machte, machte er nicht lächerlich; eher ist ein leises Schmunzeln spürbar. Brassai selber sagte dazu: " There are many photographs which are full of life but which are confusing and difficult to remember. It is the force of an image which matters." (dt: "Es gibt viele Fotos, die voller Leben, aber, die unübersichtlich und schwer zu merken sind. Es ist die Kraft des Bildes, die zählt. "

Weniger bekannt ist, dass Brassaï – neben Man Ray – auch der Fotograf der Surrealisten war. Er nahm Kristalle und Gewächse so auf, dass sie ihrem gewöhnlichen Zusammenhang entzogen wurden und zu freien Wesenheiten mutierten. So konnten sie ihre imaginäre Kraft ohne inhaltliche Zwänge entfalten.

Die Suche nach Literatur im Katalog der DNB ist schwierig. Am weitesten kommt man mit der Eingabe von Gyula Halasz (ohne Akzent) und durch weiteres Anklicken von Brassai in einem der 19 Titel, man erreicht dann 52 Titel (März 2008). Die direkte Eingabe von Brassaï ist sinnlos, da der OPAC das ï nicht verarbeitet; jedoch bringt die Eingabe mit normalem i einige wenige Ergebnisse.

Werke (Bücher)

  • Paris de Nuit 1933
  • Conversation avec Picasso 1964
  • Proust und die Liebe zur Photographie Text und 16 Bilder von B. Aus dem Franz. Marcel Proust sous l'emprise de la photographie Übers. Max Looser. Suhrkamp, Frankfurt 2001 ISBN 3-518-41217-5 (auch engl. Version erhältlich)

Literatur

  • L. Fritz Gruber (Hg.): Große Photographen unseres Jahrhunderts WBG, Darmstadt 1964, er wollte immer schlafen