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Dirk Labudde

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Dirk Labudde (* 1966)[1] ist ein deutscher Bioinformatiker und Forensiker, der als Professor an der Hochschule Mittweida arbeitet.

Dirk Labudde studierte Theoretische Physik und Medizin an den Universitäten in Rostock, Enschede (Niederlande) und Kaiserslautern. Im Jahr 1993 erhielt er sein Diplom und 1997 promovierte er in Theoretischer Physik. In dieser Zeit arbeitete er außerdem als Dozent an der Medizinischen Fakultät in Neubrandenburg. Ab 1999 war er als wissenschaftliche Hilfskraft am FMP Berlin, der TU München sowie der TU Dresden tätig.

Dirk Labudde ist seit 2009 Professor für Bioinformatik an der Hochschule Mittweida und gründete 2014 Deutschlands ersten Bachelorstudiengang „Allgemeine und Digitale Forensik“, zu welchem er ebenfalls 2014 zum Professor berufen wurde. Seit 2017 ist er außerdem Leiter des Lernlabors Cybersicherheit der Fraunhofer Academy. An der Hochschule Mittweida leitet er darüber hinaus die Forschungsgruppe FoSIL (Forensic Science Investigation Lab), welche sich mit den verschiedensten forensischen Fragestellungen beschäftigt. In diesem Zusammenhang ist Labudde auch als Gutachter vor Gericht sowie als Berater für Polizeien und Staatsanwaltschaften tätig. Für seine herausragenden Tätigkeiten in Lehre und Forschung erhielt er 2014 u. a. den sächsischen Lehrpreis. Seit 2016 ist Labudde Mitglied im Advisory Board Polizei-Informatik[2].

Der Goldmünzen-Prozess

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Labudde war im Juni 2019 als Gutachter für den Prozess um den Big-Maple-Leaf-Diebstahl geladen, bei dem die Big-Maple-Leaf-Goldmünze aus der Ausstellung im Bode-Museum gestohlen wurde. In seinem Bericht hatte Labudde aus Videoaufnahmen eine digitale Simulation erstellt und daraus auf die Beschuldigten geschlossen. Diese Technik wurde im Zuge des Prozesses erstmals in einem deutschen Gerichtssaal angewandt und ist ansonsten eher in Computerspielen üblich.[3]

Im Prozess wurde er für das Vorgehen und behauptete methodische Fehler bei der Gutachtenerstellung stark kritisiert. Der Verteidiger der Beschuldigten, Stefan König, warf ihm eine „unseriöse, voreilige und voreingenommene Vorgehensweise“ vor. Er sprach weiter von einem „pseudowissenschaftlichen“ Vorgehen von Labudde, der selbst vor einer Lüge vor Gericht nicht zurückschrecke.[4] Insgesamt wurden das Gutachten und die (neue) Methode sehr kritisch bewertet.[5] Der Ablehnungsantrag der Verteidigung gegen Labudde wurde vom Gericht als unbegründet zurückgewiesen.[4] Die neue Methode der Ganganalyse wurde später weiter entwickelt und wissenschaftlich abgesichert.[6]

Preise und Auszeichnungen

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  • Sieger des futureSAX-Wettbewerbs mit Nanometis (2009)
  • 2. Platz des Science4Life Venture Cups mit Nanometis (2009)
  • Träger des Helmut-Lindner-Preises für exzellente Lehre (2012)
  • Träger des Sächsischen Lehrpreises (2014)
  • 1. Platz beim Hamburger Sicherheitspreis 2023/2024 (2024)
  • Labudde, Dirk; Spranger, Michael (4. April 2017). Forensik in der digitalen Welt: Moderne Methoden der forensischen Fallarbeit in der digitalen und digitalisierten realen Welt. Springer-Verlag. ISBN 978-3-662-53800-5
  • Labudde, Dirk; Mohaupt, Marleen (23. November 2018). Bioinformatik im Handlungsfeld der Forensik. Springer-Verlag. ISBN 978-3-662-57871-1
  • Labudde, Dirk (29. April 2022). Digitale Forensik. Die Zukunft der Verbrechensaufklärung. Lübbe. ISBN 978-3-431-05032-5

Einzelnachweise

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  1. Eintrag bei Worldcat
  2. Polizei-Informatik. In: Webseite der Polizei-Informatik. 14. März 2024, abgerufen am 24. September 2024.
  3. Der Gang der Goldmünzendiebe. In: Süddeutsche Zeitung. 29. März 2019, abgerufen am 27. August 2019.
  4. a b Wiebke Ramm: Dann hat er hier im Saal nichts verloren. In: Spiegel Online. 13. Juni 2019, abgerufen am 27. August 2019.
  5. Wiebke Ramm: "Und was sagt uns das jetzt?", fragt die Richterin. In: Spiegel Online. 13. Mai 2019, abgerufen am 27. August 2019.
  6. Labudde, Dirk: Digitale Forensik. Die Zukunft der Verbrechensaufklärung 29. April 2022, Lübbe. ISBN 978-3-431-05032-5