Carl Jungheim

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Carl Jungheim, auch Karl Jungheim (* 6. Februar 1830 in Düsseldorf; † 6. Juni 1886 ebenda), war ein deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule.

Leben

Jungheim studierte von 1847 bis 1852 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, bei Wilhelm von Schadow und insbesondere bei Johann Wilhelm Schirmer, dessen Landschafterklasse er besuchte.[1] Jungheim unternahm er Studienreisen in die Schweiz, nach Tirol und Italien. Bei der ersten Italienreise, die 1856 stattfand, begleitete er August Leu und Albert Flamm. Anfangs malte er vor allem Gebirgsszenen aus den Alpen und dem Harz sowie Wald-, See und Parklandschaften. Sein Spätwerk zeigt eine Vorliebe für italienische Landschaften, deren stimmungshafte Malerei die prosaische Auffassung des Frühwerks überwindet und von der Malerei Oswald Achenbachs beeinflusst ist.[2] Im Kunstverein in Hamburg stellte er 1858 aus.[3] Auf der Wiener Weltausstellung 1873 war er mit drei Gemälden vertreten.[4] Jungheim gab auch Privatunterricht, etwa für die deutschen Malerinnen Olga Meissner und Luise Siebke, 1865 bis 1875 für den Schweizer Maler Friedrich Rudolf von Frisching,[5] 1872 bis 1875 für die österreichische Malerin Marie Egner und 1872 für Bertha von Grab (1840–1907). Jungheim war Gründungsmitglied des Künstlervereins Malkasten, in den er 1865 einen weiteren Schüler, den Maler Wilhelm Degode, einführte.

Jungheims Schwester Sophie Antonia heiratete 1868 seinen Malerfreund Joseph Niklaus Bütler. 1878 wurde sein Sohn Julius Jungheim geboren, ebenfalls ein Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule. Jungheims Frau, eine geborene Gehlen, überlebte ihren Mann und wurde Eigentümerin des Hauses auf der Immermannstraße 12[6], in welches schon alsbald der Maler Adam Siepen einzog.[7] Jungheims Grabstätte liegt auf Feld 10 des Düsseldorfer Nordfriedhofs.

Ein Porträt Jungheims bei der Freilichtmalerei an seiner Staffelei zeichnete der Maler Wilhelm Amandus Beer.[8]

Werke (Auswahl)

Ansicht des Vesta-Tempels in Tivoli
Palazzo Donn’Anna, Posillipo, Neapel, 1868
  • Waldlandschaft mit Reisenden
  • Sommerliche Waldlandschaft mit Holzleserin auf einem Weg
  • Uri-Rotstock am Vierwaldstättersee
  • Aus Jacobis Garten in Pempelfort (Der Jacobi’sche Garten in Düsseldorf, Besuch Goethes bei den Gebrüdern Jacobi), 1856
  • Blick auf den Kochelsee mit Herzogstand und Heimgarten, 1860
  • Das Lauterbrunner Tal
  • Wetterhorn
  • Landschaft mit Hirschjagd
  • Aus dem Bodetal
  • Auf dem Victoriaberge bei Remagen
  • Der obere Reichenbachfall bei Meiringen
  • Ansicht von Taranto
  • Gosau-See
  • Der Königsee mit dem Watzmann
  • Hirten mit Vieh in oberbayerischer Landschaft
  • Wallenstädter See
  • Aus dem Schächental
  • Motiv von Salzburg
  • Caprifischer, 1865
  • Palazzo Donn’Anna, Posillipo, Neapel, 1868
  • Sorrent
  • Ansicht des Vesta-Tempels in Tivoli
  • Panorama des Rheinthals gesehen vom Victoria-Berge bei Remagen, Druck und Verlag von Breidenbach & Co., Düsseldorf 1870 (Digitalisat)

Literatur

  • Jungheim, Karl. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 288 f. (Digitalisat)
  • Jungheim, Karl. In: Friedrich von Bötticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band I, Dresden 1891, S. 630 f.
  • Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 2: Haach–Murtfeldt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3010-2, S. 201.

Weblinks

Commons: Carl Jungheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 145
  2. Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhundert. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 204 (online)
  3. Ausstellungen, PDF (Memento des Originals vom 29. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstverein.de im Portal kunstverein.de, abgerufen am 4. September 2015
  4. Officieller Kunst-Catalog. Welt-Ausstellung 1873 in Wien. Verlag der General-Direction, Wien 1873, S. 88 (Google Books)
  5. Carl Brun: Schweizerisches Künstler-Lexikon (Dictionnaire des Artistes Suisses). Volume I (A–G), Verlag von Huber & Co., Frauenfeld 1905, ISBN 978-5-87508-861-2, S. 505 (Google Books, Digitalisat)
  6. Immermannstraße 12, Jungheim, Maler, E., in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1880, S. 50
  7. Immermannstraße 12: Jungheim, Carl Wwe., geb. Gehlen, E., Siepen, Adam, Maler, in Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1888, S. 113
  8. Beer, Wilhelm Amandus : Der Maler Carl Jungheim an der Staffelei, Webseite im Portal lot-tissimo.com, abgerufen am 4. September 2015