Microsoft Windows Vista

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Windows Vista (in der Entwicklungsphase unter internem Codenamen Longhorn bekannt, nach einer Bar in der Nähe des Skiorts Whistler-Blackcomb) ist der Name des noch nicht erschienenen Nachfolgers des Betriebssystems Windows XP der Firma Microsoft. Die interne Versionsnummer lautet NT 6.0. Es wurde ursprünglich Anfang 2006 in den Läden erwartet und sollte als Zwischenschritt zwischen Whistler (Windows XP) und der übernächsten Version Blackcomb dienen. Allerdings entwickelt sich Longhorn langsamer als ursprünglich von Microsoft erhofft. Das fertige Windows Vista soll laut Microsoft in der „Holiday Season“ Ende 2006 erscheinen, sowohl als 64-Bit als auch als 32-Bit-Version, die Server-Variante Anfang 2007. Seit dem 28. Juli 2005 steht Testern und Entwicklern eine erste Beta-Version zur Verfügung, für November 2005 ist eine zweite Beta angekündigt, der mehrere Release Candidates folgen werden.

Neuerungen

Microsoft hat für ihre neueste Windows-Version folgende Neuerungen angekündigt:

  • Aero: Die neue vektorbasierte Benutzeroberfläche von Windows. Im sogenannten Aero-Glass-Modus bietet sie dem Benutzer frei skalierbare Anwendungsfenster mit Schattenwurf, halbtransparenten Rahmen sowie flüssigen Animationen beim Minimieren und Maximieren. Die Darstellung dieser Effekte erfolgt über die Windows Presentation Foundation.
  • WinFX: Eine neue, auf .NET basierende Programmierschnittstelle für Windows, welche die alternde „Win32“-API ablösen soll und Anwendungsprogrammierern Zugriff auf die neuen Funktionen von Windows Vista ermöglicht. Damit sich WinFX schneller durchsetzt und akzeptiert wird, will Microsoft auch Versionen für die Vista-Vorgänger Windows XP und Windows Server 2003 herausgeben. Kern von WinFX bilden die Windows Presentation Foundation und die Windows Communication Foundation:
    • Windows Presentation Foundation („Avalon“): Eine neue Technik, Objekte auf dem Bildschirm darzustellen, basierend auf XML, .NET und Vektorgrafiken. Hierbei sollen, wie bei Quartz Extreme unter Mac OS X, beispielsweise Transparenzeffekte nicht mit der CPU errechnet werden, sondern Performance-steigernd über die 3D-Grafikkarte. Dieses entlastet die CPU und lässt das System auch optisch „flüssiger“ aussehen.
    • Windows Communication Foundation („Indigo“): Eine neue dienstorientierte Kommunikationsplattform für verteilte Anwendungen. Hier will Microsoft viele Netzwerk-Funktionen zusammenführen und den Programmierern solcher Anwendungen standardisiert zur Verfügung stellen. Bei dieser Weiterentwicklung von DCOM legt Microsoft besonderen Wert auf internetbasierte Anwendungen.
  • Erweiterte Suchmöglichkeiten: Suchergebnisse werden sofort anzeigt, im Gegensatz zur Suchfunktion von Windows XP, bei der mehrere Minuten bis zur Anzeige von Suchergebnissen vergehen können. Die Windows-Vista-Suche wird das Hinzufügen von mehreren Filtern ermöglichen, um die Suche stetig zu verfeinern (wie z.B. „Datei enthält das Wort 'Beispiel'“). Suchanfragen können gespeichert werden und dann als virtuelle Ordner fungieren, indem beim Öffnen eines solchen Ordners die entsprechende Suchanfrage automatisch ausgeführt wird und dann deren Ergebnisse als normaler Ordner dargestellt werden. Die Vista-Suche basiert auf einer erweiterten und verbessterten Version des Indizierungs-Dienstes für die Windows-XP-Suche.
  • Verbesserte Rechte- und Benutzerkonten-Verwaltung, die das Arbeiten ohne Administrator-Rechte erleichtern soll, im Speziellen ein Internet Explorer 7 mit eingeschränkten Rechten („Low-Rights IE“ [1]), um die Sicherheit zu erhöhen.
  • Eine Sidebar, die permanent mit dem Internet verbunden ist und Informationen über Nachrichten, das Wetter, u.ä. anzeigt und eventuell in Zukunft die Taskleiste ersetzen wird. In der Beta 1 ist dieses Feature jedoch nicht vorhanden.
  • Metro: Microsofts geräteunabhängiges Dokumentenformat der nächsten Generation, das auf XML basiert. Es ist in vielerlei Hinsicht ähnlich zu Adobe Systems' PDF. Metro soll Benutzern erlauben, Dateien ohne das Originalprogramm mit dem sie erstellt wurden zu betrachten, zu drucken und zu archivieren. Metro wird unter Windows Vista als Standardformat für die Druckausgabe dienen und soll in Zukunft auch von Druckern direkt unterstützt werden.
  • Next Generation Secure Computing Base (früher Palladium): Damit verspricht Microsoft eine höhere Sicherheit. Allerdings befürchten einige unter Berufung auf erste Anhaltspunkte, dass die Benutzer an Produkte von Microsoft gebunden werden sollen, da zum Beispiel Word-Dokumente verschlüsselt auf der Festplatte abgelegt werden und nur von vertrauenswürdiger Software geöffnet werden können. Um freie Software wie OpenOffice.org weiter unter Windows betreiben zu können, müsste von den Entwicklern für jede Version eine Zertifizierungsgebühr entrichtet werden oder das System in einen sogenannten „Untrusted“-Modus gebracht werden, der die Ausführung von „trusted“ Programmen (also zertifizierter Software) unterbindet. Die Benutzung von Microsoft-Produkten ohne den Besitz der Produktlizenz wird laut der Aussage von Bill Gates auf jeden Fall nicht mehr möglich sein. Durch diese Technologie könnte Microsoft auch die Nutzung aller kostenloser Software unterbinden, da diese womöglich nicht mehr ohne Lizenzgebühren weitergegeben werden kann. Außerdem ist NGSCB geradezu optimal geeignet um DRM in Windows fest zu integrieren. NGSCB scheint aber ins Wanken zu geraten, der Grund hierfür ist anscheinend das Feedback von Kunden. Von der Einstellung des NGSCB-Konzepts kann jedoch keine Rede sein. Dass NGSCB in Windows Vista integriert sein wird, wurde von Microsofts Product Unit Manager bestätigt. Siehe hierzu auch Trusted Computing Group.
  • Ein neu entwickeltes Hilfesystem Namens Help3, das auf XML basiert und Inhalte völlig anders darstellen wird, als von den bekannten HTMLHelp-Dateien im CHM-Format gewohnt.
  • Schneller Bootvorgang mit speziellen Festplatten
  • Verbesserte Geschwindigkeit, vor allem durch die Windows 2003-Codebasis
  • Volle Unterstützung für das NX-Bit von Prozessoren.
  • Ein neues Installationsprogramm, das Windows Vista mittels einer Image-Technik in etwa 15 Minuten installiert.

Auf späteren Zeitpunkt verschoben

  • WinFS: Ein Dateisystem, das die Dateien nicht mehr nach ihrem virtuellen Speicherort und ihren Namen indiziert (z. B. c:\Windows\Fonts\Arial.ttf) sondern nach diversen Eigenschaften (z. B. Typ: Schriftart; Schriftart-Klasse: Sans-Serif; Schriftart-Schriftschnitt: Fett; Verwendet von: System, Anwender; Erstellt am: 08.04.1983; Gespeichert am: 12.10.2006; freigegeben für: Ivonne Schönherr, Ilja Richter etc.). Dateien werden also gefunden, indem man sie nach ihren Attributen (Eigenschaften) sortiert bzw. selektiert.
    Ursprünglich war geplant, WinFS auf Grundlage einer SQL-Datenbank zu entwickeln, mittlerweile wurde aber bekannt gegeben, dass vorerst das bisherige NTFS erweitert werden soll, um eine Quasi-SQL-Funktionalität darzustellen. Microsoft wird WinFS nicht in die 2006 erscheinende Vista-Version einbauen, sondern dieses später nachreichen. Ein Betatest von WinFS wird sogar erst nach dem Erscheinen des Betriebssystemes stattfinden.

Systemvoraussetzungen

Die minimalen Systemvoraussetzungen für das Endprodukt stehen noch nicht fest und sollen laut Microsoft vor Sommer 2006 auch noch nicht endgültig festgelegt werden. Microsoft empfiehlt jedoch für die Beta von Windows Vista:

Die Grafikkarten-Voraussetzungen hängen von den drei Grafikmodi ab.

Aero Glass Modus

Dieser Grafikmodus beinhaltet die Unterstützung für 3D-Grafik, Animation und visuelle Spezialeffekte, die die bestmögliche Oberfläche mit Windows Vista möglich machen. Dieser Grafikmodus benötigt folgende Voraussetzungen:

  • eine Grafikkarte mit AGP 8X oder PCI-Express (mit 16 Bit breitem Bus).

Aero Modus

Dieser Grafikmodus liefert die minimale Hardware-Beschleunigung für die Oberfläche von Vista und ist die Minimalvoraussetzung für neue Systeme.

  • Windows XP Treiber (WDM), (Vista Grafiktreiber wird Empfohlen)
  • mindestens 32 MB Grafikkartenspeicher
  • Unterstützung einer Farbtiefe von mindestens 32 Bits per Pixel
  • 3D-Hardware-Beschleunigung die mit DirectX 9 kompatibel ist
  • eine Grafikkarte mit AGP 4X oder PCI-Express (mit 8 Bit breitem Bus)

Klassischer Modus

Dieser Grafikmodus entspricht der Oberfläche von Windows 2000. In diesem Modus wird die Oberfläche von der CPU statt von der Grafikkarte erzeugt. Wenn die Grafik-Hardware die Voraussetzungen nicht erfüllt, läuft das OS automatisch in diesem Modus.

Rechtliches

Schon kurz nach Bekanntgabe des Namens "Vista" (22. Juli 2005) wurden Probleme bekannt, da dieser von der Firma Vista.com ein eingetragenes Warenzeichen ist und dadurch Microsoft Markenrechte verletzen würde.

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