Deutschland-Cup (Tischtennis)

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Der Deutschland-Cup war eine internationale Tischtennisveranstaltung, die von 1987 bis 1999 jährlich am Pfingstwochenende in Trier stattfand. Häufig waren absolute Weltklassespieler am Start. Es wurden Einzel- und Doppelwettbewerbe für Damen und Herren durchgeführt. Veranstalter war der Verein TTC Gelb-Rot Trier.

Geschichte des Deutschland-Cups[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vorläufer des Deutschland-Cups waren die Internationalen Trierer Stadtmeisterschaften, die seit 1954 ausgetragen wurden. Abgelöst wurde er 2000 durch Jugend- und Seniorenturniere, die noch heute (2014) – wieder unter dem Namen Internationale Trierer Stadtmeisterschaften – stattfinden.

Internationale Trierer Stadtmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Internationalen Trierer Stadtmeisterschaften wurden erstmals 1954 vom TTC Gelb-Rot Trier unter der Regie von Heinz Guillaume (* 1928) durchgeführt. Zunächst nahmen vorwiegend Aktive aus dem näheren Trierer Einzugsgebiet – auch aus Luxemburg – teil, in den 1960er Jahren reisten auch Bundesligavereine und zunehmend ausländische Aktive an. Regelmäßiger Gast und mehrfacher Sieger war in dieser Zeit das Ehepaar Eberhard und Diane Schöler. Das Turnier fand zunächst in der Barbaraschule statt. Wegen zunehmender Teilnehmerzahlen und des dadurch zunehmenden Platzbedarfs zog es 1965 in das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, 1971 in die Post-Sporthalle und 1978 in die Sporthalle am Mäusheckerweg um.

Wurden anfangs noch Mixedwettbewerbe gespielt,[1] so beschränkte man sich später auf Einzel- und Doppelwettbewerbe. Angeboten wurden in den 1960er Jahren verschiedenen Leistungsklassen, nämlich eine Sonderklasse, eine A- und B-Klasse sowie ein Seniorenturnier.[1] Zudem wurden seit dem Beginn 1954 auch Schüler- und Jugendturniere ausgerichtet.[2] Eine Ausnahme bildet das Jahr 1984, als ein Mannschaftsturnier für Nationalmannschaften ausgetragen wurde. In den 1970er Jahren wurden Geldpreise für die Sieger eingeführt.

Deutschland-Cup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1987 wurde das Turnier in Deutschland-Cup umbenannt. Der Ausrichter TTC Gelb-Rot Trier arbeitete nun eng mit dem Deutschen Tischtennis-Bund DTTB zusammen, der das Turnier in seinen Terminplanungen berücksichtigte und auch international für die Teilnahme werben konnte.

1995 wurde die Turnierform geändert von bisherigen KO-System in ein Rundensystem. Danach wurden in der Sonderklasse vier Gruppen gebildet. Die vier Gruppenersten spielten eine weitere Partie untereinander, wonach die beiden Sieger in die Finalgruppe gelangten. Hierfür qualifizierten sich noch sechs weitere Spieler automatisch gemäß ihrer Platzierung in der aktuellen ITTF-Weltrangliste. Die Doppelwettbewerbe entfielen.[3]

1999 wurde der Deutschland-Cup zum letzten Mal ausgetragen. Heinz Guillaume hatte sich zurückgezogen,[4] dazu kamen zunehmende finanzielle und terminliche Probleme.[5][6] Auch verzichteten manche Aktive aus taktischen Gründen auf eine Teilnahme, weil sie den Verlust von Punkten in der Weltrangliste befürchteten.[7][8]

Siegerliste bis 1999[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Herren Herkunft Damen Herkunft Anmerkungen
1962 Wolf Berger Frankfurt Mavis van Geldern Brüssel
1963 Wolf Berger Frankfurt Mavis van Geldern Brüssel
1964 Eberhard Schöler Düsseldorf Rosemarie Seidel Kaiserberg
1965 Eberhard Schöler Düsseldorf Diane Rowe England [1]
1966 Eberhard Schöler Düsseldorf Diane Schöler Düsseldorf
1967 Eberhard Schöler Düsseldorf Diane Schöler Düsseldorf
1968 Günter Köcher Frankfurt Diane Schöler Düsseldorf
1969 Klaus Schmittinger Frankfurt Diane Schöler Düsseldorf
1970 Eberhard Schöler Düsseldorf Diane Schöler Düsseldorf [9]
1971 Bernt Jansen Berlin Diane Schöler Düsseldorf
1972 Bernt Jansen
Vladimír Miko
Berlin
CSSR
Jana Eberle Kaiserslautern
1973 Eberhard Schöler Düsseldorf Jana Eberle Kaiserslautern
1974 Jochen Leiß Düsseldorf Jana Eberle Kaiserslautern
1975 Wilfried Lieck Altena Ursula Hirschmüller Kaiserberg
1976 Eberhard Schöler Düsseldorf Ursula Hirschmüller Kaiserberg [10][11]
1977 Ralf Wosik Düsseldorf Karen Senior Irland
1978 Tibor Klampár Ungarn Karen Senior Irland [12]
1979 István Jónyer Ungarn Sabine Wenzel Kronshagen
1980 István Jónyer Ungarn Wei Lilie China
1981 Liang Geliang China Carine Risch Luxemburg
1982 Ralf Wosik Düsseldorf Barbara Lippens Belgien
1983 Desmond Douglas England Judit Magos Ungarn
1984 Nationalmannschaft Polen Nationalmannschaft Ungarn Turnier für Nationalmannschaften
1985 Xie Saike China Mirjam Kloppenburg Niederlande
1986 Xu Zeng Cai China Olga Nemes Saarbrücken
1987 Jörgen Persson Schweden Wang Xiaoming| Frankreich
1988 Leszek Kucharski Polen Daniela Guergueltcheva Bulgarien
1989 Andrzej Grubba Polen Mirjam Kloppenburg Niederlande
1990 Yang Jianhua Luxemburg Xiu Yanhua China [5]
1991 Andrzej Grubba Polen Tong Ling China Acht Aktive aus den TOP12 der Weltrangliste[13]
1992 Chen Xinhua England Tong Ling China 37 Nationen, Preisgeld: 25.800 DM[13]
1993 Johnny Huang Kanada Ni Xialian Luxemburg
1994 Ma Wenge China Jing Tian-Zörner China Preisgeld: 40.000 DM[3][7]
1995 Dmitri Masunow Russland Qianhong He China [8]
1996 Ding Yi Österreich Ni Xialian Luxemburg Preisgeld: 70.000 DM[14]
1997 Jan-Ove Waldner Schweden Jie Schöpp Deutschland [15]
1998 Ma Wenge China Tamara Boros Kroatien
1999 Wladimir Samsonow Weißrussland Qianhong Gotsch Betzingen Preisgeld: 70.200 DM[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Zeitschrift DTS, 1965/12 Seite 6
  2. 40 Jahre TTVR 1949-1989 - Chronik des Tischtennissports im Rheinland, Seite 8
  3. a b 50 Jahre Tischtennis-Verband Rheinland e. V., Seite 48
  4. a b Zeitschrift DTS, 1999/6 Seite 27 + 35
  5. a b Zeitschrift DTS, 1990/7 Seite 15 + 19
  6. Zeitschrift DTS, 1999/10 Seite 7
  7. a b Zeitschrift DTS, 1994/6 Seite 25 + 36-37
  8. a b Zeitschrift DTS, 1995/7 Seite 14 + 17
  9. Zeitschrift DTS, 1970/11 Seite 21
  10. Jugendturniere - Zeitschrift DTS, 1976/12 Seite 32
  11. Zeitschrift DTS, 1976/13 Seite 27
  12. Zeitschrift DTS, 1978/11 Seite 63
  13. a b Zeitschrift DTS, 1992/7 Seite 12 + 22-23
  14. Zeitschrift DTS, 1996/7 Seite 21 + 23
  15. Zeitschrift DTS, 1997/6 Seite 30 + 35

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]