Caselow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Caselow
Gemeinde Bergholz
Koordinaten: 53° 27′ N, 14° 8′ OKoordinaten: 53° 27′ 2″ N, 14° 7′ 44″ O
Höhe: 30 m ü. NHN
Fläche: 4,57 km²[1]
Einwohner: 66 (22. Apr. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1957
Postleitzahl: 17321
Vorwahl: 039754
Caselow (Mecklenburg-Vorpommern)
Caselow (Mecklenburg-Vorpommern)

Lage von Caselow in Mecklenburg-Vorpommern

Dorfplatz
Dorfplatz

Caselow ist ein Ortsteil der Gemeinde Bergholz des Amtes Löcknitz-Penkun im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kleine Ort Caselow liegt 2,5 Kilometer westlich von Bergholz und 3 Kilometer südlich von Rossow.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung als „in Coselow“ wird mit 1308, nach anderen Quellen bereits mit 1305 angegeben. Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 listet den Ort als Kozelow auf. Mit den Jahrhunderten variierte die Schreibweise von Kesselow (1416) und Kaselaw (1420) zu Caselow (1443) und Castlow bis zur 1910 amtlich festgesetzten heutigen Schreibweise „Caselow“.

Um 1305 wird ein Henning von Bentz mit Wohnsitz in Caselow erwähnt und zwischen 1375 und 1487 eine Familie von der Hufe. Im Jahr 1375 befanden sich an der Stelle des Ortes Caselow 4 Kossätenhufen, die auf dem Verbleib slawischer Siedler eines nahe gelegenen slawischen Burgwalles schließen lassen sowie 3 Pfarrhufen, 8 freie Hufen, 1 Krug, 2 Mühlen und 19 Kossätenstellen, von denen 4 wüst waren. Von 1487 bis 1685 gehörte Caselow zur Herrschaft Löcknitz, zunächst bis 1650 im Besitz derer von der Schulenburg, danach als landesherrliche Domäne mit einem Verwalter im Besitz der Kurfürsten von Brandenburg und späteren Könige von Preußen.[3][4]

Caselow war eine Domäne und ein Forstgutsbezirk. Es wurde 1670 zusammen mit den Dörfern Bergholz, Grimme, Fahrenwalde und Zerrenthin verwaltet und war von 1685 bis 1823 zunächst Teil des kurmärkischen Amtes Löcknitz und zwischen 1823 und 1872 Teil des Amtes Brüssow. Caselow gehörte bis 1849 zudem zum Justizamt Brüssow und von 1879 bis 1952 zum Amtsgerichtsbezirk Brüssow. Von 1817 bis 1900 gehörte die Heidemühle zu Caselow und 1931 der Wohnplatz Forsthaus Caselow. Bis 1948 wurde durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) mit einer Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) Land von Großgrundbesitzern enteignet, aufgeteilt und an Bauern oder Vertriebene neu verteilt. In Caselow wurden so 492 ha Land enteignet und neu verteilt.

1956 wurde Caselow nach Bergholz eingemeindet und bildet seit 1957/1976 einen Ortsteil der Gemeinde Bergholz. 1955 wurde eine LPG in Caselow gegründet, die 1957 zur LPG Typ III mit 18 Mitgliedern und 156 ha Land wurde. 1960 zählte sie bereits 38 Mitglieder und 368 ha Land und wurde 1976 zusammen mit der LPG Bergholz in die LPG Brüssow eingegliedert. Seit 1978 ist Caselow Sitz einer Revierförsterei.[4]

Das Gutshaus in Caselow wurde 1895–1897 im Stile der Schinkelschen Nachfolge errichtet. Bis 1985 war es bewohnt, danach verfiel es. Seit 2001 ist es wieder in Privatbesitz und wurde inzwischen denkmalgerecht saniert.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Quelle
1735 38 [4]
1774 62 [4]
1801 67 [4]
1817 71 [4]
1840 99 [4]
1858 105 [4]
1895 104 [4]
1900 138 [5]
1925 145 [4]
1933 160 [6]
1939 171 [6]
1946 209 [4]
2007 60 [7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil 8: Uckermark. Böhlau, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam 21).
  • Johannes Schultze (Hrsg.): Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375, Veröffentlichung der Historischen Kommission für die Provinz Brandenburg und die Reichshauptstadt Berlin, VIII, 2, Berlin 1940
  • Erwin Schulz: Der Ortsnamen-Detektiv – Mittelalterliche Siedlungsnamen im Kreis Uecker-Randow (1121–1591) – Ursprung, Details, Erklärungen – mit einer Übersicht zu Ortsnamen ab 1600. Hrsg.: Norbert Raulin. Schibri-Verlag, Milow 2007, ISBN 978-3-937895-44-4, S. 143 ff.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amt Löcknitz-Penkun – SB Liegenschaften (Hrsg.): Flächen des Amtsbereiches. Angaben in ha – Stand 2. Juni 2017. Löcknitz 2. August 2017.
  2. Amt Löcknitz-Penkun – Der Amtsvorsteher – SB Einwohnermeldeamt (Hrsg.): Einwohnerzahlen. Löcknitz 22. April 2021.
  3. Forschungen zur Deutschen Landeskunde, S. Hirzel, 1865, S. 133 (Digitalisat).
  4. a b c d e f g h i j k Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII: Uckermark, Band 1: A – L, Weimar 1986, S. 166 ff.
  5. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Kreis Prenzlau.
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Prenzlau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Informationsbroschüre Amt Löcknitz-Penkun 2007, S. 3. (PDF; 2,6 MB)