Diskussion:Lehrerzentrierter Unterricht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Monodirektionale Kommunikation[Quelltext bearbeiten]

Hallo, deine Rückgängigmachungen behebt folgende Probleme nicht:

  • "monodirektionale Kommunikation" - wird im Artikel "Kommunikation" nicht erläutert (noch ergibt ein solcher Allgemein-Platz-Link keinen Sinn), und ist ein offenbar sehr selten verwendetes Fachwort. Wenn Monolog nicht zutreffend ist, finde ich, sollte diese Formulierung ersetzt werden. Vielleicht durch eine Aussage die ganz klar benennt, dass in dieser Form vor allem einer redet / kommuniziert, als hauptsächlich einen Monolog hält.
  • Es gibt inhaltliche Doppelungen in Bezug auf die Aussage "L.U. kann auch nicht-diktatorisch sein". Deshalb hatte ich den Abschnitt aus der Kritik entfernt. Außerdem gehört eine Meinungskundgabe, wie sie durch folgenden Satz geäußert wird, nicht in einen Lexikon-Artikel, sondern auf die Diskussionsseite oder eben als Vorteilsbeschreibung mit Quellen in den entsprechenden anderen Abschnitt: "Eine Kritik, die den Lehrerzentrierten Unterricht grundsätzlich infrage stellt, hat allerdings die didaktische Bandbreite aus dem Auge verloren und verfällt der Gefahr der Einseitigkeit." (das ist außerdem ein Gemeinplatz: "Jemand der nur eine Sache tut, verfällt der Gefahr der Einseitigkeit").

Außerdem hast du meine Kritik-Ergänzung unerläutert entfernt. Ich hab sie mit Konjunktiv eingefügt, weil sie nur Gefahren aufzeigen soll. Hinter lehrerzentriertem Unterricht und der Überwertung von Kompentenz steckt die Vorstellung, dass Lerninhalte nur auf eine Art und Weise richtig verstanden werden können (Stichwort Normativität). Für mich ist das beste Beispiel eine Untersuchung zur Dyskalkulie, die zeigte, dass eine andere Art der Zahlenbezeichnung entsprechend der Reihenfolge der Ziffern eine Dyskalkulie gar nicht erst aufkommen lässt.

Naja und wenn ich dich nicht überzeuge, dass dein Artikel etwas einseitig und unkritisch gehalten ist, tut es vielleicht Heinrich von Kleist: Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden. Viele Grüße, Amtiss, SNAFU ? 20:20, 16. Apr. 2014 (CEST)[Beantworten]

Hallo Amtiss,

Heinrich von Kleist (den ich sehr schätze) in Ehren übersiehst du, dass deine Einfügung lediglich deine persönliche Meinung wiedergibt. Das ist in der WP nicht vorgesehen. Außerdem beachte bitte, dass der Beitrag auf den Forschungsergebnissen von Tausch/Tausch basiert, die alle drei Führungsstile in einem Ergänzungsverhältnis sehen. Daher sind die Ausdrücke "etwas einseitig und unkritisch" unangebracht, wenn du dich nicht über die beiden Fachleute erheben willst. Doch im einzelnen:

  • "Monodirektionale Kommunikation" ist ein gebräuchlicher Fachausdruck in Kommunikationswissenschaft, Unterrichtslehre und Didaktik, den jeder gut ausgebildeter Lehrer kennt. Er ist nicht identisch mit "Monolog", wie du meinst. Wenn du dich dazu sachkundig machen möchtest, empfehle ich eine Beschäftigung z.B. mit der Methode der Mäeutik, einer seit Sokrates und Platon bekannten klassischen Form der "MK". In Platons Schriften wie Phaidon oder Kriton findet (staune !) die "MK" sogar in Dialogform statt. Er nennt sie bereits selbst "Dialoge". Es gibt weitere Formen. "MK" mit "Monolog" gleichzusetzen, verkennt und unterschätzt die Möglichkeiten der Unterrichtsform. Zudem kannst du aus dem Kapitel Kommunikationsstrukturen und dem entsprechenden Lemma die häufig ablaufenden Kommunikationslinien ersehen. Sie laufen eben nicht "monologisch" oder nach der Devise "einer spricht". Beim Training können sie auch haptisch, gestisch, motorisch oder medial visualisierend verlaufen und vieles mehr. Die Methode ist weit komplexer und anspruchsvoller als du annimmst, und der Fachbegriff ist nicht einfach mal so ersetzbar.
  • Beitrag wie Begriff basieren -auch in der Kritik- auf den Erkenntnissen von Tausch/Tausch, über die wir uns nicht erheben sollten. Da du das Wort "Kompetenzvorsprung" des Lehrers offenbar missverstehst, präzisiere ich es im Text durch "Wissens- und Methodenvorsprung", den du nicht leugnen wirst. Damit ist keineswegs -wie du meinst- automatisch eine normative Stoff- oder Wertevermittlung verbunden, wenn sie Raum für Kritik zulässt oder diese sogar bewusst provoziert. Kritikfähigkeit muss allerdings auf Wissen aufbauen, sonst wird sie leicht zu Geschwätz und Besserwisserei ohne Sachbasis. Tausch/Tausch versuchen durch die Gegenüberstellung der drei Führungsstile, diese komplexe Aufgabe zu lösen. Das ist ihnen unbestreitbar gelungen. Deine formale Überarbeitung finde ich i.O. Gruß --Aeranthropos (Diskussion) 11:55, 18. Apr. 2014 (CEST)[Beantworten]


Hallo Aeranthropos, du hast Recht, dass Teile meiner Änderungen nicht auf Fachwissen basieren. Insofern bin ich gut für den Oma-Test geeignet :)
Aus dieser Betrachtung stammt auch die Anmerkung zum Begriff "Monodirektionale Kommunikation". Ich will gar nicht infrage stellen, dass der Begriff in dem genannten Fachkreis selbstverständlich ist, ohne Erläuterung im Artikel Kommunikation oder hier oder anderswo ist er es für normale Leser nicht. Überraschend, dass Dialoge auch diese Eigenschaft haben sollen. Das ist nicht selbsterklärend!
"So ist es historisch wie im Kulturenvergleich auffällig, dass dieser Führungsstil in seiner Zerrform als autoritärer Unterricht am häufigsten bei in der Denkweise ähnlich gelagerten diktatorisch regierten Gesellschaften auftritt. - Hierfür bräuchte es eine Quelle, sonst ist das auch eher Meinungswiedergabe.
Mit den restlichen Dingen bin ich insoweit zufrieden, zumal die ergänzten Erläuterungen einiges verständlicher gemacht haben. Im Idealfall wären tatsächliche "Unterrichtsabläufe" als Beispiel hilfreich, denn die vielen Beispiele von universitärer Vorlesung bis Sporttraining vermögen nicht darzulegen, was methodisch alles Teil eines Lehrerzentrierten Unterrichts sein kann, sondern fordern viel mehr die Assoziation des Lesers ("was fällt mir spontan zu Vorlesung ein?") heraus. Kein Wunder, dass dort "falsche" Vorstellungen rauskommen, weil die Praxis eben oft am Ideal vorbeigeht. (Das wäre übrigens auch eine Grenze: guter LU erfordert gute Lehrer. Wieviel Aufwand ist tatsächlich nötig?) --Amtiss, SNAFU ? 19:17, 18. Apr. 2014 (CEST)[Beantworten]

Hallo Amtiss,

um deinen Bedenken Rechnung zu tragen, habe ich den Satz in dem Kapitel "Grenzen" nochmals überarbeitet und mit einer Reihe von Hinweisen versehen, welche die Aussage nun wohl hinreichend belegen. Die dort angesprochenen Schulwesen sollten aus den unzähligen Fernsehsendungen allgemein bekannt sein. Auch das im Kapitel "Geschichte" erwähnte Rutenfest Ravensburg erinnert noch alljährlich an die mittelalterliche "Züchtigungsstrategie" der Zerrform dieses Führungsstils. Ich gebe dir recht: Jeder Unterrichtsstil kann, unreflektiert oder in überzogener Weise gehandhabt, negative Wirkungen haben und braucht entsprechend didaktisch gut ausgebildete Lehrer. Es kann übrigens auch nicht schaden, wenn sich Eltern mal damit auseinandersetzen würden, wozu die WP ja einen Einstieg ermöglicht. Wir dürfen allerdings nicht erwarten, dass das Lexikon WP ausreicht, alle Fragen zu beantworten. Es dürfte weit weniger als 0.5 % des Fachwissens erfassen. Vieles fehlt wie z. B. die monodirektionale/bidirektionale/multidirektionale Kommunikation oder man "synonymisiert" einfach unterschiedliche Begriffe, wenn man sie nicht auseinander halten kann. Aber wir alle sind ja aufgerufen, daran mitzuarbeiten. Gruß --Aeranthropos (Diskussion) 11:28, 19. Apr. 2014 (CEST)[Beantworten]