Carl Borromäus Weitzmann

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Carl Borromäus Weitzmann in seinem letzten Lebensjahr

Carl Borromäus Weitzmann (* 25. Juni 1767 in Munderkingen; † 30. Mai 1828 in Ehingen an der Donau) war ein deutscher Jurist und schwäbischer Dialektdichter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitzmann wurde als Sohn des Regiments-Physikus (und späteren Munderkinger Bürgermeisters) Friedrich Weitzmann aus Magdeburg in Munderkingen geboren. Nach dem Studium der Jurisprudenz in Wien wurde er in Ehingen Sekretär der vorderösterreichischen Landschaft. Nach der Annexion durch Württemberg (1803) arbeitete er als Rechtsanwalt.

Weitzmann war Bruder in der Freimaurerloge Zur wahren Eintracht in Wien und dort eng befreundet mit Aloys Blumauer. Er war auch Mitglied der Loge Astraea zu den Drey Ulmen (heute Loge Carl zu den Drei Ulmen) in Ulm.

Von seinen Werken gelten nur die im schwäbischen Dialekt geschriebenen als wertvoll. Hermann Fischer spricht in seiner Literaturgeschichte Schwabens den hochdeutschen Beiträgen jeden Wert ab. Auch Weitzmanns derbe schwäbische Gedichte gerieten zunächst in Vergessenheit und wurden erst mit dem Erscheinen der Werkausgabe von Lorenz Locher 1955 wiederentdeckt.

Weitzmann verfasste für Conradin Kreutzer das Opernlibretto Conradin von Schwaben (UA 1812 in Stuttgart).

In Berlin-Moabit existierte zwischen den 1990er und 2010er Jahren die nach ihm benannte schwäbische Kneipe Weitzmann.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sämmtliche Gedichte in reindeutscher und schwäbischer Mundart (mehrmals aufgelegt)
  • Poetischer Nachlaß (1853).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Weitzmann: Aus dem Leben des bekannten schwäbischen Volksdichters Carl Weitzmann. Selbstverlag, Stuttgart 1865 (Biographie, verfasst von seinem Sohn Friedrich Weitzmann)
  • Hermann Fischer: Beiträge zur Litteraturgeschichte Schwabens. Verlag Laupp, Tübingen 1891, S. 224–226 (Digitalisat)
  • Hermann Fischer: Weitzmann, Karl Borromäus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 635.
  • Lorenz Locher (Hrsg.): Carl Weitzmann. Eine Auswahl seiner hochdeutschen Dichtung. Sämtliche Gedichte in schwäbischer Mundart. Ein Lebensabriß mit familienbiographischen Bilddokumenten. Selbstverlag, Munderkingen 1955
  • Carl B. Weitzmann: Gesammelte Werke. Süddeutsche VG, Ulm 1992, ISBN 3-88294-179-0 (Nachdruck der Ausgabe Ludwigsburg 1829, mit Ergänzungen aus den Ausgaben Ulm 1803 und Stuttgart 1853; von der Stadt Munderkingen anlässlich ihrer 1200-Jahr-Feier 1992 herausgegeben; mit einer Einführung von Norbert Feinäugle)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Carl Borromäus Weitzmann – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nina Apin: Montagsinterview Schwabenwirt Berthold Schöttle: „Als die Mauer fiel, kamen auch die anderen Schwaben“. In: Die Tageszeitung: taz. 20. Dezember 2009, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 10. Januar 2022]).