Carl Ludwig Koch
Carl Ludwig Koch (auch: Karl Ludwig Koch; * 22. September 1778 in Kusel; † 23. August 1857 in Nürnberg)[1] war ein deutscher Forstmann und Zoologe. Er ist vor allem als Entomologe und Arachnologe (Insekten- und Spinnenforscher) hervorgetreten.
Ihm sind viele Erstbeschreibungen der Spinnentiere, u. a. einiger südamerikanischer Vogelspinnen und zahlreicher mitteleuropäischer Echter Webspinnen, zu verdanken. Diese Arten werden mit dem Zusatz C. L. Koch, aber auch nur Koch, angeführt. Gemeinsam mit Georg Carl Berendt beschrieb Koch zahlreiche fossile Formen, die als Einschlüsse in Baltischem Bernstein erhalten sind.
Sein Sohn Ludwig Carl Christian Koch (1825–1908) wurde ebenfalls Arachnologe und beschrieb auch Spinnentiere (europa- und weltweit); die von ihm beschriebenen Arten tragen den Zusatz L. Koch.
In den Jahren 1813–26 war Carl Ludwig Koch zunächst als Oberförster in Burglengenfeld und später als Kreisforstrat in Regensburg tätig. Dort schrieb er einen Buchband namens System der baierischen Zoologie (auch Fauna boica genannt). Es behandelt Säugetiere, Vögel, Insekten, Spinnentiere und Bodentiere, z. B. Bodenmilben.
Der Jurist Ludwig Christian von Koch († 1855) ist Kochs Zwillingsbruder, der Botaniker und Mediziner Wilhelm Daniel Joseph Koch (1771–1849) ein älterer Bruder.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- System der baierischen Zoologie. Nürnberg, München 1816.
- Deutschlands Crustaceen, Myriapoden und Arachniden. Pustet, Regensburg 1835–44.
- Übersicht des Arachnidensystems. Zeh, Nürnberg 1837–50. doi:10.5962/bhl.title.39561
- Systematische Übersicht über die Ordnung der Zecken. Archiv für Naturgeschichte. Berlin, 10, 1844, S. 217–239 online
- Die Arachniden. Band 3–16. Fortsetzung des Werks von Carl Wilhelm Hahn. Zeh, Nürnberg 1831–45 und J. L. Lotzbeck, Nürnberg 1848 doi:10.5962/bhl.title.43744
- Mit Georg Carl Berendt: Die im Bernstein befindlichen organischen Reste der Vorwelt. Erster Band. II. Abtheilung. Die im Bernstein befindlichen Crustaceen, Myriapoden, Arachniden und Apteren der Vorwelt. Nicolai, Berlin 1854 (Archive)
- Die Pflanzenläuse, Aphiden. Lotzbeck, Nürnberg 1857.
- Die Myriapoden. Verlag von H. W. Schmidt, Halle 1863 doi:10.5962/bhl.title.10639
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Heß: Koch, Karl Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 393 f.
- Rudolf Roesler: Karl Ludwig Koch (1778–1857). in Oberpfälzer Heimat. Auflage 42, Weiden 1997/98.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909 (zeno.org [abgerufen am 12. Juni 2019] Lexikoneintrag „Koch“).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Carl Ludwig Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kochs Aufzeichnung über viele Tierarten
Personendaten | |
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NAME | Koch, Carl Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Entomologe und Arachnologe |
GEBURTSDATUM | 22. September 1778 |
GEBURTSORT | Kusel |
STERBEDATUM | 23. August 1857 |
STERBEORT | Nürnberg |