Codo … düse im Sauseschritt

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Codo
Deutsch-Österreichisches Feingefühl
Veröffentlichung 1983
Länge 4:24
Genre(s) Neue Deutsche Welle
Autor(en) Annette Humpe,
Georg Januszewski,
Josef Prokopetz,
Manfred Oskar Tauchen
Album DÖF
Österreichisches Singlecover von 1983 (7", 45 rpm)

Codo … düse im Sauseschritt ist ein NDW-Lied der Band Deutsch-Österreichisches Feingefühl (DÖF) aus dem Jahr 1983.[1] Text und Musik stammen von den DÖF-Mitgliedern Josef Prokopetz und Manfred Tauchen sowie der deutschen Sängerin Annette Humpe; als weiterer Texter fungierte Georg Januszewski.[2] Humpe war neben ihrer Autorentätigkeit auch für die Produktion zuständig.[1] Die Melodie geht auf den Schlager Küss mich und lieb mich, gesungen von Gerd Christian, zurück.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Liedtext handelt von einem raumfahrenden Sternbewohner, der in die Nähe der Erde kommt, namens Codo, was laut Joesi Prokopetz eine Abkürzung für „Cosmischer Dolm oder auch Cosmischer Depp“ ist.[3][4] Für Inga Humpe war Codo „ein außerirdisches Wesen ohne bestimmtes Geschlecht, das den Hass überwindet und uns verstreßten und negativ eingestellten Menschen alles bringt, was wir vermissen: gute Laune, Witz, Charme und vor allem Liebe“.[5] Dieser bringt gegen den Widerstand des „Herrn des Hasses“ die verbotene Liebe wieder zur Erde zurück.[6] Aufgrund dieser Handlung wird das Lied auch als Science-Fiction-Parodie bezeichnet.[7] Der Refrain Ich düse, düse, düse, düse im Sauseschritt wird von DÖF-Mitglied Inga Humpe gesungen,[7] die im Musikvideo das Wesen Codo im Glitzerkostüm auf einer Schaukel sitzend darstellt.[8]

Veröffentlichung und Erfolg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der B-Seite der Single befindet sich der 5:32 Minuten lange Sprachbeitrag Rein gar nix. Außerdem gibt es eine 12-Zoll-Maxi-Single, worauf sich eine 5:11 Minuten lange Version von Codo befindet.[9] Codo erschien auch auf dem Album DÖF, das sich im deutschsprachigen Raum über 500.000 Mal verkaufte. Die Single wurde ein Nummer-eins-Hit in Deutschland (fünf Wochen), Österreich, Niederlande und in Belgien und verkaufte sich 1,2 Millionen mal.[10] Des Weiteren existiert eine jiddisch-englische Version unter dem Namen Cojdoj, the Flying Schissel auf der B-Seite der Single Love Me. Die GiG-Records-Cover sind blau mit weißer Schrift,[9] das Artwork der WEA-Records-Ausgaben stammt von Manfred Deix.

Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urheberrechtsstreit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Melodie des Titels geht auf eine Komposition Holger Bieges in der DDR zurück, den Titel Küss mich und lieb mich, gesungen von Gerd Christian. Durch Zufall erfuhr Biege nach seiner Flucht aus der DDR 1983, dass Annette Humpe die Melodie ganz bewusst kopiert hatte und sich dabei sogar über Ossis lustig machte, die gegen so ein Plagiat sowieso nichts machen könnten.[11] Dies war für Biege der Anlass zum Plagiatsverfahren. In erster Instanz wurde ihm Recht gegeben, nach Berufung lehnte er in zweiter Instanz einen Vergleich ab.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Tauchen Prokopetz – Codo (… düse im Sauseschritt). In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 13. Juni 2022.
  2. Repertoiresuche. In: online.gema.de. Abgerufen am 13. Juni 2022.
  3. Einzelnachweis Josi Prokopetz über "Codo"
  4. Österreich-Wörterbuch: Dolm - Idiot, Dummkopf
  5. Einzelnachweis Inga Humpe über "Codo"
  6. http://bazonline.ch/kultur/pop-und-jazz/Die-Frau-mit-der-IdealLinie/story/16727510
  7. a b POPMUSIK · So gräßlich häßlich · Der infantile Weltraumschlager "Codo" ist der Hit des Sommers. In: Der Spiegel. Nr. 35, 1983, S. 170–171 (online).
  8. Himmel und Hölle. In: oe1.orf.at. Abgerufen am 1. Dezember 2017.
  9. a b Codo (… düse im Sauseschritt) bei discogs (englisch)
  10. Informationen zur Chartplatzierung und Verkaufszahlen vom NDR@1@2Vorlage:Toter Link/www.ndr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Wolfgang Martin: Sagte mal ein Dichter – Holger Biege. Die Biografie. Berlin 2019, ISBN 978-3-95958-191-2