Charles du Plessis-Liancourt

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Charles du Plessis-Liancourt († 20. Oktober 1620) war ein französischer Adliger und Gouverneur von Paris.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles du Plessis-Liancourt war der älteste Sohn von Guillaume du Plessis-Liancourt (1491–1550), Seigneur de Liancourt et de Sarcelles, und Françoise de Ternay. Sein Geburtsdatum ist unbekannt, bekannt ist, dass er 1551 noch unter der Vormundschaft seiner Mutter stand.

Am 21. Dezember 1583 wurde er zum Chevalier de l’Ordre du Saint-Esprit ernannt, die Aufnahme erfolgte am 31. Dezember 1583. Am 5. Dezember 1586 huldigte er dem späteren König Heinrich IV. in dessen Funktion als Herzog von Vendôme.

Er war Graf von Beaumont-sur-Oise, 1606 war er Seigneur de Montfort, das im März 1616 zum Marquisat Montfort erhoben wurde (die Registrierung beim Parlement de Paris erfolgte erst am 7. Juli 1662), zudem Baron von Montlouet und Gallardon.

Er war Berater des Königs im Conseil d’Etat et Privé, Kapitän von 50 Ordonnanzsoldaten, Premier Écuyer de la Petite-Ecurie du Roi, Gouverneur von Metz und dem Pays Messin (durch Heinrich IV. nach der Absetzung von Roger de Comminges, Sieur de Saubole[1], ernannt), Gouverneur et Lieutenant-Général des Ville, Prévôté & Vicomté de Paris (im Austausch zu seiner Funktion in Metz; die neue Funktion hatte er am 18. August 1615 bereits inne, da er zu diesem Zeitpunkt vom Ludwig XIII. 12.000 Livre als Gouverneur von Paris bekam).[2]

Am 6. August 1618 kaufte er für 69.000 Livre Fontrailles von Urbain de Laval, Seigneur de Boisdauphin (Marschall Boisdauphin), für das er dem Herzog von Mayenne huldigte, am 9. März 1619 war er zudem Seigneur de La Ferté-Bernard. Am 2. Januar 1620 wurde er Chevalier d’honneur de la Reine-Mère Maria de’ Medici.

Ehe und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles du Plessis-Liancourt heiratete mit Ehevertrag vom 17. Februar 1594 Antoinette (Marguerite) de Pons (* um 1570, † 16. Januar 1632 in Paris), Marquise de Guercheville, Dame d’honneur von Königin Louise de Lorraine-Vaudémont (1584), später Première Dame d’honneur de la Reine-Mère Maria de’ Médici, Tochter von Antoine de Pons, Comte de Marennes, Capitaine de 100 Gentilhommes ordinaires de la Maison du Roi, und Marie de Montchenu, Dame de Guercheville, Witwe von Henri de Silly († 1586), Comte de La Roche-Guyon, Chevalier de l’Ordre du Saint-Esprit. Sie bekamen zwei Kinder:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Père Anselme, Histoire généalogique et chronologique de la maison royale de France, des pairs, grands officiers de la Couronne…, 3. Ausgabe, Band 4, 1726, S. 756

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Étienne Pattou, Maison du Plessis et du Plessis-Liancourt, S. 12f (online, abgerufen am 14. April 2020)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich IV. hielt sich vom 14. März bis 1. April 1603 in Metz auf, der Besuch führte zum Ende der Herrschaft Sauboles in der Stadt. 1604 war Liancourt als Lieutenant-général in Metz im Amt (Roger Clément, La condition des juifs de Metz sous l’Ancien Régime, Paris 1903, pièce justificative No. VI)
  2. 200 Jahre jünger ist die Information, dass die Grundsteinlegung für das erste Reiterstandbild Heinrichs IV. auf dem Pont Neuf am 24. August 1614 in Anwesenheit von Ludwig XIII., M. de Liancourt als Gouverneur von Paris, dem Prévôt des Marchands und der Échevins stattfand (H. Colburn, The Literary Gazette and Journal of Belles Lettres, Arts, Sciences, Teil 1, 1818, S. 26).
  3. Die Annullierung erfolgte aufgrund angeblicher „impuissance“ (Unvermögen, die Ehe zu vollziehen, Impotenz); der Herzog von Brissac bekam von seiner zweiten Ehefrau neun Kinder; Roger du Plessis-Liancourt und Anne de Schomberg bekamen einen Sohn