Bulach
Bulach, eine ehemals eigenständige Gemeinde, ist heute ein Stadtviertel im Südwesten von Karlsruhe und liegt am Fluss Alb. Zusammen mit Beiertheim bildet es den Stadtteil Beiertheim-Bulach. Bulach hat eine Fläche von 234,44 ha und 2.884 Einwohner (jeweils 31. Dezember 2018)[1].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste urkundliche Erwähnung am 18. Mai 1193: In einer päpstlichen Urkunde von Coelestin III. wird eine Mühle zu Bulande erwähnt. Bulande war zu diesem Zeitpunkt im Besitz des Klosters Frauenalb und gehörte zur Markgenossenschaft der Hardtdörfer.
Am 21. Dezember 1837 wurde die erstmals 1388 erwähnte St. Cyriakus-Kirche von Baumeister Heinrich Hübsch nach erfolgtem Neubau neu eingeweiht, der Volksmund nennt sie „Dom der Hardt“. Sie ist in Karlsruhe weithin sichtbar, z. B. vom Lauterberg im Karlsruher Stadtgarten, vom Durlacher Turmberg oder von der Mann-Mobilia-Filiale aus.
Bereits 1907 bemühte sich die Stadt Karlsruhe um die Eingemeindung Bulachs, das damals eine wohlhabende Landgemeinde mit großer Gemarkung war. Mehrfach fanden bereits Verkäufe von Gebieten von Bulach und Beiertheim an die aufstrebende Residenzstadt in der Nachbarschaft statt.
Eingemeindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Infolge des Ersten Weltkrieges und der Weltwirtschaftskrise geriet die Gemeinde in finanzielle Schwierigkeiten, die Folge war die Eingemeindung am 1. April 1929.
Zum Zeitpunkt der Eingemeindung hatte Bulach eine Fläche von 529,42 ha und 2.450 Einwohner.[2]
Auf Bulacher Gemarkung entstand ab 1961 der heute unabhängige Karlsruher Stadtteil Oberreut.
Industriegebiet Bannwaldallee
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karlsruhe kam durch die Eingemeindung zu dem Industriegebiet in der Bannwaldallee. Hier war unter anderem die Nähmaschinen- und Gasherdfabrik Junker und Ruh mit 1.200 Beschäftigten ansässig. Sie wurde 1968 geschlossen.
Weitere Ausdehnungsmöglichkeiten ergaben sich im Industriegebiet Oberreut-Feldlage.
Familienkunde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Häufige Bulacher Namen sind u. a.: Axtmann, Becker, Bohner, Braun, Brauch, Brill, Dillmann, Feininger, Fichttaler, Fitterer, Gartner, Lauinger, Martin, Richter, Schätzle, Schreiber, Weber, Zöller.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gartenbahn Bulach
- Wäscherinnen-Brunnen von Gerhard Karl Huber, eingeweiht im Juni 1996[3]
- Das alte Rathaus
- St. Cyriakus-Kirche von Heinrich Hübsch, 1837 fertiggestellt. Voit-Orgel von 1906 im Silbermann-Gehäuse von 1743.[4]
- Gut Scheibenhardt
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Nagel (1882–1957), Bildhauer
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Maisch: Bulacher Ortschronik, Vom Kirchdorf am Wald zum Stadtteil an der Autobahn. Zu 800 Jahre Bulach 1193–1993. Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Karlsruhe-Bulach
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Karlsruhe: Statistisches Jahrbuch 2019 ( des vom 14. August 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Dezember 2019, S. 14, abgerufen am 26. September 2020 (PDF; 11,38 MB).
- ↑ Stadt Karlsruhe: Statistisches Jahrbuch 2019 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Dezember 2019, S. 11, abgerufen am 26. September 2020 (PDF; 11,38 MB).
- ↑ Badische Woche, 12./13. Mai 2023, S. 2.
- ↑ Karlsruhe / Bulach – St. Cyriakus – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 24. September 2022 (deutsch).
Koordinaten: 48° 59′ N, 8° 23′ O