Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1965

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
48. Deutsche Nordische Skimeisterschaften
Männer Frauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Walter Demel Walter Demel Margit Scherer Margit Scherer
Skilanglauf
(Langdistanz)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Dauerlauf)
Walter Demel Walter Demel
Skilanglauf
(Verbandsstaffel)
Bayern Bayern I
Alfons Dorner
Herbert Steinbeißer
Karl Buhl
Walter Demel
BayernSchwaben Schwaben I
Ursula Döttinger
Raach
Margit Scherer
Skilanglauf
(Vereinsstaffel)
WSV Reit im Winkl WSV Reit im Winkl
Edi Lengg
Toni Reiter
Xaver Kraus
Alfons Dorner
Nordische Kombination Georg Thoma Georg Thoma
Skispringen Heini Ihle Heini Ihle
Wettbewerbe
Austragungsorte 2 1
Einzelwettbewerbe 5 1
Teamwettbewerbe 2 1
1964
1966

Die 48. Deutschen Nordischen Skimeisterschaften fanden vom 3. bis zum 7. Februar 1965 im baden-württembergischen Hinterzarten statt. Die Sprungläufe wurden auf der Adlerschanze abgehalten, deren Konstruktionspunkt bei 73,5 Metern lag. Die Siegerehrungen wurden an der Kirchwiese durchgeführt. Die Laufstrecke war im Gebiet zwischen Titisee und dem Feldberg angelegt worden.

Die deutsche Meisterschaft im 50-km-Dauerlauf sowie der Staffelwettbewerb der Vereine wurden am Wochenende des 20. und 21. Februars 1965 in Braunlage veranstaltet. Neben dem Sieger der Nordischen Kombination erhielt auch der Gewinner des 50-km-Skimarathons den begehrten „Goldenen Ski“.

Programm und Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adlerschanze Hinterzarten 1965
Datum Uhrzeit Ereignis Geschlecht
Mi., 3. Februar 09:00 30 km Langlauf Männer
Do., 4. Februar 10:00 5 km Langlauf Frauen
13:30 Kombinationssprunglauf Männer
Fr., 5. Februar 08:30 15 km Langlauf Männer
Kombinationslanglauf Männer
10:30 3×5 km Staffellauf Frauen
Sa., 6. Februar 09:00 4×10 km Staffellauf Männer
14:00 Qualifikation Skispringen Männer
So., 7. Februar 13:30 Skispringen Männer
17:30 Siegerehrungen Männer / Frauen
Sa., 20. Februar 4×10 km Staffellauf Männer
So., 21. Februar 50 km Langlauf Männer

Skilanglauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

5 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Margit Scherer Isny 0:20.03,6
02 Barbara Barthel Wunsiedel 0:20:29,4
03 Michaela Endler Oberaudorf 0:21:13,0
04 Elisabeth Duffner Schonach 0:21:17,2
05 Ursula Döttinger Urach 0:21:25,9
06 Monika Schniebert Braunlage 0:21:46,1

Datum: Donnerstag, 4. Februar 1965

In Abwesenheit der Serienmeisterin Rita Czech-Blasl sicherte sich Margit Scherer ihern ersten Meistertitel. Sie gewann bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und weicher Loipe vor Barbara Barthel und Michaela Endler. Mit 26 vorwiegend jungen Athletinnen war das Teilnehmerinnenfeld breit besetzt.

Verbandsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Ursula Döttinger
Raach
Margit Scherer

SSV (Schwaben)

0:58:12
02 Bergmann
Michaela Endler
Barbara Barthel

BSV (Bayern)

0:59:30
03 Ketterer
Dohrer
Elisabeth Duffner

SVS (Schwarzwald)

1:02:28

Datum: Freitag, 5. Februar 1965

Die Schwäbische Frauenstaffel konnte mit deutlichem Vorsprung den Wettbewerb über 3 × 5 km gewinnen. Mit dem Westdeutschen Skiverband belegte der Titelverteidiger den sechsten und letzten Platz.

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

15 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 0:48:12,2
02 Karl Buhl SC Sonthofen 0:50:20,0
03 Alfons Dorner WSV Reit im Winkl 0:50:48,0
04 Siegfried Weiß SZ Brend 0:51:21,4
05 Georg Thoma SC Hinterzarten 0:51:23,2
06 Helmut Steinebrunner SC Schönau/Belchen 0:51:33,6
07 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 0:51:39,0
08 Anton Reiter WSV Reit im Winkl 0:52:24,6
09 Edi Lengg WSV Reit im Winkl 0:52:30,0
10 Xaver Kraus WSV Reit im Winkl 0:52:30,4

Datum: Freitag, 5. Februar 1965

Walter Demel war auch auf der 15-km-Loipe der schnellste Sportler und sicherte sich somit seinen zwölften Meistertitel. Die großen Zeitunterschiede in der Spitze lassen darauf schließen, dass lediglich Demel nach internationalen Maßstäben zur Spitzenklasse zählte. Es gingen 143 Athleten bei einer Temperatur von minus 3 Grad an den Start. Die hohe Zahl lässt sich dadurch erklären, dass sowohl die Kombinierer als auch die Speziallangläufer zeitgleich ihre 15 Kilometer absolvierten.

30 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 1:31:22
02 Karl Buhl SC Sonthofen 1:33:54
03 Josef Niedermeier WSV Reit im Winkl 1:36:52
04 Siegfried Weiß SZ Brend 1:37:50
05 Alfons Dorner WSV Reit im Winkl 1:37:57
Hans Broschey SC Pirmasens 1:37:57
07 Jürgen Seifert SC Partenkirchen 1:38:15
08 Helmut Steinebrunner SC Schönau/Belchen 1:38:24
09 Peter Weiß SZ Brend 1:39:06
10 Helmut Gerlach WSV Braunlage 1:39:37

Datum: Mittwoch, 3. Februar 1965

Den ersten Wettkampf der Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1965 konnte Walter Demel im Skilanglauf über 30 Kilometer für sich entscheiden. Der 29 Jahre alte Wachtmeister des Bundesgrenzschutzes holte sich damit seine bereits elfte deutsche Meisterschaft. Das Teilnehmerfeld bestand aus 83 Athleten, die es bei 5 Grad Celsius mit einer hoch gelobten Loipe zu tun hatten. Dabei bedeutete der hart gefrorene Schnee keine Wachsprobleme. Die große Überraschung des Rennens bildete Josef Niedermeier, der Dritter wurde und damit Siegfried Weiß auf den vierten Platz verwies.

50 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Zeit (std)
01 Walter Demel SC Zwiesel 2:55:18
02 Karl Buhl SC Sonthofen 3:00:54
03 Peter Weiß SZ Brend 3:02:05
04 Xaver Kraus WSV Reit im Winkl 3:05.13
05 Herbert Steinbeißer SC Ruhpolding 3:06:21
06 Peter Uhlig SV Baiersbronn 3:06:44
07 Siegfried Weiß SZ Brend 3:07:22
08 Karl Lindner SC Willingen 3:08:38
09 Karl Zellner SC Zwiesel 3:08:43
10 Gersson Flaig SC Schonach 3:08:46

Datum: Sonntag, 21. Februar 1965

Mit mehr als fünf Minuten Vorsprung bewies Walter Demel erneut seine Dominanz im deutschen Skilanglauf. Der 29-jährige Bayer deklassierte die 73 Teilnehmer umfassende Konkurrenz und konnte erneut alle Einzeltitel der nordischen Skimeisterschaften gewinnen, obwohl er nach der ersten 16,5-Kilometer-Schleife noch 46 Sekunden Rückstand auf Karl Buhl hatte. In den Kampf um die Medaillenränge nicht eingreifen konnte Georg Thoma, der sich überraschend für den Wettkampf anmeldete und letztlich mit einer Zeit von 3:17:47 Stunden mehr als 22 Minuten hinter Demel ins Ziel kam. Die schwere Strecke befand sich im Gebiet des Silberteiches und der Hahnenkleeklippen.

Verbandsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Alfons Dorner
Herbert Steinbeißer
Karl Buhl
Walter Demel
BSV I (Bayern) 2:23:20
02 Johann Willmann
Peter Weiß
Siegfried Weiß
Helmut Steinebrunner
SVS I (Schwarzwald) 2:26:43
03 Herbert Merkl
Toni Reiter
Xaver Kraus
Edi Lengg
BSV II (Bayern) 2:27:48

Datum: Samstag, 6. Februar 1965
Weitere Platzierungen:
4. Platz: Nordrhein-Westfalen I (2:30:07 std)
5. Platz: Bayern III (2:31:08 std)
6. Platz: Bayern IV (2:31:35 std)

Den 4×10-Kilometer-Staffellauf gewann der Bayerische Skiverband. Mit 34:50.8 Minuten zeigte Walter Demel erneut die mit Abstand beste Einzelzeit.

Vereinsstaffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Namen Verband Zeit (std)
01 Edi Lengg
Toni Reiter
Xaver Kraus
Alfons Dorner
WSV Reit im Winkl 2:29:48
02 Schulz
Karl Zellner
Sepp Achatz
Walter Demel
SC Zwiesel 2:31:43
03 Peter Weiß
Feistle
Dorer
Siegfried Weiß
SZ Brend 2:34:45

Datum: Samstag, 20. Februar 1965

Den 4×10-Kilometer-Staffellauf gewann der WSV Reit im Winkl, der somit alle fünf bisherigen Austragungen der Vereinsstaffel gewinnen konnte. Es gingen 27 Mannschaften bei guten Schneebedingungen an den Start. Schnellster Einzelläufer war erwartungsgemäß Walter Demel mit einer Laufzeit von 35:30 Minuten.

Nordische Kombination[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel (K 73,5 / 15 km)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Verein Laufzeit (min) Gesamtpunkte
01 Georg Thoma SC Hinterzarten 51:23.2 495,42
02 Eduard Lengg WSV Reit im Winkl 52:30.0 438,86
03 Arthur Bodenmüller SC Partenkirchen 52:47.0 430,32
04 Axel Zerlaut WSV Isny 52:44.8 421,43
05 Roman Weidel WSV Oberaudorf 54:19.0 419,20
06 Horst Möhwald Skiclub Spitzingsee 54:06.2 406,64

Datum: Freitag, 5. und Samstag, 6. Februar 1965

Die Meisterschaften der Nordischen Kombination wurden auf zwei Tage aufgeteilt, sodass der Sprunglauf am Freitag und der Langlauf am Samstag abgehalten wurden. Georg Thoma, der gerade erst von einer Rückenverletzung zurückgekehrt war, gewann zum achten Mal in Folge den „Goldenen Ski“. Bereits nach dem Sprunglauf schien ihm der Meistertitel nicht mehr zu nehmen, denn er rangierte nach Sprüngen auf 76 und 77,5 Metern bei 32 Teilnehmern auf dem zweiten Platz hinter dem Spezialspringer Heini Ihle, der bei seinen drei Versuchen Weiten von 77, 78 und 80 Metern erzielte. Der Mannheimer Wolfgang Schüller (73, 74 m) folgte nach dem Springen auf dem dritten Platz. Im Langlauf ließ Thoma schließlich keine Zweifel an seinem Sieg aufkommen und erzielte nicht nur die beste Kombinationslaufzeit, sondern wurde darüber hinaus sogar Fünfter bei den Skilangläufern.

Skispringen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Ort Weite 1 Weite 2 Punkte
01 Heini Ihle Oberstdorf 80,0 m 80,0 m 228,1
02 Georg Thoma Hinterzarten 78,5 m 78,5 m 225,5
03 Franz Keller Nesselwang 78,0 m 78,5 m 224,7
04 Henrik Ohlmeyer Bischofsgrün 78,5 m 76,5 m 219,4
05 Helmut Kurz Berchtesgaden 77,0 m 73,0 m 212,4
06 Oswald Schinze Meinerzhagen 78,5 m 77,0 m 212,3
07 Hias Winkler Partenkirchen 73,0 m 73,5 m 200,0
08 Konrad Namberger Traunstein 71,5 m 72,0 m 195,1
09 Helmut Reichertz Braunlage 70,5 m 71,5 m 193,0
10 Wolfgang Schüller Mannheim 72,0 m 69,0 m 191,0

Datum: Sonntag, 7. Februar 1965

Deutscher Meister wurde der 23-jähriger Oberstdorfer Heini Ihle, der damit seine Vorrangstellung bestätigte, die er sich im bisherigen Saisonverlauf erarbeitet hatte. Er kam zweimal auf 80 Meter und verfehlte damit den Schanzenrekord jeweils nur um einen Meter. Der Nordische Kombinierer Georg Thoma wurde Zweiter vor dem Schanzenrekordhalter Franz Keller aus Nesselwang. Das Springen fand vor 15.000 Zuschauern statt. Der Wettbewerb stand im Schatten des Sturzes von Axel Zerlaut, der am Samstag beim Training die Kontrolle verlor und dabei mit dem Kopf auf seinen Ski aufgeschlagen war. Letztendlich konnte der DSV Entwarnung geben, sodass Zehrlaut außer einer Gehirnerschütterung keine weiteren Schäden genommen hat.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsche nordische Skimeisterschaften mit der Elite, Passauer Neue Presse, Ausgabe Nr. 26 vom 2. Februar 1965
  • Erster Titel für Walter Demel (SC Zwiesel), PNP, Ausgabe Nr. 28 vom 4. Februar 1965
  • Georg Thoma vor seinem 8. Kombinationssieg, PNP, Ausgabe Nr. 29 vom 5. Februar 1965
  • Kombinationstitel wieder für G. Thoma, PNP, Ausgabe Nr. 30 vom 6. und 7. Februar 1965
  • Heini Ihle deutscher Meister im Skispringen, PNP, Ausgabe Nr. 31 vom 8. Februar 1965
  • „Goldener Ski“ für den Marathonlauf im Schnee, PNP, Ausgabe Nr. 41 vom 19. Februar 1965
  • Demel gewann seine 14. Deutsche Meisterschaft, PNP, Ausgabe Nr. 43 vom 22. Februar 1965