Carl Hanser

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Carl Hanser (* 30. Dezember 1901 in Rastatt; † 10. Mai 1985 in München) war ein deutscher Verleger.

Leben

Hanser, Sohn eines Kaufmanns, schloss das Studium der Philosophie in Freiburg/Breisgau 1928 mit der Promotion zum Dr. phil. ab und absolvierte daneben eine Buchhandelslehre. Hanser war Mitglied der Studentenverbindung Landsmannschaft Cimbria. 1928 gründete er in München den Carl Hanser Verlag, als erstes Verlagsprodukt erschien der Roman Die Liebe des Nikolai Pereslegin von Fedor Stepun. Als wirtschaftliche Basis für die Belletristik etablierte Hanser zunächst einen Fachbuch- und Fachzeitschriftenverlag, der anfangs die Gebiete Maschinenbau, Metallverarbeitung und Werkstoffkunde umfasste; später kamen die Bereiche Zahnmedizin, Wirtschaftswissenschaften, Chemische Technik, Kunststoffe, Elektrotechnik, Datenverarbeitung, Kerntechnik und Biotechnologie hinzu.

1946 nahm Hanser als einer der ersten Münchner Verleger die Verlagstätigkeit mit amerikanischer Lizenz wieder auf. Er verstärkte das belletristische Programm durch kommentierte Klassikausgaben (unter anderem Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Schiller, Jean Paul und Theodor Fontane) und zeitgenössische Literatur (unter anderem Erich Fried, Elias Canetti, Umberto Eco, Stephan Hermlin, Botho Strauß, Philip Roth, Susan Sontag oder Elke Heidenreich). 1946 war er einer der Begründer des Bayerischen Verleger- und Buchhändler-Verbandes und in den Anfangsjahren auch dessen stellvertretender Vorsitzender. 1949-51 war Hanser Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. 1969 wurde der Verlag in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. 1976 zog sich Hanser aus der Geschäftsleitung zurück.

Weblinks