Chely Wright

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Chely Wright, März 2007
Chely Wright, Februar 2006
Chely Wright während ihrer Stars-for-Stripes-Tour im Irak

Chely Wright (* 25. Oktober 1970 In Kansas City, Missouri), eigentlich Richelle Renee Wright, ist eine US-amerikanische Country-Sängerin. Chely Wright hat mittlerweile acht Alben und eine EP veröffentlicht, daneben nutzt sie ihren musikalischen Erfolg für verschiedene wohltätige Zwecke.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chely Wright wurde am 25. Oktober 1970 in Kansas City, Missouri geboren und verbrachte ihre Jugendzeit im kleinen Ort Wellsville, Kansas. Zwar verfügte ihre Familie über wenige finanzielle Mittel, es war aber die lange musikalische Tradition, die schon früh einen großen Einfluss auf Chely hatte. Mit vier Jahren begann sie im Kirchenchor zu singen, später war sie Mitglied in einigen Country-Musikgruppen. In ihrer Jugendzeit trat sie in vielen Honky-Tonks mit ihrer eigenen Band, Country-Line, auf.

Später bekam Wright einen Job bei der Country-Fernsehsendung Ozark Jubilee, danach arbeitete sie im Vergnügungspark Opryland in Nashville. Sie hatte damit den Sprung in die Country-Metropole geschafft und versuchte sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten, um in Nashville ihre Karriere vorantreiben zu können. Im Mai 2010 sprach sie im amerikanischen Magazin People über ihre Homosexualität.[1] Sie ist damit die erste größere Vertreterin der sonst eher konservativen Country-Szene, die offen homosexuell lebt. Seit August 2011 ist sie mit der LGBT-Aktivistin Lauren Blitzer verheiratet.[2]

Der Dokumentarfilm Wish me Away über Wrights Coming Out wurde 2011 veröffentlicht. Titel des Films ist ebenfalls ein Titel auf Wrights Album Lifted Off the Ground aus dem Jahr 2010. Der Film wurde über drei Jahre gedreht und auf dem 35. Frameline Film Festival in San Francisco uraufgeführt.[3] Seit Ende Mai 2012 ist der Film als DVD erhältlich.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten fünf Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mitarbeiterin des Opryland traf sie schließlich den Produzenten Harold Shedd, bald darauf unterzeichnete sie einen Vertrag mit dessen Label Mercury Records. 1994 schließlich wurde ihr erstes Album Woman In The Moon veröffentlicht. Der große Erfolg blieb dem Album, wie auch seinem Nachfolger Right In The Middle Of It (1996) jedoch verwehrt, allerdings wurde sie mit einem ACM-Award als beste Sängerin des Jahres ausgezeichnet.

Mit dem dritten Album Let Me In, jetzt unter dem Label MCA, schaffte Wright schließlich den Durchbruch, vor allem der Song Shut Up And Drive war sehr beliebt.

Das nächste Album, Single White Female (1999) war noch erfolgreicher, die gleichnamige Single erreichte Platz 1 der Country Single Charts und konnte auch die Mainstream-Top 40 erreichen. Chely Wright etablierte ihre Position mit She Went Out For Cigarettes, welches ebenfalls in den Charts eine Platzierung fand.

2001 kam das Album Never Love You Enough auf den Markt, eigentlich geplant für den 11. September musste die Veröffentlichung wegen der Terroranschläge am 11. September 2001 um zehn Tage verschoben werden. Never Love You Enough konnte ebenfalls große Erfolge feiern (Album Top-10), konnte aber trotzdem nicht an Single White Female anknüpfen.

Wechsel des Labels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2002 verließ Wright das MCA-Label und konnte im Januar 2004 einen Vertrag mit Vivaton abschließen. Sofort wurden die Arbeiten am nächsten Album The Metropolitan Hotel aufgenommen, auch ein Video für die Titel-Single The Back of the Bottom Drawer wurde gedreht. Das Album wurde jedoch nicht vom Label Vivation veröffentlicht und im Juni 2004 kündigte Wright das Ende der Zusammenarbeit an.

Bumper of My S.U.V.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch immer ohne Label veröffentlichte Wright im Herbst 2004 einen Song namens Bumper of My S.U.V., welcher schnell zu einem markanten Eckpunkt ihrer Karriere avancierte. Das Lied, welches Wright selbst verfasst hat, gibt eine wahre Begebenheit wieder: Wright erhielt von ihrem Bruder, einem Mitglied des United States Marine Corps, einen Armeeaufkleber, den sie auf der Stoßstange ihres Wagens befestigte. Kurze Zeit später reagierte eine andere Autofahrerin mittels Zeigen des Mittelfingers auf diesen Aufkleber, was Wright zu dem Song inspirierte. So stellt Bumper of My S.U.V. Vorurteile in Frage, ist aber auch als mentale Unterstützung der Soldaten im Irak-Krieg gedacht. Eine Veröffentlichung war zuerst nicht geplant. Als das Stück jedoch in Militärkreisen, vor allem dem Armed Forces Radio and Television Service (AFRTS) großen Anklang fand, entschloss sich Wright trotzdem zu einer kommerziellen Veröffentlichung.

Zwischenzeitlich hatte sie einen Vertrag mit dem Label Dualtone unterschrieben.

Überschattet wurde der Erfolg des Liedes von einer Aktion ihres Fanclub-Präsidenten. Dieser gab sich, zusammen mit Freunden, als Familienangehöriger von Marines aus und wünschte bei verschiedensten Radio-Stationen Bumper of My S.U.V. um dessen Erfolg zu steigern. Bei Bekanntwerden dieses Skandals trennte sich Wright umgehend von ihm.[4]

Sechstes Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 22. Februar 2005 erschien Wrights sechstes Album, The Metropolitan Hotel. Es beinhaltet neben zehn anderen Tracks, die ebenfalls größtenteils aus Wrights Feder stammen, die beiden Hits Bumper of my S.U.V. sowie Back of the Bottom Drawer. Musikalisch begibt sich Wright mit ihrem sechsten Werk zurück zu ihren Wurzeln, wendet sich von der Mainstream-Musik ab und produziert wieder echte Country-Musik.

Trotz der nahezu überall empfangenen guten Kritiken hatte das Album zu keinen großen Erfolg, was unter anderem auf das unbekannte Label, sowie die nicht immer Mainstream-konformen Songs zurückgeführt werden kann.

Lifted Off the Ground[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 wechselte Wright zum Label Vanguard Records. Sie veröffentlichte ihr siebtes Album Lifted Off the Ground im Mai 2010. Alle Titel des Albums, mit Ausnahme des Titels Heavenly Days, wurden von Wright selbst geschrieben und vom Grammy-Gewinner Rodney Crowell produziert. Als erste Single des Albums wurde Broken veröffentlicht. Anfang 2011 veröffentlichte Wright einen Dance Mix des Songs Damn Liar.

Engagements neben der Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben ihrer musikalischen Karriere engagiert sich Wright stark in sozialen Fragen. Oft schon hatte sie in diversen Kriegs- und Krisengebieten wie dem Irak Konzerte gegeben, oft für Angehörige der US-Armee. Daneben gründete Wright die Hilfsorganisation Reading, Writing & Rhythm, welche den Musikunterricht in öffentlichen Schulen unterstützt.

Im Jahr 2000 agierte Wright als Model für das Internet-Mode- und Schönheitsportal fashionwindow.com, im Jahr 2001 bekam sie eine Rolle im Kinofilm Max Keebles großer Plan (Max Keeble’s Big Move).

2002 wurde Wright zudem auf Platz 94 der Sexiest Women Hitlist der Männerzeitschrift FHM gewählt, in diesem Zeitraum entstanden auch in der Zeitschrift publizierte Aufnahmen der Sängerin.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1997 Let Me In US171
(7 Wo.)US
Coun­try25
(44 Wo.)Coun­try
1999 Single White Female US124
Gold
Gold

(5 Wo.)US
Coun­try15
(69 Wo.)Coun­try
2001 Never Love You Enough US62
(3 Wo.)US
Coun­try4
(38 Wo.)Coun­try
2005 The Metropolitan Hotel US96
(2 Wo.)US
Coun­try18
(10 Wo.)Coun­try
2010 Lifted Off the Ground US200
(1 Wo.)US
Coun­try32
(13 Wo.)Coun­try
2016 I Am the Rain US181
(1 Wo.)US
Coun­try13
(1 Wo.)Coun­try

Weitere Studioalben

  • 1994: Woman in the Moon
  • 1996: Right in the Middle of It

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003: 20th Century Masters – The Millennium Collection
  • 2007: The Definitive Collection
  • 2008: The Ultimate Collection

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Everything
  • 2008: Chely Wright Live
  • 2011: Damn Liar – The Dance Remix
  • 2018: Santa Will Find You
  • 2019: Revival

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US  Coun­try
1994 He’s a Good Ole Boy
Woman in the Moon
Coun­try58
(10 Wo.)Coun­try
Till I Was Loved By You
Woman in the Moon
Coun­try48
(14 Wo.)Coun­try
1995 Sea of Cowboy Hats
Woman in the Moon
Coun­try56
(8 Wo.)Coun­try
Listening to the Radio
Right in the Middle of It
Coun­try66
(7 Wo.)Coun­try
1996 The Love That We Lost
Right in the Middle of It
Coun­try41
(15 Wo.)Coun­try
1997 Shut Up and Drive
Let Me In
Coun­try14
(20 Wo.)Coun­try
Just Another Heartache
Let Me In
Coun­try39
(15 Wo.)Coun­try
1998 I Already Do
Let Me In
Coun­try36
(20 Wo.)Coun­try
1999 Single White Female
Single White Female
US36
(20 Wo.)US
Coun­try1
(31 Wo.)Coun­try
It Was
Single White Female
US64
(10 Wo.)US
Coun­try11
(30 Wo.)Coun­try
2000 She Went Out for Cigarettes
Single White Female
Coun­try49
(8 Wo.)Coun­try
Hard To Be A Husband, Hard To Be A Wife
Grand Ole Opry 75 Years Volume Two
Coun­try68
(2 Wo.)Coun­try
2001 Never Love You Enough
Never Love You Enough
Coun­try26
(20 Wo.)Coun­try
Jezebel
Never Love You Enough
Coun­try23
(20 Wo.)Coun­try
2003 Scary Old World
Another Way to Go
Coun­try52
(9 Wo.)Coun­try
2004 Back of the Bottom Drawer
Everything
Coun­try40
(15 Wo.)Coun­try
The Bumper of My SUV
The Metropolitan Hotel
Coun­try35
(19 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1996: The Love He Left Behind
  • 2005: C’est La Vie (You Never Can Tell)
  • 2010: Broken
  • 2011: Damn Liar
  • 2016: What About Your Heart

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chely Wright – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. New York Times:A Singer Comes Out; Now Will Nashville Let Her Back In?
  2. Queer: Lesbische Countrysängerin Chely Wright heiratet
  3. Wish me Away Dokumentation. Abgerufen im 8. Juni 2012 
  4. Ausführliche Geschichte (engl.)
  5. a b Chartquellen: US
  6. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US