Diskussion:Garküche

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Definitionsfragen[Quelltext bearbeiten]

Ist "kleines Straßenrestaurant mit Sitzgelegenheit" wirklich eine korrekte Definition des deutschen Worts "Garküche"? Das erscheint mir dann doch erheblich zu eng gefasst. Der deutsche Begriff "Garküche" war ja bis vor gar nicht so langer Zeit ein Synonym für "Speisewirtschaft" überhaupt. Wenn es nun aber wirklich um "kleinere Fast-Food-Restaurants" geht: dann vermisse ich zumindest die italienische "Tavola Calda"/"Rosticceria" im Artikel – in Italien dürften die Garküchen ja fast so bedeutend für das gastronomische Alltagsleben sein wie in Asien. Das gibt es übrigens seit der Antike, damals als "popina". --AndreasPraefcke ¿! 15:26, 2. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Wie man das ganze definieren soll? Ich habe eine Vorstellung, kann das aber nicht belegen. Der Artikel greift jedenfalls viel zu kurz. Ich verstehe unter Garküchen einfache Lokale und Stände, wo warmes Essen serviert wird. Und die gab es bereits in Städten der Antike in Europa wie auch in Asien. Ein Großteil der Stadtbevölkerung verfügte bis in die Neuzeit nicht über eine eigene Küche, war also für die Ernährung aus Garküchen angewiesen. In gewisser Weise waren das die Vorläufer von Kantinen, Imbissen usw., in der Türkei gib es etwas in der Art noch als locanda, in Italien wohl auch, in Kuba habe ich so was auch gesehen. Wirtshäuser würde ich davon unterscheiden, Restaurants auch, die sind im eigentlichen Sinne ja erst durch arbeitslos gewordene Hofköche nach der französischen Revolution entstanden. Vielleicht sollten wir das mal unter Portal Diskussion:Essen und Trinken besprechen. Ein bisschen Literatur zum Thema habe ich, aber da müsste noch mehr zusammengetragen werden. Rainer Z ... 16:22, 2. Jan. 2008 (CET)[Beantworten]

Überarbeitung[Quelltext bearbeiten]

Hm, dass Garküchen die Vorläufer von Restaurants sind, halte ich für nicht ganz treffend (siehe auch einen Absatz hier drüber). Rainer Z ... 16:58, 7. Mär. 2008 (CET)[Beantworten]

vielleicht trifft der Ausdruck nicht ganz zu, aber sie waren schon ein Vorläufer der modernen Gastronomie. Dass die Restaurants wirklich erst von Hofköchen gegründet wurden, wird von einigen Kulturhistorikern auch bezweifelt und als kulinarische Legende eingestuft. Ganz so war es wohl nicht. Das gehört aber nicht hierher. Ich habe das jetzt nur so aus dem Kopf formuliert, man müsste da schon noch mal nachbessern mit Hilfe von Quellen, aber Garküchen nur auf Asien zu beziehen ist sachlich schlicht falsch --Dinah 21:50, 7. Mär. 2008 (CET)[Beantworten]
Nachtrag: die Garküchen früher waren nicht unbedingt Imbissbuden, obwohl es sowas auch schon im Mittelalter gab, aber die meisten befanden sich schon in festen Häusern, das war die Wohnung des Garkochs, die Gäste saßen bei ihm in der Wohnstube --Dinah 21:54, 7. Mär. 2008 (CET)[Beantworten]
Da ist die Quellenlage halt duster und die Abgrenzung problematisch – die Theoriefindung nah ... Garküchen und Wirtshäuser lassen sich wohl kaum scharf trennen. Restaurants scheinen aber durchaus als Kinder der französischen Revolution glaubwürdig. Nur heute gibt es kaum noch einen Unterschied zwischen Restaurants und Wirtshäusern. Die Asien-Betonung ist natürlich so oder so Unsinn – Garküchen gab und gibt es überall da, wo Leute keine eigene Küche haben. Rainer Z ... 00:10, 8. Mär. 2008 (CET)[Beantworten]
zum Restaurant: Es gibt in der Geschichte nur wenige Dinge, die ganz plötzlich einfach da waren und vorher war da nichts, das sind letzten Endes immer Entwicklungen (das weißt du ja auch). Die Restaurants haben nach 1789 sicher zahlenmäßig stark zugenommen, sind aber nicht plötzlich einfach wie Pilze aus dem Boden geschossen, das hatte auch nicht nur mit arbeitslosen Hofköchen zu tun, sondern mit gesellschaftlichen Veränderungen, die schon Jahrzehnte vorher begonnen hatte und da gab es auch schon Restaurants, die hießen nur noch nicht so. Das war im Grunde der Entwicklungsschritt nach Einrichtung der öffentlichen Kaffeehäuser. Im Oxford Companion müsste dazu auch was stehen.
Im Moment habe ich keine anderen Quellen, deshalb hier ein Auszug aus dem Alten Krünitz: "Gar=Küche, L. Popina, Fr. Gargote, die Wohnung und Küche eines Garkoches, wo gar gekochte und gebratene Speisen zu allen Zeiten anzutreffen und zu verkaufen sind. Es ist dieses eine besondere Anstalt in den Städten, wo allerhand Fremde und insonderheit Landvolk zusammen kommen, damit sie allezeit etwas zur Speise zubereitetes finden können, und woher auch jedermann in seine Wohnung die Speisen, welche er begehret, erhalten kann. Man findet in denselben gemeiniglich Tafeln aufgehangen, die es täglich bezeichnen, welche Speise man um billigste Preise erhalten kann. An vielen Orten ist diese Gerechtigkeit den rathhäuslichen Einkünften, oder den Gemeinden, imgleichen den herrschaftlichen Gütern zugeschlagen; da denn das Recht, eine Gar=Küche zu halten, gegen Pacht oder beständigen Zins, den Fleischern oder auch der Fleischer=Innung, imgleichen besondern Köchen, oder auch Gastwirthen überlassen wird, und auch wohl besondere Häuser und Gebäude dazu bestimmt sind. Ja, es ist so gar an einigen Orten das Recht zu tractiren, zu speisen, oder Speise über die Straße zu senden, dergestalt damit verbunden, daß auch der Gastwirth seine Reisende so wenig, als der Schenkwirth seine Gäste, anders, als aus der Gar=Küche, speisen darf."
Oh Gott, was für ein Artikel (den Wikiepdia mein ich, nicht deinen Beitrag). Die moderne Gastronomie entstammt gerade nicht von den Garküchen, sondern im ausgehenden Mittelalter aus den Herbergen heraus. Die begannen die Bewirtung einzuführen und wurden so zu Hotels. Manche legten alsbald den Schwerpunkt auf die Nahrungszubereitung und wenn sie die unterkunft ganz weglassen und nur noch Essen anbieten, dann ist es ein Restaurant.
Garküchen sind ein völlig eigener Zweig und finden sich in unseren Breiten in Teilen noch in den Imbissbuden. Von einer Gaststätte unterscheidet sich die Garküche in drei Kernelementen:
  • Entkoppelung der Speisenzubereitung von der Bewirtung. In einer Gaststätte lößt der Bestelltvorgang des Kunden die Produktion aus - oder zumindest Teile davon. In einer Garküche wird vorgekocht und die Bestellung des Kunden löst nur noch die Portionierung aus.
  • Eine Garküche bietet nur wenige Speisen - in der Regel genau eine - an.
  • Sie hat keine eigene Infrastruktur in Form eines festen Gebäudes und ist somit mobil.
In unserer Kultur stellt man sich als Garküche gerne die Frauen hinter den großen Töpfen auf fernöstlichen Märkten vor. In Wirklichkeit gehört bei uns der Imbisswagen ebenfalls dazu. Auch dort schmeißt der "Koch" die Wurst nicht erst auf den Rost, wenn man bestellt, sondern er nimmt eine gegrillte vom Rost und gibt sie dir --> zweites Kriterium. Er ist mobil und es gibt nur wenige Speisen - Pommern, Wurst, Bulleten - das wars. Der Hendlgrill gehört definitiv zu den Garküchen. 84.170.78.141 19:46, 18. Aug. 2010 (CEST)[Beantworten]

Die Herleitung vom lateinischen "garum" erscheint mir sehr fraglich. Eher dürfte das deutsche "gar" der Ursprung sein. So steht es auch im Grimm'schen Wörterbuch. Asdrubal (Diskussion) 14:35, 8. Jun. 2015 (CEST)[Beantworten]

Zitat aus: Etymologisches Wörterbuch der romanischen Sprachen, Friedrich Christian Diez, 1794-1876, Published 1869 ([1])
Gargote, gargotte fr. garküche. Weder an das dtsche wort noch an lat. gurgustium ist zu denken. Sein Ursprung liegt im altfr. pic. gargoter sieden, brausen, das einen onamatopoietischen anstrich hat.
--Hdamm (Diskussion) 15:08, 8. Jun. 2015 (CEST)[Beantworten]

Mir ist die Etymologie nicht klar. Wird nicht praktisch jedes Gericht in der Küche gegart (weich gekocht)? Jetzt mal abgesehen von Salat und belegten Broten. Maikel (Diskussion) 10:17, 30. Aug. 2018 (CEST)[Beantworten]