Der Dritte Weltkrieg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Dezember 2011 um 23:26 Uhr durch Tellensohn (Diskussion | Beiträge) (Stil und clean up, replaced: Sowjettruppen → sowjetischen Truppen mit AWB). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Der Dritte Weltkrieg
Der 3. Weltkrieg
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 1998
Länge 94 Minuten
Stab
Regie Robert Stone
Drehbuch Ingo Helm,
Robert Stone
Produktion Ulrich Lenze
Musik John Kusiak,
Caleb Sampson
Kamera Matthias Haedecke
Besetzung

Der Dritte Weltkrieg ist der Titel einer fiktionalen Dokumentation des ZDF von 1998 unter der Leitung von Guido Knopp. Sie beschreibt eine denkbare Ereigniskette, die 1989 statt zum friedlichen Ende des Sozialismus zur atomaren Vernichtung hätte führen können. Die deutsch-amerikanische Koproduktion „Der Dritte Weltkrieg“ zeigt auf der Basis der damaligen Krisenpläne von NATO und Warschauer Pakt den möglichen Weg in einen dritten Weltkrieg. Zu Beginn und Ende des einigermaßen realistisch dargestellten Planspieles wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich um eine Fiktion handelt.

Handlung

Als es Ende 1989, im Zuge der Gorbatschowschen Reformen, in der DDR und anderen Staaten des Warschauer Pakts zu Bürgerprotesten kommt, putscht sich in Moskau das Militär an die Macht und lässt Gorbatschow verschwinden. Der neue Mann, General Soschkin, ist ein Hardliner, der im gesamten Ostblock Ausschreitungen unnachgiebig niederknüppeln lässt. Die Schuld an den Unruhen sieht er im Westen, der vehement fordert, den Demokratiebewegungen ihren Lauf zu lassen. Westberlin wird als vorgebliches Einfallstor destabilisierender Kräfte vollständig von sowjetischen Truppen isoliert. Am 9. November 1989, als Westdeutsche die Mauer besetzen, eskaliert die Situation. Ostdeutsche Grenzer schießen wahllos in die Menge und über die Mauer in den Westen und ermorden vor laufender Kamera den ZDF-Kameramann. Dieser massiven Truppenpräsenz setzt die NATO ihrerseits umfangreiche Einheiten entgegen. Misstrauen, Verkettung unglücklicher Umstände, verbaler Schlagabtausch und strategische Überlegungen führen zum Aufschaukeln der Situation, von ersten Kampfhandlungen im Februar 1990 mit der Landung östlicher Truppen zur Schlacht um Schleswig-Holstein bis zum Einsatz von Nuklearwaffen Ende März.

Die Details der Eskalation und des Krieges sind spekulativ. Doch die Daten, die in diesem Planspiel berücksichtigt werden, beruhen auf Tatsachen. So gaben genaue Einblicke in die strategischen und taktischen Schubladenpläne für den „heißen Krieg“ zwischen NATO und Warschauer Pakt die Möglichkeit, aus diesen einen hypothetischen Krieg zu konstruieren.

Darstellungsmethoden

Es werden historische Aufnahmen teilweise in anderem Kontext verwendet und mit gestellten Interviews und Bildern vermischt, um so eine realistische Entwicklung hin zum Krieg und darüber hinaus die Ereignisse bis zum Einsatz von Kernwaffen aufzuzeigen. Z. B. werden Aussagen von George Bush und Helmut Kohl so verwendet, als ob die westlichen Staats- und Regierungschefs 1989 einen erfolgreichen Putsch gegen Gorbatschow verurteilten, während die Aufnahmen in Wirklichkeit aus dem Jahr 1991 stammen. Dem Zuschauer wird auf diese Weise plausibel gemacht, dass die Abläufe real hätten sein können. Um den Eindruck zu vertiefen, spielen unter anderem auch bekannte ZDF-Journalisten mit. Sie sind wieder in ihren damaligen Funktionen zu sehen und werden als Korrespondenten in dieser filmischen Simulation zu Krisenreportern. Ebenso sind Archivbilder von Politikern der Wendezeit zu sehen. Die einzige "relevante" fiktive Figur ist Vladimir Soschkin, der Nachfolger von Gorbatschow, der als Bindeglied zwischen den verschiedenen Auseinandersetzungen steht.

Der ganze Film ist im Stil einer Geschichts-Dokumentation Guido Knopps gestaltet mit vermeintlichen Zeitzeugenberichten sowie vermeintlichen Originalaufnahmen.

Trivia

Sowohl in der deutschen, als auch in der englischen Fassung des Films wird von westlichen Nachrichten neben Schüssen von Ost-Berliner Grenztruppen über die Mauer nach Westen auch der Name eines dort getöteten ZDF-Kameramanns berichtet: "Matthias Haedecke". Dieser war wie oben angegeben auch Kameramann bei der Produktion des Films.