Hans Otfried von Linstow

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Hans Otfried von Linstow (* 16. März 1899 in Wittenberg; † 30. August 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Offizier, zuletzt Oberst im Generalstab und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.

Leben

Linstow wurde nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg in die Reichswehr übernommen und diente u. a. im Stab der 1. Division in Königsberg. Dort erfolgte am 1. April 1925 die Beförderung zum Oberleutnant.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Erster Generalstabsoffizier bei verschiedenen Einheiten eingesetzt, so 1939 bei 15. Infanterie-Division und 1940 beim X. Armeekorps. 1941 war in dieser Position beim IX. Armeekorps in Russland und 1942 beim stellvertretenden Generalkommando VII in München.

Im April 1944 wurde er nach Paris versetzt und Nachfolger von Oberst Karl-Richard Kossmann als Chef des Stabes beim Militärbefehlshaber Frankreich. Dies war General Carl-Heinrich von Stülpnagel, eine der zentralen Personen des Widerstandes gegen das NS-Regime. Stülpnagel weihte Linstow in die Umsturzpläne ein, der dann die militärischen Aktionen im Rahmen eines Putsches in Paris, nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 leitete. Dabei erfolgte unter anderem die Festnahme des Sicherheitsdienstes.

Nach Bekanntwerden des misslungenen Anschlages wurde der Umsturzversuch abgebrochen und Linstow am 23. Juli verhaftet. Am 24. August wurde er durch den am 2. August 1944 gebildeten Ehrenhof aus der Wehrmacht unehrenhaft ausgestoßen, so dass das Reichskriegsgericht für die Aburteilung nicht mehr zuständig war. Am 29. August 1944 wurde er vom Volksgerichtshof unter dessen Präsidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt und am nächsten Tag in Plötzensee erhängt.

Auszeichnungen

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 162.