Brigida von Kildare


Brigida von Kildare (* um 451 in Faughart bei Dundalk, Irland; † 1. Februar 523 in Kildare, Irland), auch Brigitta von Kildare oder Brigitta von Irland, altirisch Brigit, neuirisch Brighid bzw. in neuer Rechtschreibung Bríd, ist eine irische Heilige.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geboren wurde sie in Faughart (irisch Fochaird) bei Dundalk als Tochter von König Dubhthach von Leinster und Brocca, einer christlichen Piktin, die vom Heiligen Patrick getauft worden war. Ihren Namen hat sie von der keltischen Göttin Brigid. Sie soll ihren heidnischen Vater durch ihre Freigiebigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Armen und Kranken verärgert haben und daraufhin in ein Kloster gegangen sein. Später ist dann aber auch Dubhthach zum Christentum übergetreten. Brigida selbst gründete 470 in Kildare (Cill Dara) ein Doppelkloster, wo auch das Book of Kildare entstand. Sie starb am 1. Februar des Jahres 523, der in der Folge zu ihrem Gedenktag erklärt wurde, in Kildare und wurde in Downpatrick begraben. Viele irische Schulen sind nach ihr benannt.
Die frühesten Berichte über Brigida sind legendenhaft gehalten, aber die meisten Historiker halten sie für eine historische Persönlichkeit. Einige bezweifeln ihre historische Existenz und sehen in ihr eine Umwandlung der keltischen Göttin Brigid in eine christliche Heilige.
Im Gegensatz dazu nimmt die Historikerin Lisa M. Bitel an, dass die Göttin Brigid erfunden wurde, um St. Brigit als heidnisch/nichtexistent zu denunzieren und Patrick von Irland eine starke Konkurrentin vom Halse zu schaffen.[1]
Nach ihr wurde die Ordensgemeinschaft der Brigitten (Sisters of St. Brigid) benannt.
Der moderne Vorname Brigitte leitet sich entweder von Brigida von Kildare oder von Birgitta von Schweden ab, welche wiederum nach Brigida von Kildare benannt wurde.
Verehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gedenktag ist der 1. Februar (katholisch, anglikanisch, orthodox). Weitere Gedenktage sind der 25. Januar (Übertragung des Kopfes in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon) und der 9. Juni (Auffindung der Gebeine).[2]
Patrozinien:
Nach ihr ist St. Brigid Island in der Antarktis benannt.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- K. Ritari: Saints and Sinners in Early Christian Ireland: Moral Theology in the Lives of Saints Brigit and Columba. Brepols Publishers, Turnhout 2009, ISBN 978-2-503-53315-5.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Brigida. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 749–750.
- Franz Brunhölzl: Brigit. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994, Sp. 692–693.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gudrun Nositschka: Brigida und das liebe Vieh: Die Verehrung einer irischen Heiligen und ihre Wurzeln. In: Wisoveg – Wirtschafts-, Sozial- und Verkehrsgeschehen im Rheinland. 13. September 2004 .
- Aus der „Vita Prima“ der hl. Brigit. In: celtoslavica.de. 1997 .
- Literatur von und über Brigida von Kildare im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Lisa M. Bitel: St. Brigit of Ireland: From Virgin Saint to Fertility Goddess. In: monasticmatrix.org. 26. September 2006, archiviert vom Original am 3. März 2012; abgerufen am 12. Januar 2018 (englisch).
- ↑ Joachim Schäfer: Brigida von Kildare. In: Ökumenisches Heiligenlexikon. 18. Februar 2021, abgerufen am 1. Februar 2023.
- ↑ Wappen. In: oberstadtfeld.de. Abgerufen am 5. September 2020.
Personendaten | |
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NAME | Brigida von Kildare |
KURZBESCHREIBUNG | christliche Heilige, Äbtissin |
GEBURTSDATUM | um 451 |
GEBURTSORT | Faughart bei Dundalk (Irland) |
STERBEDATUM | 1. Februar 523 |
STERBEORT | Kildare, Irland |