Burg Lichteneck (Kenzingen)

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Burg Lichteneck
Burgruine Lichteneck

Burgruine Lichteneck

Alternativname(n) Liehtenekke
Staat Deutschland
Ort Kenzingen-Hecklingen
Entstehungszeit 1265 bis 1272
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 48° 10′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 48° 10′ 20,3″ N, 7° 46′ 3,7″ O
Höhenlage 242,4 m ü. NHN
Burg Lichteneck (Baden-Württemberg)
Burg Lichteneck (Baden-Württemberg)

Die Burg Lichteneck, auch Liehtenekke genannt, ist die Ruine einer Spornburg auf einem 242 m ü. NHN hohen Felssporn oberhalb von Hecklingen, einem Ortsteil der Stadt Kenzingen im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg.

Burg Lichteneck

Die Burg wurde vermutlich in der Zeit zwischen 1265 und 1272 von den Grafen von Freiburg erbaut und 1290 als „Liehtenekke“ erwähnt. 1316 übergab Graf Egon von Freiburg seinem Sohn Konrad die Leute, Güter und Höfe die „zv Liechtenegge hörent“.[1] 1338 kam es wegen der Burg und den dazugehörenden Rechte zum Streit zwischen Konrad von Freiburg und dem Edelknecht Walter von Endingen der diese von Thomas von Endingen, der im Kaiserstühler Krieg 1321 erschlagen wurde, geerbt hatte.[2]

Lichteneck kam später in den Besitz der Pfalzgrafen von Tübingen-Lichteneck. Die Burg wurde 1433 im Geroldsecker Krieg zerstört, im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut und am 15. April 1675 im Holländischen Krieg von französischen Truppen unter General Nicolas de Bautru, Marquis de Vaubrun endgültig zerstört.

Von der Spornburg sind noch Reste der Mantelmauer mit einem Durchmesser von zwei bis drei Metern und Mauerreste der Kernburg erhalten. Die Burg ist im Privatbesitz der Familie Flemming und wird gegen Entgelt für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.

  • Martin Zeiller: Liechteneck. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Alsatiae etc. (= Topographia Germaniae. Band 3). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1643, S. 31–32 (Volltext [Wikisource]).
  • Gerhard Flemming: 15 Jahre Restaurierungsarbeit an der Burg Lichteneck. In: Die Pforte, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e. V., 21., 22. und 23. Jahrgang (2001–2003), S. 196–207 (dl.ub.uni-freiburg.de).
  • Heiko Wagner: Baugeschichte und archäologische Untersuchungen an der Burg Lichteneck (Hecklingen). In: Die Pforte, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e. V., 21., 22. und 23. Jahrgang (2001–2003), S. 208–227 (dl.ub.uni-freiburg.de).
  • Karl Bernhard Knappe: Die Burg Lichteneck von ihren Anfängen bis ins Jahr 1356. In: Die Pforte, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e. V., 7. und 8. Jahrgang. 1987/1988, S. 64–75 (dl.ub.uni-freiburg.de).
  • Wilfried Setzler: Die Grafen von Tübingen als Herren zu Lichteneck. In: Die Pforte, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e. V., 7. und 8. Jahrgang. 1987/1988, S. 76–90 (dl.ub.uni-freiburg.de).
  • Karl Bernhard Knappe: Die Burg Lichteneck vom 30jährigen Krieg bis zu ihrem Untergang. In: Die Pforte, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e. V., 7. und 8. Jahrgang. 1987/1988, S. 91–96 (dl.ub.uni-freiburg.de).
  • Karl Bernhard Knappe: Das Ende der Burg Lichteneck. In: Die Pforte, herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e. V., 7. und 8. Jahrgang. 1987/1988, S. 100–129 (dl.ub.uni-freiburg.de).
  • Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt – Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden Gebieten. Verlag Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-040-1, S. 167–170.
  • Vereinsgemeinschaft Hecklingen (Hrsg.): 850 Jahre Hecklingen. Ein Dorf feiert seine Geschichte, o. O. 2000.
  • Conrad Burger: Itinerarium oder Raisbüchlein. Herausgegeben von Johann Baptist Alzog, o. O. 1871. In: Freiburger Diözesan-Archiv. 5, 1870, S. 247–359 (books.google.de Erster Teil); In: Freiburger Diözesan-Archiv. 6, 1871, S. 72–157 (books.google.de Schluss).
  • Stadt Kenzingen (Hrsg.): Die Geschichte der Stadt Kenzingen. Band 1, Kenzingen 1998.
  • Robert Feger: Sperrfeste und Silberglocke. Geschichten um Burg Lichteneck. In: Ritter, Fürsten und Melusien. Geschichte und Geschichten von Burgen und Schlössern in Südbaden. Verlag Rombach, Freiburg im Breisgau 1978, ISBN 3-7930-0339-6, S. 41–49.
  • Friedrich Hefele (Bearb.): Freiburger Urkundenbuch (FUB). Band II, Nr. 86, Freiburg im Breisgau 1951.
  • Ehrenfried Kluckert: Burgen im Breisgau und im Markgräflerland. Donzelli-Kluckert, Bremgarten 2000, ISBN 3-933284-03-1, S. 47–49.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Würzburg 1998.
  • Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, 6. Band Kreis Freiburg. Tübingen und Leipzig 1904, S. 152–154 (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  • August Krieg: Beiträge zur Geschichte des Ortes und der Pfarrei Hecklingen. In: Freiburger Diözesan-Archiv. 18, 1886, S. 119–151 (freidok.uni-freiburg.de).
  • Max Miller (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). Kröner, Stuttgart 1965, DNB 456882928.
  • Eduard Schuster: Die Burgen und Schlösser Badens. Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch, Karlsruhe 1908.
  • Heiko Wagner: Theiss Burgenführer Oberrhein. 65 Burgen von Basel bis Karlsruhe. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1710-6.
Commons: Burg Lichteneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Johann Daniel Schöpflin, Historia Zaringo Badensis 5, S. 348
  2. GLA Karlsruhe 21 Nr. 4925