Diogo Dória

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Diogo de França Neto Dória (* 16. April 1953 in Lissabon) ist ein portugiesischer Schauspieler und Theaterregisseur.

1972 begann er ein Studium an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lissabon. 1974 brach er das Studium ab und ging an das Nationalkonservatorium. 1976 stand er erstmals als Schauspieler auf der Bühne, in Quatro Soldados e Um Acordeão (Vier Soldaten und ein Akkordeon) von Richard Démarcy, der auch selbst inszenierte. 1978 wurde Dória von Jorge Silva Melo und Luís Miguel Cintra in ihrer Inszenierung des Woyzeck an deren renommierten Teatro da Cornucópia als Ersatz nachbesetzt.

1980 schloss er sein zwischenzeitlich aufgenommenes Philosophiestudium an der Universität Lissabon ab. In dem von ihm gegründeten Teatro da Cantina Velha stand er nun regelmäßig auf der Bühne, erstmals 1980 in Strindbergs Menina Júlia (Fräulein Julie), und 1982 in Samuel Becketts O Expulso (Der Ausgestoßene), wo er erstmals auch selbst inszenierte. 1985 spielte er erneut am Teatro Cornucópia, in der von Karl-Heinz Stroux’ Sohn Stephan inszenierten Aufführung von O Parque (Der Park) von Botho Strauss. Es folgten eine Reihe Stücke an verschiedenen Lissabonner Theatern. Neben seiner Arbeit als Theaterschauspieler und Regisseur trat er auch als Rezitator auf, so 1978 mit Em Ruínas von Ernesto da Silva im Auditorium der Sociedade Portuguesa de Autores und 1982 mit Mensagem von Fernando Pessoa im Auditorium der Biblioteca Nacional de Portugal. Nachdem er 1979 bereits in Jacques Webers Fernsehmehrteiler Der Graf von Monte-Christo erstmals vor der Kamera gestanden hatte, nahm er nun auch immer häufiger Filmrollen an.[1][2]

Er spielte parallel zu seinen Filmrollen weiter Theater, immer wieder auch in eigenen Projekten. So übersetzte, inszenierte und spielte er 1989 das Stück A Hipótese (Hypothese) von Robert Pinget im Escadinhas-Studio der Kunsthochschule Escola Superior de Belas Artes de Lisboa (heute als Kunstfakultät Teil der Universität Lissabon), und führte das Stück danach weitere Male an verschiedenen Bühnen des Landes auf. Unter seinen zahlreichen weiteren Theaterengagements waren u. a. 1991 das Teatro da Trindade in August Strindbergs A Mais Forte (Die Stärkere), 1994 das Teatro Nacional D. Maria II in As Fúrias von Agustina Bessa-Luís, und 1998 das Centro Cultural de Belém (CCB) im von Solveig Nordlund inszenierten A Noite é Mãe do Dia (Nacht, Mutter des Tages), von Lars Norén. Zeitgleich nahmen seine Filmrollen weiter zu. Manoel de Oliveira besetzte ihn in zahlreichen Filmen, und Dória arbeitete mit den bedeutendsten portugiesischen Autorenfilmern zusammen, etwa in Ein portugiesischer Abschied (1986) von João Botelho, in Oliveiras Am Ufer des Flusses (1993), oder in João César Monteiros polemischer Schneewittchenverfilmung Branca de Neve (2000). Auch in internationalen Produktionen trat er gelegentlich auf, etwa 1991 in Wim Wenders’ Filmdrama Bis ans Ende der Welt. Dória zählt heute zu den renommiertesten Filmschauspielern des Portugiesischen Films.[3]

Einzelnachweise

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  1. Jorge Leitão Ramos: Dicionário do cinema português 1962 - 1988. 1. Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 1989, Seite 129
  2. www.sapo.cinema.pt (Memento des Originals vom 24. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cinema.sapo.pt, abgerufen am 15. Juli 2012
  3. Jorge Leitão Ramos: Dicionário do cinema português 1989 - 2003. 1. Auflage, Editorial Caminho, Lissabon 2005, Seite 198f