De Facto (2023)

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Film
Titel De Facto
Produktionsland Österreich / Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 130 Minuten
Stab
Regie Selma Doborac
Drehbuch Selma Doborac
Produktion Selma Doborac
Musik Didi Kern / Philipp Quehenberger
Kamera Klemens Hufnagl
Schnitt Selma Doborac
Besetzung

De Facto ist eine österreichisch-deutsche Dokufiktion von Selma Doborac aus dem Jahr 2023. Der Spielfilm lief in der Sektion Forum der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2023.[1]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zwei Schauspieler sitzen jeweils in einen Pavillon in einem Park an einem Tisch, den der Künstler Heimo Zobernig entworfen hat. Sie sprechen in langen Einstellungen einzelne Texte, adressiert an den Zuschauer. Dabei handelt es sich primär um Täterberichte in Form von Zeugenaussagen, die zwischen Erklärung, Rechtfertigung und Entschuldigung bis zur philosophischen Erklärung der Taten pendeln.

Die Akteure reflektieren u. a. über die „Unausweichlichkeit“ ihres Tuns, sprechen von „unbrauchbaren“ Körpern, vom „Ethos“ und einem „Kampf um Disziplin und Reinheit“.[2] Das Zuhören ist schwer auszuhalten.

In den 130 Minuten setzt die Regisseurin lediglich sieben Schnitte.[2]

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film entstand mit Unterstützung des Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport sowie der Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich.[2]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marina Pavido schreibt: „In De Facto braucht es keine komplexen Szenenbilder, kein Archivmaterial, nicht viele Schauspieler oder die Nachstellung bestimmter historischer Ereignisse am Set. Im Gegenteil, die Regisseurin konzentriert sich auf das Wesentliche und entscheidet sich für eine gut durchdachte und stark minimalistische Inszenierung, die dennoch ihre Absichten perfekt erfüllt.“[3]

In der Begründung der Jury des Caligari Filmpreises hieß es, vom ersten ausgesprochenen Satz an entwickle sich ein Sog in die menschliche Grausamkeit. Der Film präsentiere nicht einfach zwei Täter, sondern biete „eine szenische Reflexion über Täterschaft und die sozialpsychologischen Dimensionen von Massengewalt“.[4]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: De Facto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. De Facto. In: berlinale.de. 2023, abgerufen am 19. April 2023.
  2. a b c Stefan Grissemann: De Facto. In: sixpackfilm.com. 2023, abgerufen am 13. November 2023.
  3. Marina Pavido: De Facto. In: cinema-austriaco.org. 19. Februar 2023, abgerufen am 19. April 2023.
  4. a b Gewaltstudie "De Facto" gewinnt Caligari-Filmpreis auf Berlinale. In: Deutschlandfunk Kultur. 11. März 2023, abgerufen am 13. November 2023.