Cinderella (Band)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. März 2020 um 21:40 Uhr durch Metallmonster1 (Diskussion | Beiträge) (Livealben: Veröffentlichung hinzugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Cinderella

Cinderella im August 2006
Allgemeine Informationen
Herkunft Philadelphia, Vereinigte Staaten
Genre(s) Glam Metal, Hard Rock, Bluesrock
Gründung 1982, 2010
Website www.cinderella.net
Aktuelle Besetzung
Tom Keifer (seit 1982)
Gitarre
Jeff LaBar (seit 1985)
Eric Brittingham (seit 1982)
Fred Coury (1985–1992, seit 1996)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre
Michael Schermick (1982–1985)
Schlagzeug
Tony Destra (1982–1985 † 1987)
Schlagzeug
Jim Drnc (1985)
Schlagzeug
Jody Cortez (1985)
Schlagzeug
Kevin Valentine (1994–1995)
Schlagzeug
Kenny Aronoff (1994)

Cinderella ist eine US-amerikanische Glam Metal- bzw. Hard-Rock-Band aus Philadelphia, die ihre größten Erfolge in den 1980er Jahren feierte. Zu ihren bekanntesten Songs zählen Gypsy Road, Don't Know What You Got und Nobody's Fool.

Geschichte

Die frühen Jahre

Cinderella entstanden in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre in Philadelphia. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben dem Sänger und Gitarristen Tom Keifer noch der Bassist Eric Brittingham, der Gitarrist Michael Schermick (der sich später den Künstlernamen Michael Kelly Smith zulegte) und der Schlagzeuger Tony Destra. Die Band nannte sich nach einer Katze, auch wenn Keifer später erzählte, der Bandname stamme von einem Pornofilm namens Sinderella.

Zwei Demos in den Jahren 1983 und 1984 folgten, bevor sie die Aufmerksamkeit von Kiss-Bassist Gene Simmons auf sich zogen. Simmons bot der Band seine Hilfe bei der Suche nach einer Plattenfirma an, doch Jon Bon Jovi kam ihm zuvor. Cinderella unterzeichneten 1985 einen Vertrag mit Mercury. Zur gleichen Zeit trennte sich die Band von Schermick und Destra, die daraufhin die Band Britny Fox gründeten. Destra starb am 8. Februar 1987 bei einem Unfall, noch bevor er am Erfolg des 1988 veröffentlichten Britny-Fox-Debütalbums teilhaben konnte. Ersatz für die beiden waren der White-Foxx-Gitarrist Jeff LaBar und der Schlagzeuger Jim Drnc (Darnick ausgesprochen).

Das Debütalbum wurde von Andy Johns produziert, und im Studio spielte der frühere Stone-Fury-Schlagzeuger Jody Cortez, da Drnc nach Aussagen von Johns nicht gut genug war. Drnc wurde infolgedessen durch Fred Coury ersetzt. Coury sprang zuvor für Randy Castillo für die Demo-Vorproduktion von Ozzy Osbournes The Ultimate Sin Album ein und war in der Besetzung von Chastain, Keel und London zu finden. Mit letzteren spielte er 1985 das Album Non Stop Rock ein.

Der Durchbruch

Auftritt im August 2006

Zur Zeit der Veröffentlichung ihres Debüts "Night Songs" spielte die Band einige Clubkonzerte als Vorgruppe von Kix, doch nicht lange nach Erscheinen der LP gingen die Verkäufe rapide nach oben. Das resultierte nicht zuletzt aus den Touren im Vorprogramm von David Lee Roth oder Bon Jovi sowie dem Airplay, das die Singles Shake Me und Nobody's Fool auf MTV bekamen. Im Sommer 1987 spielten sie zusammen mit den Headlinern Bon Jovi sowie Dio, Metallica, W.A.S.P. und Anthrax beim Monsters-of-Rock-Festival in Castle Donington, England.

Als sich Steven Adler den Arm gebrochen hatte, half der Schlagzeuger Fred Coury bei Guns N’ Roses aus. Das nächste Studioalbum nahmen Cinderella erneut mit Andy Johns auf. Abgemischt wurde das Album von Steve Thompson und Michael Barbiero, die auch schon bei dem erfolgreichen Guns-N'-Roses-Album Appetite for Destruction an den Reglern saßen. Coury tourte während der Aufnahmen immer noch mit Guns N' Roses durch die Welt.

Long Cold Winter, so der Titel des zweiten Albums, markierte eine Abkehr vom riffbetonten, etwas an AC/DC erinnernden Hard Rock hin zu mehr vom Blues beeinflussten Rock. Die Band spielte als Vorgruppe von Judas Priest auf ihrer Amerikatour und nicht zuletzt aufgrund der Singles Gypsy Road und Don't Know What You Got wurde Long Cold Winter zum kommerziell größten Erfolg der Band. Als der Bassist Brittingham Vater wurde, sprang der Dio-Bassist Jimmy Bain für einige Konzerte ein. Im August 1989 spielten sie beim Moscow Music Peace Festival neben Bands wie Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Mötley Crüe, Scorpions und Skid Row. Nach dem Ende der Tour machte die Band eine rund halbjährige Pause, die Sänger Tom Keifer dazu nutzte, sich im Keller seines Hauses ein neues Studio einzurichten. Dort entstand auch der Großteil des Materials für das neue Album.

1990 veröffentlichte die Band ihr drittes Album Heartbreak Station, auf dem die bluesorientierte Linie des Vorgängers konsequent fortgesetzt wurde. Cinderella griffen bei den Aufnahmen der letztlich elf Tracks auf Gospel-Sänger, Bläser und deutlich mehr Piano zurück als bei den Vorgängern. Darüber hinaus arrangierte John Paul Jones die Streicher eines dreißigköpfigen Orchesters in den Songs "Heartbreak Station" und "Winds of Change". Gemessen am Erfolg konnten sie jedoch nicht an die beiden ersten Alben anknüpfen. Eine für Anfang 1991 geplante Europa-Tournee sagte die Band aus Angst vor Anschlägen vor dem Hintergrund des gerade entflammten Golfkriegs ab.

Während der US-Tournee zu diesem Album erlitt Sänger Tom Keifer eine neurologisch bedingte Lähmung (Parese) der Kehlkopfmuskulatur.[1] Die Tour musste abgebrochen werden, die Aufnahmen für das Nachfolgealbum Still Climbing verzögerten sich bis 1994.

Fred Coury verließ 1992 die Band und gründete mit dem ehemaligen Ratt-Sänger Stephen Pearcy die Band Arcade, mit denen er zwei Alben für Epic Records einspielte. Sein Nachfolger wurde Kevin Valentine; trotzdem ist auf dem Album außer bei einem Song der Studiomusiker Kenny Aronoff zu hören. Still Climbing floppte und markierte zugleich das Ende für die Band.

Die verkappte Reunion

Nicht zuletzt einer von MTV ausgestrahlten Dokumentation über die Rockbands der 1980er Jahre ist es zu verdanken, dass sich Keifer, LaBar, Brittingham und Coury im November 1996 für ein Benefizkonzert in New Jersey wieder zusammenfanden. Eine geplante Tour mit Dokken und Ratt wurde allerdings von Keifer abgelehnt. Keifer arbeitete in Nashville an seiner Solokarriere und war 1997 nicht am Wiederaufleben der Vergangenheit interessiert.

Trotzdem befand sich auf dem Best-of-Album Once Upon a Time mit War Stories ein neuer Song der Band. Daraufhin unterschrieb die Band bei der Plattenfirma Portrait Records einen neuen Vertrag. Als jedoch im April 2001 – fast drei Jahre nach Unterzeichnung – noch kein neues Album der Band in Sicht war, löste die Plattenfirma den Vertrag auf. Gegen Ende des Jahres 2002 planten Cinderella in England zusammen mit Alice Cooper, Thunder und The Quireboys eine Tour unter dem Namen Monsters of Rock was allerdings nie zustande kam weshalb die Band im Tourbilling durch die L.A. Guns ersetzt wurde.

Cinderella heute

Obwohl Cinderella seit 1996 offiziell wieder existieren, ist bislang noch kein neues Studioalbum erschienen. Das letzte musikalische Zeichen war eine neu aufgenommene Version der Ballade Don't Know What You Got für den Sampler VH1 Classic Metal Mania: Stripped. Im Sommer 2005 tourte die Band zusammen mit Ratt, Quiet Riot und FireHouse unter dem Banner Rock Never Stops durch die USA. Am 6. November 2009 erschien ein neues Livealbum, eine Europatour fand 2010 statt. Im Juni 2011 gab die Band ihr erstes Deutschland-Konzert seit über zehn Jahren anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens in Mülheim an der Ruhr. Leadsänger Tom Keifer veröffentlichte 2013 sein erstes Solo-Album "The Way Life Goes", dem 2019 Rise folgte.

Diskografie

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[2][3][4][5]
Night Songs
 US3 
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin
19.07.1986(70 Wo.)
Long Cold Winter
 DE2401.08.1988(12 Wo.)
 CH7 
Gold
Gold
31.07.1988(10 Wo.)
 UK3023.07.1988(6 Wo.)
 US10 
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin
23.07.1988(66 Wo.)
Heartbreak Station
 DE3410.12.1990(15 Wo.)
 CH8 
Gold
Gold
09.12.1990(15 Wo.)
 UK3601.12.1990(2 Wo.)
 US19 
Platin
Platin
08.12.1990(32 Wo.)
Still Climbing
 UK8819.11.1994(1 Wo.)
 US17826.11.1994(1 Wo.)
Singles[3][4]
Nobody’s Fool
 US1308.11.1986(21 Wo.)
Somebody Save Me
 US6625.04.1987(7 Wo.)
Gypsy Road
 UK5406.08.1988(2 Wo.)
 US5105.08.1989(7 Wo.)
Don't Know What You Got (Till It's Gone)
 UK5404.03.1989(2 Wo.)
 US1203.09.1988(22 Wo.)
The Last Mile
 US3621.01.1989(10 Wo.)
Coming Home
 US2008.04.1989(17 Wo.)
Shelter Me
 UK5517.11.1990(2 Wo.)
 US3608.12.1990(13 Wo.)
Heartbreak Station
 UK6327.04.1991(1 Wo.)
 US4416.03.1991(11 Wo.)
  • 1999: Live (wird hin und wieder mit Live at the Key Club verwechselt, beinhaltet allerdings eine Show von 1991; die CD wurde bei den Cinderella Reunion Konzerten sowie über die Homepage der Band verkauft)
  • 1999: Live at the Key Club (mehrmals unter verschiedenen Bezeichnungen wiederveröffentlicht: ebenfalls 1999 als Live, 2004 als In Concert und Live – From the Gypsy Road, 2006 als Gypsy Road Live, 2007 als Nobody’s Fool Live, 2011 als Caught in the Act, 2014 erneut als Live (mit anderem Coverartwork) und als Stripped)
  • 2006: Extended Versions (im Jahre 2009 als komplettes Konzert unter der Bezeichnung Live at the Mohegan Sun wiederveröffentlicht)
  • 2009: Live/Tokyo Dome – Tokyo, Japan
  • 1997: Once upon a...
  • 1998: Bad Attitude 1986–1994
  • 2000: The Best of
  • 2000: Golden Collection 2000
  • 2001: The Collection
  • 2005: Rocked, Wired and Bluesed: The Greatest Hits
  • 2006: Gold
  • 2012: Icon

Weitere Kompilationen

  • 2008: Best Ballads
  • 1987: The Live E.P.
  • 1991: Live Train to Heartbreak Station
  • 1988: U.K. Tour Promo 1988
  • 1990: The Story So Far...
  • 1984: Shake Me
  • 1986: Nobody’s Fool
  • 1986: Shake Me
  • 1987: Somebody Save Me
  • 1988: Don’t Know What You Got (Till It’s Gone)
  • 1988: The Last Mile
  • 1988: Gypsy Road
  • 1988: Coming Home
  • 1990: Shelter Me
  • 1991: Heartbreak Station
  • 1992: Nobody’s Fool
  • 1986: Night Songs
  • 1990: Hot and Bothered
  • 1991: The More Things Change
  • 1994: Freewheelin’
  • 1997: War Stories
  • 1986: Cinderella: „Shake Me“ (Live) (A-Seite)/Kiss: „Any Way You Slice It“ (B-Seite)
  • 1989: Survivor: „Didn’t Know It Was Love“ (A-Seite)/Cinderella: „Don’t Know What You Got (Till It’s Gone)“ (B-Seite)
  • 1990: Kiss: „Deuce“ (Original Demo Tape) (A-Seite)/Cinderella: „Coming Home“ (B-Seite)

Videografie

  • 1986: Night Songs – The Videos (US: Gold)
  • 1990: Tales from the Gypsy Road (auch als LD veröffentlicht) (US: Gold)
  • 1991: Heartbreak Station Video Collection (auch als LD veröffentlicht)
  • 1997: Looking Back – The Video Collection

LD

  • 2004: The Best of
  • 2005: Rocked, Wired and Bluesed: The Greatest Video Hits
  • 2005: In Concert (wiederveröffentlicht im Jahre 2009 inklusive Audio CD unter der Bezeichnung In Concert: Remastered Edition und im Jahre 2013 unter der Bezeichnung Heartbreak Station Tour Live in Detroit) (US: Gold)
  • 1988: Gypsy Road
  • 1988: Somebody Save Me
  • 1988: Nobody’s Fool
  • 1988: Don’t Know What You Got (Till It’s Gone)
  • 1986: Somebody Save Me
  • 1986: Shake Me
  • 1986: Nobody’s Fool
  • 1988: The Last Mile
  • 1988: Gypsy Road
  • 1988: Coming Home
  • 1988: Don’t Know What You Got (Till It’s Gone)
  • 1990: Heartbreak Station
  • 1991: The More Things Change
  • 1992: Shelter Me

Quellen

  1. Cinderella: Abgeschlossene Achterbahnfahrt, Interview mit Tom Keifer, Classic Rock online, abgerufen am 1. Oktober 2019
  2. Chartquellen: DE1-CH (Memento des Originals vom 1. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chartsurfer.de / DE2
  3. a b British Hit Singles & Albums, 18th Edition, Guinness World Records Limited 2005, ISBN 9781904994008.
  4. a b US-Singles: Joel Whitburn's Top Pop Singles 1955-2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1. / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.
  5. Auszeichnungen für Musikverkäufe: CH US