Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1967

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Deutsche Nordische Skimeisterschaften
Männer Frauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Walter Demel Walter Demel Barbara Barthel Barbara Barthel
Skilanglauf
(Langdistanz)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Skimarathon)
Karl Buhl Karl Buhl
Skilanglauf
(Verbandsstaffel)
Bayern Bayern I
Herbert Steinbeißer
Eduard Lengg
Karl Buhl
Walter Demel
Bayern Bayern I
Michaela Endler
Annemie Amslinger
Barbara Barthel
Skilanglauf
(Vereinsstaffel)
WSV Reit im Winkl WSV Reit im Winkl
Josef Niedermeier
Rudolf Kopp
Xaver Kraus
Anton Reiter
Nordische Kombination Franz Keller Franz Keller
Skispringen Wolfgang Schüller Wolfgang Schüller
Wettbewerbe
Austragungsorte 2 1
Einzelwettbewerbe 5 1
Teamwettbewerbe 2 1
1966
1968

Die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1967 fanden vom 15. bis zum 19. Februar in Nesselwang im Ostallgäu sowie am 4. und 5. März zwischen Brend und dem Rohrhardsberg bei Furtwangen im Schwarzwald statt. Die Sprungläufe wurden auf der 1966 wieder aufgebauten Hans-Riefler-Schanze (K-70) abgehalten.[1] Die Loipen in Nesselwang hatten einen Höhenunterschied von 315 Metern vorzuweisen. Bei der Vereinsstaffel und dem Skimarathon liefen die Athleten auf Strecken mit einer Höhe von über 1000 m ü. NHN. Die Meisterschaften wurden im Vorfeld als „Keller-Demel-Spiele“ tituliert, da die beiden Ski-Asse Franz Keller und Walter Demel in ihren jeweiligen Disziplinen als unschlagbar galten. Tatsächlich konnten beide Meistertitel gewinnen und als herausragende Athleten der Wettkämpfe in Erinnerung behalten werden. Dennoch gab es mit dem Skisprungtitel für Wolfgang Schüller einen Überraschungssieg. Insgesamt konnte der Bayerische Skiverband acht der neun Titel erringen.

Programm und Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Uhrzeit Ereignis Geschlecht Ort
Mi., 15. Februar 09:00 30-km-Langlauf Männer Nesselwang
Do., 16. Februar 10:00 5-km-Langlauf Frauen
Kombinationsspringen Männer
Fr., 17. Februar 08:30 15-km-Langlauf Männer
10:30 3×5-km-Verbandsstaffel Frauen
Sa., 18. Februar 09:00 4×10-km-Verbandsstaffel Männer
Ausscheidungsspringen Männer
So., 19. Februar 13:30 Skispringen Männer
Sa., 4. März 4×10-km-Vereinsstaffel Männer Furtwangen
So., 5. März 50-km-Skimarathon Männer

Skilanglauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

5 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Barbara Barthel SC Wunsiedel 0:23:19,5
02 Michaela Endler WSV Oberaudorf 0:23:44,5
03 Monika Mrklas SK Meinerzhagen 0:24:39,4
04 Annemie Amslinger TV Altötting 0:24:55,6
05 Stefanie Köhrer-Wamsler SC Degenfeld 0:25:14,7
06 Monika Schnieber WSV Braunlage 0:26:27,7
07 Veronika von Kaufmann SC Ruhpolding 0:26:43,0
08 Anita Dorer SZ Brend 0:26:59,2
09 Ilse Portner SC Hochvogel München 0:27:00,8
10 Christina Pfnür ASV Strub 0:27:01,4

Datum: Donnerstag, 16. Februar 1967

Der 27-jährigen Barbara Barthel gelang bei guten Schnee- und Witterungsbedingungen gegen ein Teilnehmerinnenfeld von 16 Athletinnen die Titelverteidigung.

Verbandsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Michaela Endler
Annemie Amslinger
Barbara Barthel
BSV I (Bayern) 1:18:29,2
02 SSV (Schwaben) 1:18:56,6
03 Harz (Niedersachsen) 1:23:17,6

Datum: Freitag, 17. Februar 1967

Mit Annemie Amslinger anstelle von Veronika von Kaufmann verteidigte die Staffel des Bayerischen Skiverbands den Meistertitel in der 3×5 km-Staffel der Frauen. Mit weniger als 30 Sekunden Rückstand folgte auf dem zweiten Platz die schwäbische Staffel.

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 0:50:50,6
02 Karl Buhl SC Sonthofen 0:52:06,3
03 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 0:53:46,1
04 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 0:54:21,8
05 Horst Kohler SC Immenstein-Neusatz 0:54:39,7
06 Helmut Gerlach WSV Braunlage 0:54:56,2
07 Anton Reiter WSV Reit im Winkl 0:55:05,6
08 Josef Niedermeier WSV Reit im Winkl 0:55:07,7
09 Helmut Roderer SC Neubau 0:55:12,4
10 Rudolf Kopp WSV Reit im Winkl 0:55:16,8

Datum: Freitag, 17. Februar 1967
Weitere Platzierungen:
11. Platz: Ludwig Reiser (0:55:19,2 std)
12. Platz: Klaus Ganter (0:55:27,9 std)
48. Platz: Franz Keller (0:58:15,0 std)

Erwartungsgemäß siegte der Bundesgrenzschützer Walter Demel vor dem Vorjahressieger Karl Buhl. In einem Feld mit über 150 Langläufern gelang dem Kombinierer Edi Lengg als Dritter ein Achtungserfolg.

30 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 1:37:55,1
02 Karl Buhl SC Sonthofen 1:41:42,9
03 Horst Kohler SC Immenstein-Neusatz 1:45:48,7
04 Helmut Gerlach WSV Braunlage 1:46:11,1
05 Herbert Merkel TS Marktredwitz-Dörflas 1:47:00,4
06 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 1:47:07,4
07 Ludwig Reiser SC Partenkirchen 1:47:08,5
08 Karl-Heinz Scherzinger SZ Brend 1:47:51,3
09 Siegfried Weiß SZ Brend 1:48:19,8
10 Hubert Reichelmeier SC Peiting 1:49:30,3

Datum: Mittwoch, 15. Februar 1967

Wieder einmal dominierte Walter Demel die deutsche Langlaufkonkurrenz, wieder einmal wurde Karl Buhl mit deutlichem Rückstand Zweiter. Dahinter belegte der überraschend starke Horst Kohler den dritten Rang. Zwar galt die Strecke als schwer zu bewältigen, doch konnten die Athleten das Rennen bei Sonnenschein absolvieren. Es nahmen 90 Wintersportler am Langlauf teil.

50 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Karl Buhl SC Sonthofen 2:54:52
02 Karl-Heinz Scherzinger SZ Brend 2:56:28
03 Siegfried Weiß SZ Brend 2:59:37
04 Herbert Merkel TS Marktredwitz-Dörflas 3:01:02
05 Helmut Gerlach WSV Braunlage 3:01:08
06 Gerhard Gehring SC Fischen 3:04:21
07 Peter Weiß SZ Brend 3:04:48
08 Xaver Kraus WSV Reit im Winkl 3:05:48
09 Max Haberstroh SC Schonach 3:07:48
10 Nikolaus Duffner SC Schonach 3:08:20

Datum: Sonntag, 5. März 1967

Da Walter Demel am Holmenkollen-Skifestival teilnahm, galt Karl Buhl als Favorit auf den Meistertitel. Dieser wurde dem Druck gerecht und gewann vor Karl-Heinz Scherzinger und dem Altmeister Siegfried Weiß die deutsche Meisterschaft. Es gingen 77 Athleten an den Start, doch kamen auf stumpfen Schnee einige nicht ins Ziel.

Verbandsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Herbert Steinbeißer
Eduard Lengg
Karl Buhl
Walter Demel
BSV I (Bayern) 2:26:59,6
02 Klaus Ganter
Karl-Heinz Scherzinger
Andreas Stolz
Horst Kohler
SVS I (Schwarzwald) 2:32:45,7
03 Josef Niedermeier
Hubert Reichelmeier
Ludwig Reiser
Anton Reiter
BSV II (Bayern) 2:33:11,5

Datum: Samstag, 18. Februar 1967
Weitere Platzierungen:
4. Platz: Bayern III (2:36:55,8 std)
5. Platz: Schwarzwald II (2:37:26,7 std)
6. Platz: Schwaben I (2:37:58,9 std)

Vereinsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verein Zeit (std)
01 Josef Niedermeier
Rudolf Kopp
Xaver Kraus
Anton Reiter
WSV Reit im Winkl 2:11:12
02 Hubert Merkel
Theo Merkel
Karl Zellner
Herbert Steinbeißer
SC Ruhpolding 2:11:26
03 Siegfried Kaltenbach
Max Haberstroh
Simon Stolz
Andreas Stolz
SC Schonach 2:14:47

Datum: Samstag, 4. März 1967
Weitere Platzierungen:
4. Platz: SZ Brend (2:17:28 std)
5. Platz: WSV Braunlage (2:18:17 std)
6. Platz: SC Willingen (2:20:26 std)
7. Platz: SV Baiersbronn (2:21:36 std)
8. Platz: SC Nesselwang (2:21:55 std)
9. Platz: SC Altenau (2:22:10 std)
10. Platz: WSV Clausthal-Zellerfeld (2:23:13 std)

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Ort Gesamtpunkte
01 Franz Keller SK Nesselwang 478,43
02 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 460,10
03 Günther Naumann TSV Urach 442,13
04 Alfred Winkler SK Winterberg 428,67
05 Udo Pfeffer SK Meinerzhagen 398,16
06 Axel Zerlaut WSV Isny 394,41
07 Gerhard Kallert SC Artelshofen 393,79
08 Hans Namberger SC Traunstein 377,21
09 Peter Hauser WSV Reit im Winkl 374,40
10 Heini Ihle SC Oberstdorf 363,99

Datum: Donnerstag, 16. Februar und Freitag, 17. Februar 1967

Der Skisprungmeister aus dem Jahr 1966 Franz Keller gewann seinen ersten Meistertitel in der Nordischen Kombination. Vor rund 3.000 Zuschauern lag er bereits nach Sprüngen auf 81 (Schanzenrekord) und 77 Metern sowie 262,39 Punkten vor dem Langlauf deutlich in Führung. Hinter ihm lagen noch Heini Ihle (78 und 77 m; 245,50) und Alfred Winkler (72 und 73 m; 215,59) auf dem Podest, doch verloren beide ihre Positionen nach dem Langlauf. Edi Lengg, der nach dem Springen nicht unter den besten Zehn rangierte, gewann nach überragenden 15 Kilometern noch die Silbermedaille. Auch Günther Naumann rückte von Platz vier auf den Bronzerang vor.

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Weite 1 Weite 2 Punkte
01 Wolfgang Schüller SC Mannheim 78,0 m 78,0 m 224,2
02 Heini Ihle SC Oberstdorf 74,5 m 78,0 m 219,1
03 Franz Keller SK Nesselwang 75,0 m 72,0 m 213,3
04 Günther Göllner 1. FC Bayreuth 71,5 m 74,5 m 204,7
05 Oswald Schinze SC Willingen 73,5 m 70,5 m 198,0
06 Helmut Kurz SK Berchtesgaden 71,0 m 70,5 m 197,0
07 Henrik Ohlmeyer SK Bischofsgrün 79,5 m 75,5 m 191,5
08 Karl-Heinz Munk SC Partenkirchen 66,0 m 69,5 m 184,8

Datum: Sonntag, 19. Februar 1967

Die Überraschung der Meisterschaften bildete der Sieg Wolfgang Schüllers, der seinen ersten Meistertitel gewann. „Doch mit dem Sieg hatte ich nicht gerechnet, für mich waren Franz Keller und der Heini Ihle die Favoriten“, so der frischgebackene Meister. Den weitesten Sprung des Tages auf 79,5 Meter konnte Henrik Ohlmeyer nicht stehen.

Zeitungsartikel und Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Skisprungschanzen-Archiv: Nesselwang, Hans-Riefler-Schanzen. Abgerufen am 6. September 2020 (deutsch).