Diskussion:Gut Jungfernhof (Lager)/Archiv

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Änderungen

nach Angaben aus Miriam Gillis-Carlebach: „Licht in der Finsternis“. Jüdische Lebensgestaltung im Konzentrationslager Jungfernhof. In: Gerhard Paul und Miriam Gillis-Carlebach: Menora und Hakenkreuz. Neumünster 1988, ISBN 3-529-06149-2, S.549-563

1) Minsk als usprünglicher Zielort / siehe auch oben uner 4)
2) Bereits am Ankunftstag und auf dem Marsch zum Lager war Simson Carlebach sterbend zusammengebrochen (S. 553)
3) Vernichtungslager - Wenn von 4.000 Menschen 1.600 ermordet werden, 800 sterben, 400 Kranke mit Gaswagen liquidiert werden, dann drängt sich das Wort Vernichtungslager wirklich auf. Dieser Begriff wird allerdings in der Geschichtsschreibung den fünf bekannten Lagern inkl. Maly Trostinez vorbehalten. Der Begriff zielt auf Lager, die von vorneherein mit dem Zweck und alleinigen Ziel errichtet wurden, massenhaft Juden zu ermorden (Völkermord). Lediglich Auschwitz-Birkenau hatte einen Doppel-Zweck.
4) Nicht eingearbeitet habe ich folgende Information: Kommandant SS-Obersturmbannführert D. (Vorname unbekannt) Lange / weiterer Kommandant (von- bis?) SS-Oberscharführer Rudolf Seck / einmal genannt: Obersturmführer Gerhard Maywald (S.552 und Anm.22 auf S.887) -Holgerjan 18:50, 1. Mär. 2007 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --Treck08 (Diskussion) 00:05, 5. Feb. 2022 (CET)

Hinweis

  • Andrej Angrick und Peter Klein: „Endlösung in Riga. Ausbeutung und Vernichtung 1941–1944“, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-19149-8 / Inhalt nach einer einer Ankündigung zu einem Vortrag von Klein:

Zwischen dem 30. November 1941 und dem 29. Oktober 1942 kamen etwa 25000 deutsche, österreichische und tschechische Juden im deutsch besetzten Riga an. Dort wurden sie zum größten Teil in das schon vorher gegründete Ghetto in einer Vorstadt der lettischen Metropole konzentriert. Die bisher dort lebenden lettischen Juden waren bis auf wenige Arbeitskräfte bereits ermordet worden. Ungefähr 4000 deutsche Juden, darunter auch die aus Hamburg am 6. Dezember 1941 Deportierten, wurden improvisiert in einem verfallenen ehemaligen Staatsgut, dem Jungfernhof, einquartiert. Andere wiederum wurden gezwungen, das Polizeihaftlager Salaspils zu bauen. Im Schicksal dieser Menschen, von denen etwa 1147 überlebt haben, spiegeln sich alle Aspekte der so genannten „Endlösung der Judenfrage“ mittels Deportation und Massenmord. Zwangsarbeit, permanente Selektionen sowie Mangelernährung und drakonische Strafen bildeten den Hintergrund für das Alltagsleben im Ghetto und in den verschiedenen Haftstätten, bis die „Evakuierungsaktionen“ zurück nach Westen wegen des Vorrückens der Roten Armee unausweichlich wurden. -Holgerjan 11:43, 19. Mär. 2007 (CET)

ausgewertet, Änderungen eingearbeitet und in Lit aufgenommen. -Holgerjan 23:40, 5. Apr. 2007 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --Treck08 (Diskussion) 00:05, 5. Feb. 2022 (CET)

Inhaltlicher Änderungsvorschlag

  • Satz: "Ab dem November 1941 sollten die ersten Transporte von Juden aus dem Reich beginnen."

Tatsächlich begannen die Deportationen aus Deutschland Mitte Oktober 1941: Allein bis zum 1. November 4989 Personen nach Litzmannstadt, 4.187 nach Kowno/Kaunas sowie rund 5000 aus Prag nach Lodz. Es folgten sieben Transporte nach Minsk. Wegen der angespannten Transportlage wurden weitere dorthin vorgesehene Transporte umgeleitet nach Kaunas und und Riga. Der in der älteren Version vorhandene Satzteil "...diente zur vorübergehenden Unterbringung von Juden aus Deutschland und Österreich, deren Transportzüge ursprünglich Minsk zum Ziel hatten" ist daher hier zutreffender.

  • Sätze: "Der designierte Lagerleiter Rudolf Seck war wahrscheinlich erst spät über die ankommenden Transporte informiert worden und wurde von der großen Anzahl der Menschen überrascht" sowie der später folgende Satz "Ein sechster Transport, der am 10. Dezember 1941 mit Kölner Juden eintraf, kam im nunmehr „freigemachten“ Ghetto Riga unter, nachdem dort über 25.000 einheimische Juden ermordet worden waren" haben den sinnvollen Zusammenhang verloren, in dem sie ehemals standen. Auch der Satz "Ein erster Transportzug mit 1053 Berliner Juden erreichte die Bahnstation Šķirotava am 30. November 1941. Alle Personen wurden noch am gleichen Tag im Wald von Rumbula bei Riga ermordet" steht nun unvermittelt und zusammenhanglos an beliebigem Platz. - Alle diese Informationen gehören m. E. zum Abschnitt "Vorgeschichte".

Ich schlage die Streichung der o. a. Sätze vor und würde den Absatz "Vorgeschichte" nach "...vor der Umwandlung in ein Gut erst noch instand gesetzt werden" wie folgt ausformulieren:

Am 31. Oktober 1941 wurden von Eichmanns Referat Richtlinien für die Abschiebung von deutschen Juden in das Reichskommissariat Ostland mit den Zielen Minsk und Riga herausgebracht.[1] Die angespannte Transportlage in Weißrussland führte dazu, dass mehrere ursprünglich für Minsk bestimmte Deportationszüge nach Riga umgeleitet wurden. Noch bevor im Ghetto Riga durch die Ermordung der einheimischen Juden am Rigaer Blutsonntag für die reichsdeutschen Juden Platz geschaffen wurde, traf am frühen Morgen des 30. November 1941 ein Transport mit 1053 Berliner Juden ein. Diese wurden sofort im Wald von Rumbula erschossen,[2] da auch ein geplantes Lager in Salaspils noch nicht aufnahmebereit war.

In dieser selbstverursachten Lage griff man für die nächsten vier Transporte auf den Gutshof Jungfernhof zu, dessen Lage nahe der Stadt Riga optimal erschien. Der designierte Lagerleiter Rudolf Seck war wahrscheinlich erst spät über die ankommenden Transporte informiert worden und wurde von der großen Anzahl der Menschen überrascht.[3]

Gedanken sollte man sich ferner machen, wie man die überlangen Unterüberschriften in Kapitel 3.1 und 3.2 anders gestalten könnte. MfG --H.Parai (Diskussion) 16:26, 17. Feb. 2017 (CET)

  1. Alfred Gottwald, Diana Schulle: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941–1945. Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-059-5, S. 87.
  2. Alfred Gottwald, Diana Schulle: Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941–1945. Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-059-5, S. 121 / Zu den näheren Umständen siehe Christoph Dieckmann: Deutsche Besatzungspolitik in Litauen 1941-1944. Göttingen 2011, Bd. 2, S. 960-967.
  3. Andrej Angrick, Peter Klein: Die „Endlösung“ in Riga. Ausbeutung und Vernichtung 1941-1944. S. 121.
+1. Die Umsetzung dieses inhaltlichen Änderungsvorschlags halte ich für eine Artikelverbesserung. Zur Frage KZ oder nicht habe ich im Thread über diesem hier Stellung genommen. -- Miraki (Diskussion) 18:00, 17. Feb. 2017 (CET)
+1, mach das mal so - ist stimmig. --Schreiben Seltsam? 11:47, 18. Feb. 2017 (CET)
+1 Ich halte das auch für sinnvoll, um den historischen Rahmen zu klären. Die Kürzung der Überschriften ist auch schon angedacht. Ferdinand Leuxner i. A. des --Johanna-Stahl-Zentrum Würzburg (Diskussion) 12:30, 20. Feb. 2017 (CET)
Eventuell machen die Überschriften „Bis zur Aktion Dünamünde (Nov. 1941–März 1942)“ und „Bis zur Lagerauflösung (März 1942–1944)“ Sinn? Ferdinand Leuxner i. A. des --Johanna-Stahl-Zentrum Würzburg (Diskussion) 12:33, 20. Feb. 2017 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --Treck08 (Diskussion) 00:05, 5. Feb. 2022 (CET)