Weißkehl-Seidenkuckuck

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Weißkehl-Seidenkuckuck

Weißkehl-Seidenkuckuck, Unterart Coua ruficeps olivaceiceps

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Kuckucksvögel (Cuculiformes)
Familie: Kuckucke (Cuculidae)
Unterfamilie: Buntschnabelkuckucke (Phaenicophaeinae)
Gattung: Seidenkuckucke (Coua)
Art: Weißkehl-Seidenkuckuck
Wissenschaftlicher Name
Coua ruficeps
G. R. Gray, 1846

Der Weißkehl-Seidenkuckuck (Coua ruficeps), auch Weißkehlcoua oder Rostkappen-Seidenkuckuck genannt, ist eine auf Madagaskar endemisch vorkommende Kuckucksart der Gattung der Seidenkuckucke. Die Art umfasst die zwei Unterarten C. r. ruficeps G. R. Gray 1846[1] und C. r. olivaceiceps (Sharpe 1873).[2][3]

Der Weißkehl-Seidenkuckuck ist inklusive der Steuerfedern etwa 42 cm lang. Namensgebend ist die weiße Färbung der Kehle. Das obere Gefieder ist grünbraun, die langen Steuerfedern braun bis dunkelviolett. Der Bauch ist blass rotbraun bis weiß gefärbt, die Brust blasslila. Auffallend ist der blau gefärbte, federlose Augenring, welcher von schwarzen Federn umrandet ist. Die Nominatform hat eine rötlichbraun gefärbte Stirn und Haube. Bei der Unterart C. r. olivaceiceps sind diese Bereiche grün-braun gefärbt. Die langen Beine sowie der Schnabel sind schwarz. Es gibt keinen Sexualdimorphismus.[4]

Verbreitung und Lebensraum

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Der Weißkehl-Seidenkuckuck ist wie alle anderen Seidenkuckucke endemisch für Madagaskar. Die Unterart C. r. ruficeps kommt in Süd-West-Madagaskar südlich von Mahajanga bis etwa Morondava vor. Das Verbreitungsgebiet der Unterart C. r. olivaceiceps schließt sich südlich von Morondava bis in die Region des Nationalpark Tsimanampetsotsa an.[4] Der Weißkehl-Seidenkuckuck bevorzugt Habitate wie Trockensavannen, Dornstrauchsavannen, sekundäre Savannen, Galeriewälder und lichtere Wälder.[5] Aufgrund der Häufigkeit der Art wird der Weißkehl-Seidenkuckuck seitens der IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft.[6][7]

Der Weißkehl-Seidenkuckuck bewegt sich meist am Boden fort. Alleine, als Paar oder im Familienverband sucht er meist am Boden oder in den unteren Vegetationsschichten nach Nahrung, die aus Heuschrecken, Käfern, Beeren und Samen besteht. Kommt der Weißkehl-Seidenkuckuck sympatrisch mit anderen Seidenkuckuckarten wie dem Spitzschopf-Seidenkuckuck oder dem Coquerel-Seidenkuckuck vor, bewegt er sich fast ausschließlich am Boden. Bei Gefahr flieht er meist rennend, seltener fliegend.[5]

Die Unterart C. r. olivaceiceps wurde unter dem Namen Sericosomus olivaceiceps als eigene Art geführt. Aufgrund morphologischer Unterschiede und sich stark voneinander unterscheidende Gesänge werden die Unterarten teilweise, beispielsweise von der IUCN, wieder als zwei separate Arten behandelt. Die Unterart C. r. olivaceiceps wird dann als Coua olivaceiceps geführt.[4]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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George Robert Gray beschrieb den Weißkehl-Seidenkuckuck unter dem heutigen Namen Coua ruficeps. Als Fundort nannte er Madagaskar.[1] David William Mitchell (1813–1859) lieferte die Tafel 115 mit der Illustration des Kuckucks zu Grays Werk. »Coua« ist eine madagassische Onomatopoesie für den Ruf des Spitzschopf-Seidenkuckuck (Coua cristata), der wie »Koa« klingt. Louis Pierre Vieillot nannte diesen 1817 Le Coulicou Coua (Coccyzus cristatus), war sich aber nicht sicher, ob sich Coua von seinem Ruf oder einer anderen Eigenschaft ableitet.[8][9] So war es Heinrich Rudolf Schinz, der 1821 die Gattung der Seidenkuckucke für den Riesen-Seidenkuckuck (Coua gigas) einführte, der später auch der Weißkehl-Seidenkuckuck zugeschlagen wurde.[10] Das Artepitheton »ruficeps« setzt sich aus dem lateinischen »rufus« für »rot« und »-ceps, caput« für »-köpfig, Kopf« zusammen.[11] »Olivaceiceps« ist ein Wortgebilde aus »olivaceus« für »olivfarben« und ebenfalls »-ceps, caput« für »-köpfig, Kopf«.[12]

  • Johannes Erritzøe, Clive F. Mann, Frederik Brammer, Richard A. Fuller: Cuckoos of the World (Helm Identification Guides). Christopher Helm Publishers Ltd, London 2012, ISBN 978-0-7136-6034-0.
  • Robert B. Payne: The Cuckoos (= Bird Families of the World. Nr. 15). Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-850213-3.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • George Robert Gray: The genera of birds: comprising their generic characters, a notice of the habits of each genus, and an extensive list of species refered to their several genera. Band 2. Longman, Brown, Green and Longmans, London 1849 (gallica.bnf.fr [abgerufen am 26. Januar 2015] plus Tafel CXV von David William Mitchell).
  • Richard Bowdler Sharpe: On the Cuculidae of the Ethiopian Region. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1873. 1873, S. 578–624 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 26. Januar 2015]).
  • Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d’histoire naturelle, appliquée aux arts, à l’agriculture, à l’économie rurale et domestique, à la médecine, etc. Par une société de naturalistes et d’agriculteurs. Band 8. Deterville, Paris 1817 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 26. Januar 2015]).
  • Heinrich Rudolf Schinz: Das Thierreich eingetheilt nach dem Bau der Thiere: als Grundlage ihrer Naturgeschichte und der vergleichenden Anatomie. Band 1. Cotta, Stuttgart; Tübingen 1821 (reader.digitale-sammlungen.de [abgerufen am 26. Januar 2015]).

Einzelnachweise

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  1. a b George Robert Gray, S. 453.
  2. Richard Bowdler Sharpe, S. 615.
  3. IOC World Bird List Hoatzin, turacos & cuckoos (Memento des Originals vom 15. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldbirdnames.org
  4. a b c Erritzoe et al. S. 217.
  5. a b Erritzoe et al. S. 218
  6. Coua ruficeps in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2014. Abgerufen am 25. Januar 2015.
  7. Coua olivaceiceps in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2014. Abgerufen am 25. Januar 2015.
  8. James A. Jobling, S. 120.
  9. Louis Pierre Vieillot, S. 264.
  10. Heinrich Rudolf Schinz, S. 661.
  11. James A. Jobling, S. 341.
  12. James A. Jobling, S. 281.
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