Cadmiumcarbonat

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Strukturformel
Cadmiumion  Carbonation
Allgemeines
Name Cadmiumcarbonat
Andere Namen

Kadmiumkarbonat

Summenformel CdCO3
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 513-78-0
EG-Nummer 208-168-9
ECHA-InfoCard 100.007.427
PubChem 10564
Wikidata Q1025288
Eigenschaften
Molare Masse 172,42 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

4,258 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

357 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • Praktisch unlöslich in Wasser[1]
  • löslich in Säuren[2]
  • nahezu unlöslich in Ammoniak[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302+312​‐​330​‐​340​‐​350​‐​361​‐​372​‐​410
P: 202​‐​273​‐​280​‐​301+310​‐​302+352+312​‐​304+340+310[1]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: krebs­erzeugend, erbgut­verändernd (CMR), ernst­hafte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit gelten als wahrscheinlich[5]

Toxikologische Daten

438 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−750,6 kJ/mol[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cadmiumcarbonat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Carbonate.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumcarbonat kommt natürlich in Form des Minerals Otavit und als Zink-Cadmium-carbonat Cadmiumsmithsonit (Zn,Cd)CO3 vor.[7]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumcarbonat kann durch Reaktion einer Cadmiumchlorid-Lösung mit Ammoniumcarbonat und anschließende Auflösung des entstehenden Niederschlags mit Ammoniak.[2]

Cadmiumcarbonat kann auch durch Reaktion einer Cadmiumchlorid-Lösung mit konzentrierter Salzsäure und Harnstoff gewonnen werden.[2]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumcarbonat ist ein nicht brennbarer, weißer geruchloser Feststoff der sich bei Temperaturen größer als 357 °C zersetzt, wobei Cadmiumoxid und Kohlendioxid entstehen.[1] Es besitzt eine trigonale Kristallstruktur des Calcit-Typs mit der Raumgruppe R3c (Raumgruppen-Nr. 167)Vorlage:Raumgruppe/167 und den Gitterparametern a = 4,920 und c = 16,298 Å.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cadmiumcarbonat wird zur Herstellung von Cadmiumoxid und anderen Cadmiumsalzen (wie den Pigmenten Cadmiumgelb und Cadmiumrot) verwendet.[3]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Vorschlag der schwedischen Chemikalienbehörde wurde 2015 die chemikalienrechtliche Einstufung von Cadmiumcarbonat überarbeitet. Der Ausschuss für Risikobewertung (RAC) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hat am 4. Dezember die Einstufung für Cadmiumcarbonat wie folgt geändert: Cadmiumcarbonat wird als krebserzeugend Carc 1B, mutagen Muta 1B und STOT RE 1 eingestuft, die zusätzlichen Warnhinweise wurden festgelegt auf H340, H350 und H372 (Niere, Knochen).[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Cadmiumcarbonat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3.
  3. a b Todini and Co.: Cadmiumcarbonat (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  4. Eintrag zu cadmium carbonate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 15. Dezember 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 19. Januar 2018.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-19.
  7. Mineralienatlas: Otavit, abgerufen am 4. Februar 2018.
  8. RAC-Entscheidung vom 4. Dezember 2015.