Candida Royalle

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Candida Royalle (2013)

Candida Royalle, eigentlich Candice Vadala, (* 15. Oktober 1950 in New York City, New York; † 7. September 2015 in Mattituck, New York)[1] war eine US-amerikanische Pornofilmproduzentin, -regisseurin und -darstellerin. Sie galt als eine der ersten feministischen Pornofilmmacherinnen.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Royalle wurde katholisch erzogen[3] und studierte an der Parsons School of Design und der City University of New York. In den 1970er-Jahren lebte sie in San Francisco.[4] Dort begann sie 1975 eine Karriere als Pornodarstellerin und spielte in zahlreichen Produktionen mit. Die meisten davon stammen aus der Zeit zwischen 1975 und 1983.

1984 gründete sie ihre eigene Produktionsfirma, Femme Productions, mit dem Ziel, Pornografie für Frauen zu machen.[5] Als erster Film bei Femme Productions erschien 1984 Femme, gleichzeitig die erste Regiearbeit von Royalle. Von den meisten Mainstream-Produktionen unterscheiden sich die Femme-Productions-Filme unter anderem durch das Vorhandensein einer Handlung.[6] Seit 1986 wird in den Femme-Produktionen Safer Sex praktiziert.[5]

Femme Productions arbeitete zunächst mit einer Vertriebsfirma zusammen, die die Filme ins Programm nahm und nach einem Royalty-Modell Gewinnanteile an Femme Productions zahlte. Als die Firma dazu 1992 nicht mehr bereit war und stattdessen die Filme kaufen wollte, was für Femme Productions finanziell ungünstiger gewesen wäre, gründete Royalle auch eine eigene Vertriebsgesellschaft, Femme Distributions. Inzwischen werden die Femme-Productions-Filme von Adam & Eve vertrieben.[4]

2007 gründete Royalle mit Femme Chocolat ein weiteres Label, das auf Filme mit afroamerikanischen Darstellerinnen spezialisiert ist.[7]

Pro Monat werden Royalles Filme etwa 10.000 Mal verkauft.[8] Dabei verkaufen sich auch die älteren Produktionen noch ungewöhnlich gut.[5] Mehrere von Royalles Filmen gelten als Klassiker.[3]

Royalle hielt auch Vorlesungen an US-amerikanischen Hochschulen.[6]

Candida Royalle starb am 7. September 2015 an den Folgen eines Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs).[9]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für ihre Pionierarbeit bei der Pornografie für Frauen wurde Royalle mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt sie für ihr Lebenswerk den Feminist Porn Award[10] und 2009 den PorYes-Award.[2] Sie wurde zudem Mitglied der AVN Hall of Fame und der XRCO Hall of Fame.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jane Kamensky: Candida Royalle and the Sexual Revolution: A History from Below. W. W. Norton, New York 2024, ISBN 978-1-324-00208-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Candida Royalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sam Roberts: Candida Royalle, Maker of X-Rated Films, Dies at 64. In: nytimes.com, The New York Times. 10. September 2015, abgerufen am 11. September 2015 (englisch).
  2. a b PorYes: Die Auster-Prämierten 2009. In: poryes.de.
  3. a b Lilly Bragge: Girls on Top. In: The Age (englisch).
  4. a b avn.com: Candida Royalle, CEO, Femme Productions (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive) (englisch)
  5. a b c Wendy McElroy: XXX: A Woman's Right to Pornography, Chapter 7. In: wendymcelroy.com (englisch).
  6. a b Corinna Rückert: Laudatio auf Candida Royalle zur Verleihung des PorYes-Awards 2009. In: poryes.de.
  7. David Sullivan: Candida Royalle Targets Ethnic Market with Afrodite Superstar. In: avn.com (englisch).
  8. Violet Blue: Are more women OK with watching porn? In: CNN.com (englisch).
  9. Todesanzeige. In: nydailynews (englisch).
  10. Candida Royalle Honored for Lifetime Achievement at First Feminist Porn Awards. In: AVN.com (englisch).