Diskussion:Behindertenpolitik im deutschsprachigen Raum

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Hungchaka in Abschnitt "Besonderung"
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Bedarfsfeststellung[Quelltext bearbeiten]

In einem persönlichen Gespräch gab mir vor Jahren der Leiter einer Einrichtung der Behindertenhilfe zu verstehen: „Wenn Sie es mit Leistungen nach dem Fürsorgeprinzip zu tun haben, dann ist das Ausreichende Standard. ‚Ausreichend‘ ist alles, was unbedingt notwendig ist, d. h. eine Notsituation von dem Betroffenen abwendet.“ Als Beispiel wies er auf den Warenkorb hin, der die Grundlage für die Berechnung des „Bedarfs“ eines Sozialhilfeempfängers bildet. Bei der Sozialhilfe entscheide das Sozialamt, was einem Bedürftigen zustehe.
Wenn man dieser Sichtweise einen Riegel vorschieben will (und das wollen die maßgeblichen Politiker – wenn man ihre Erklärungen zur Behindertenpolitik ernst nimmt), dann dürfen Regelungen für Menschen, die eben nicht die Chance haben, nur vorübergehend von öffentlichen Leistungen abhängig zu sein, auch de facto nicht wie Sozialhilfeempfänger behandelt werden.
Aufgabe von Wikipedianern ist es, nicht nur Absichtserklärungen und amtliche Verlautbarungen zu reproduzieren, sondern auch auf die Praxis zu schauen. Dies sollte aber, damit der Umfang dieses Artikels nicht übermäßig wird, in den auszulagernden neuen Artikeln Personenzentrierung (Bundesteilhabegesetz) und Wunsch- und Wahlrecht (Bundesteilhabegesetz) geschehen. --91.97.54.102 10:34, 31. Jan. 2023 (CET)Beantworten

In diesem Artikel müsste noch der Abschnitt „Regelungen mit hohem Verschlechterungspotenzial für Menschen mit Behinderungen“ in den „Anmerkungen zum BTHG aus menschenrechtlicher Perspektive anlässlich der Ersten Beratung des Gesetzentwurfs im Deutschen Bundestag am 22.09.2016“ ([1]) daraufhin untersucht werden, inwieweit das Potenzial sich tatsächlich in der Praxis als wirksam erwiesen hat. --CorradoX (Diskussion) 10:57, 31. Jan. 2023 (CET)Beantworten

"Besonderung"[Quelltext bearbeiten]

Auch dieser Aspekt ist imao hier eine Erwähnung wert, -> zB "Sonderschule" usw.* - inkl. seiner Geschichte (seit Nazi-Zeiten)... Gruß, Hungchaka (Diskussion) 18:39, 5. Feb. 2023 (CET)Beantworten

*"Ah!" - Verweis -> "Sonderpädagogik" usw.? ("Inklusion (Soziologie)" usw.?) - "Sonderpädagogik im Nationalsozialismus"..., Hungchaka (Diskussion) 18:39, 5. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Eines nach dem anderen! Der Bereich „Schule“ wird auch noch in den Artikel einbezogen. Hier muss allerdings nicht „das Rad neu erfunden werden“. Es reichen kluge Verlinkungen zu den Artikeln, die das jeweilige Thema ausführlich behandeln.
Momentan arbeite ich an einer anderen „harten Nuss“: der Zukunft der Werkstätten für behinderte Menschen. Hier ist ein ähnliches Problem wie im Schulwesen erkennbar: „Wunsch- und Wahlrecht“ bedeutet, dass die einen den Fortbestand von Sonderwelten wünschen (wohlgemerkt: für sich selbst bzw. ihre minderjährigen Kinder), die anderen hingegen eine umfassende Inklusion. Doppelsysteme aber sind teuer („Schuldenbremse“!). Ich persönlich habe große Probleme mit „Zwangsbeglückungen“, egal von wem sie ausgehen. Indem in deutschen Sozialgesetzbüchern das „Wunsch- und Wahlrecht“ fest verankert wurde, wären zudem wohl solche „Zwangsbeglückungen“ unrechtmäßig, wenn nicht sogar verfassungswidrig. --CorradoX (Diskussion) 10:25, 6. Feb. 2023 (CET)Beantworten
..."Nun!", "Ja!": Es gibt ja doch die (nicht auch schon wsschftl. untermauerte?) These, dass die "Besonderten" selbst in aller Regel keine Besonderung wünschten (wenn man sie denn selbst fragte, fragen kann...; -> z. B. auch grade gelesen_gelernt: "PLOD", (non-disabled) people living off disabled people... - die Gegenthese dann wohl zu unten "Zwangsbeglückung"...) - ebenso, wie die weit überwiegende Mehrheit der in Pflegeheimen Untergebrachten dort wohl nicht hin wollte, nicht sein will - aber es zu wenig oder keine (bezahl-, leistbaren?) Alternativen gibt...: Wir stehen wohl zum Einen in D vor einer unseligen Tradition, zum Anderen vor einer (sich verselbstständigenden?) "institutionen-zentrierten" und -beeinflussten Situation..., "paternalistisch" ("maternalistisch" gar auch?), feudalistisch"..., zusätzlich natürlich massiv geprägt von infrastrukturellen und finanziellen Fragen. Der Punkt ist wohl, mit welcher Haltung man da hineingeht: Emanzipierend, bestärkend, individuell, individualisierend..., "Vielfalt" fördernd usw. (es gibt klügere & weitreichendere Äusserungen hierzu). Gruß, - --Hungchaka (Diskussion) 11:47, 6. Feb. 2023 (CET)Beantworten
@Hungchaka: Vor einiger Zeit hast du die WP-Community darum gebeten, dir zu helfen, die Politik von Takis Mehmet Ali richtig einzuordnen. Jetzt sind wir bei der Frage angelangt, ob Mehmet Ali etwa auch ein „Zwangsbeglücker“ sei. Bei seiner Attacke gegen die baden-württembergischen Landesregierung wegen der großzügigen Bereitstellung von Finanzmitteln für den Bau neuer „besonderer Wohnformen“ (= von neuen Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen) geht er nämlich davon aus, dass es eine entsprechende Nachfrage nach solchen Wohnformen nicht (mehr) gebe.
In der Schulpolitik haben wir mit derartigen Annahmen schon böse Überraschungen erlebt. Schon Immanuel Kant beschrieb 1795 in seiner Schrift: „Was ist Aufklärung?“ den von ihm beobachteten Sachverhalt, dass Fürsorge von vielen durchaus als „bequem“ empfunden werde und dass es eben deshalb viele Menschen gebe, deren Wunsch nach „Mündigkeit“ sich in Grenzen halte. --91.97.73.207 11:03, 6. Feb. 2023 (CET)Beantworten