Burgstall Breitenthal

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Burgstall Breitenthal
Burgstall Breitenthal – Ansicht des Burgberges über der Ortschaft Oed aus nordwestlicher Richtung

Burgstall Breitenthal – Ansicht des Burgberges über der Ortschaft Oed aus nordwestlicher Richtung

Alternativname(n) Bergfried bei Weigendorf, Turm im Weidenthal
Staat Deutschland
Ort Weigendorf-Breitenthal-„Felsberg“
Entstehungszeit Mittelalterlich
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Abgegangen, wenig Mauerreste des turmförmigen Hauptbaues erhalten
Geographische Lage 49° 30′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 49° 30′ 19,5″ N, 11° 34′ 19″ O
Höhenlage 465 m ü. NN
Burgstall Breitenthal (Bayern)
Burgstall Breitenthal (Bayern)

Der Burgstall Breitenthal, Bergfried bei Weigendorf oder Turm im Weidenthal genannt, bezeichnet eine abgegangene mittelalterliche Spornburg auf einem Felsriff des Felsberges über dem Etzelbachtal südöstlich von Oed bei Breitenthal, beides Ortsteile der oberpfälzischen Gemeinde Weigendorf im Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern.[1] Der Burgstall wird als Baudenkmal D-3-71-157-9 „Erhaltene Spuren des Halsgrabens und Reste der Umfassungsmauern; Zirka 50 Meter westlich vom Hof Breitenthal“ sowie als Bodendenkmal D-3-6435-0006 „mittelalterlicher Burgstall "Turm im Weidental"“ vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfasst.[2]


Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutthügel des turmförmigen Hauptbaues (August 2012)

Ob es sich bei diesem Burgstall wie aus älterer Literatur um den 1325 bei seiner Zerstörung durch Truppen der Reichsstadt Nürnberg genannten Turm im Weidental handelte, ist nicht sicher (siehe auch: Burgstall Hartmannshof). Der Turm war damals im Besitz der Herren von Reicheneck. In neuerer Literatur wird der Turm im Weidental auch mit einem Burgstall in Hartmannshof identifiziert. Erst am 6. Mai 1416 wurde die Turmburg sicher erwähnt, als in einer Urkunde ein Streit zwischen einem Conrad Hartmann und dem Nürnberger Patrizier Hanns Tetzel geschlichtet wurde. Dem Patrizier wurden dabei die Besitzrechte eingeräumt. Die Burg wurde wohl zwischen 1421 und 1450 beschädigt und danach aufgegeben. Nach dem Jahr 1955 wurde die Ruine des Bergfriedes weiter abgebrochen, so dass heute nur noch wenig Mauerwerk davon zu sehen ist. Die beiden Gräben wurden nach 2000 eingefüllt, das Gelände wird heute als Holzlagerplatz genutzt und befindet sich in Privatbesitz und ist daher nicht frei zugänglich.[3]

Lageplan von Burgstall Breitenthal auf dem Urkataster von Bayern

Heute zeigt der Burgstall nur noch einen Schutthügel des turmförmigen Hauptbaues, wenige Mauerreste davon und zwei mit Schutt verfüllte Gräben.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Burganlage auf 465 m ü. NN besaß einen doppelten Halsgraben gegen die Ostseite. Der turmförmige Hauptbau hatte eine Grundfläche von 15 mal 15 Meter und eine Mauerstärke von drei bis vier Meter.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Altnürnberger Landschaft, Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 50.
  • Robert Giersch, Werner Sörgel: Der Bergfried bei Breitenthal und der Turm im Weidental: Zwei Burgstellen bei Hartmannshof. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft. 55. Jahrgang, Heft 1, 2006, ISSN 0569-1451, S. 17–19.
  • Karl Wächter, Günter Moser: Auf den Spuren von Rittern und Edelleuten im Landkreis Amberg-Sulzbach – Burgen, Schlösser, Edelsitze, Hammergüter. Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1992, ISBN 3-924350-26-4, S. 24.
  • Walter Heinz: Ehemalige Burgen im Umkreis des Rothenbergs, 3. Teil (Vom Rothenberg und seinem Umkreis, Heft 15/3). Herausgegeben vom Heimatverein Schnaittach, Schnaittach 1992, S. 168–171.
  • Stefan Helml: Burgen und Schlösser im Kreis Amberg-Sulzbach. Druckhaus Oberpfalz, Amberg 1991, S. 224–225.
  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 137.
  • Hellmut Kunstmann: Burgenstudien: Der Turm im Weidental. In: Mitteilungen der Altnürnberger Landschaft. 4. Jahrgang, Heft 2, August 1955, S. 17–19.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgstall Breitenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lage des Burgstalles im Bayern Atlas
  2. Denkmalliste für Weigendorf (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 131 kB)
  3. Quelle Geschichte: Robert Giersch, Andreas Schlunk, Berthold Frhr. von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft, S. 56 ff.