Diskussion:Nikolai Nikolajewitsch Bessonow

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Ушкуйник in Abschnitt Russische vs. ukrainische Schreibweise
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Russische vs. ukrainische Schreibweise[Quelltext bearbeiten]

  • Berihert ♦, hast Du überhaupt was über Bessonow gelesen vor mir zu kritisieren? Bessonow gehörte zur Schwarzen Hundert, er war kein Ukrainer, er stammte aus einer russischen Familie und ist in Weißrussland geboren. Mogiljow befindet sich nicht in der Ukraine. Ja, er war im Jahre 1918 in Zentralna Rada im Departament für Geistliches Leben beschäftigt, aber nur ganz kurz und nur auf Grund der Tatsache, da er noch im Russischen Reich als Weihbischof von Wolynien tätig war. Es gab für ihn keine Alternative. Schließlich, hast Du nicht bemerkt, dass er in Odessa im Jahre 1919 starb? Diese Stadt befindete sich zu dieser Zeitperiode unter der Regierung von Denikin. Ушкуйник (Diskussion) 12:24, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Wieso war er kein Ukrainer und wieso wurde er deiner Meinung nach in Weißrussland geboren? Hast du seinen genauen Geburtsort? Dann bitte in Artikel mit Beleg. Ja, das Gouvernemt Mogiljow befindet weder im heutigen Russland noch in der heutigen Ukraine. Ja, er war im ukrainischen Parlament, ja er war Bischof in der Ukraine. Ja Denkin kämpfte in der Ukraine, ja und? Ich sehe da bisher nichts überzeugendes ihn verschieben zu müssen, aber vielleicht außert sich ja noch der Artikelersteller, der sich bestimmt auch was dabei dachte, als er den Artikel unter diesem Lemma anlegte. Bis dahin, Berihert ♦ (Disk.) 12:32, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Berihert ♦, Denikin kämpfte nicht in der Ukraine, sondern gegen die Ukraine. Das war im Jahre 1919 nicht prädestiniert, dass Odessa ukrainisch wird. Wo hast Du überhaupt gefunden, dass Gouvernement Mogiljow teilweise in der heutigen Ukraine ist? Hast Du die Karte von Gouvernement Mogiljow überhaupt gesehen? Das ist albernes Zeug! Wie gesagt, Bessonow gehörte zu einer russischen adligen Familie. Ich zitiere: “Родился Никон Безсонов в 1871г. в дворянской семье, окончил Московскую духовную академию со степенью кандидата богословия, преподавал в семинарии, стал архимандритом, был ректором ряда семинарий. Решив принять участие в борьбе против советской власти в рядах белогвардейцев, он в конце 1917г. отрекся от сана”. Siehe: Дулов А.В., Санников А.П «Православная церковь в Восточной Сибири в XVII- нач. XX вв.» (2006). Also... Ich bitte Dich ganz herzlich diesen Zirkus zu stoppen. Ушкуйник (Diskussion) 12:50, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Dann lass uns mit der selben Begründung doch Nikolai Wassiljewitsch Gogol auf sein Ukrainisches Lemma verschieben. Ihr sucht euch immer das für euch passende aus, mein Freund. Berihert ♦ (Disk.) 13:00, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Berihert ♦, was meinst DU damit? Hier gibt es keine Parallele überhaupt. Wir sprechen über die geistliche Person im Bürgerkrieg, nicht über die Literatur des 19. Jhs. Ich wiederhole es nochmal: Stopp diesen Zirkus, Bessonow war ein russischer Monarchist und Schwarzhunderter. Wenn Du keine Quellen dagegen hast, dann sollst Du das Lemma zurück verschieben. Ушкуйник (Diskussion) 13:18, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hier gibt es sehr wohl Parallelen: Deine Begründung für Verschiebung lautet: Als Russe geboren. Ich sage: Gogol, als Ukrainer geboren. Da sagst du: Nein es geht um das Wirken, das ihn enzyklopädisch relevant macht. Da stimme ich dir zu: Bessonow steht hier, weil er Politiker der UKRAINE war und weil er Bischof in der UKRAINE war, nicht in Russland und Gogol mit einem russischen Lemma weil er Russische Literatur schrieb, nicht weil er Als Ukrainer geboren wurde. Berihert ♦ (Disk.) 13:29, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Demagogie. Gogol kann man z.B. mit Schewtschenko vergleichen, aber nicht mit Bessonow, dem Schwarzhunderter, der im Jahre 1918 zufällig in Zentralna Rada war und danach nach Odessa umgezogen, um mit der südrussischen Armee im Bürgerkrieg zu sein. Ушкуйник (Diskussion) 13:59, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten

PS: Das Denkin gegen die Ukraine kämpfte (gegen welche denn?) ist mir neu. Gegen die Roten ( die in Russland herrschten) und die Schwarzen, ja, gegen die Ukraine wohl nein. Berihert ♦ (Disk.) 13:10, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Das ist reine Demagogie. Ушкуйник (Diskussion) 13:19, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Wieso? Berihert ♦ (Disk.) 13:29, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Jetzt hast du schon zweimal Argumente mit Demagogie abgetan. Ich weiß ja, dass in Russland eine andere Sicht auf die Geschichte herrscht, aber jede gegenteilige Meinung als Demagogie, sprich mich als Demagogen hinzustellen, funktioniert vielleicht in Putins Reich, nicht aber hier- Also reiß Dich zusammen, sonst schleif ich dich dafür erneut auf die VM. Langsam reicht es! Berihert ♦ (Disk.) 16:30, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Ergo: Wir drehen uns im Kreis. Solange da keine Dritte Meinung erfolgt haben wir eine Patt und warten was ein Dritter dazu sagt. Berihert ♦ (Disk.) 13:29, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Hihi, Dostojewskij und Voevoda. Neutraler geht's kaum. Dann kann ich auch gleich den Artikel Ukraine streichen und Russische Kolonie Kleinrussland schreiben. Berihert ♦ (Disk.) 13:45, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Argumentum ad hominem... Ich kenne niemanden und deswegen habe ich nur die Kollegen eingeladen, die ich im Rahmen der Diskussionen mit Dir schon gesehen habe. Ушкуйник (Diskussion) 13:55, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
bei bedarf kannst du dich an WP:3M wenden; darauf wies oben - leider ohne verlinkung der entsprechenden seite - auch schon user:Berihert hin. --JD {æ} 15:49, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Bessonow wurde im Gouvernement Mogiljow im Russischen Kaiserreich geboren. Insoweit ist die Angabe im Artikel (Mykola Bessonow wuchs in einer bäuerlichen Familie im Gouvernement Mogiljow in der Ukraine auf.) falsch. Gouvernement Mogiljow hat zu den Lebenszeiten von Bessonow (1868–1919) kein ukrainisches Gebiet gehabt. Also ist er nicht in der Ukraine aufgewachsen. Dann hat er in Moskau in einem Institut studiert. Ende des 19. Jahrhunderts hat er in Nowgorod unterrichtet. Dann führt ihn sein Leben nach Altai, Blagoweschtschensk, Irkutsk. Dann wurde er 1906 in Sankt Petersburg zum Bischof einer ukrainischen Eparchie geweiht. Er war also 1906 bis 1913 für 7 Jahre in der Ukraine beruflich tätig. Als Monarchist und Anhänger der Schwarzen Hundert war er im heutigen Sprachgebrauch pro-russisch. Als Mitglied der IV. Duma des Russischen Reiches ist er aber auf jeden Fall als russischer Politiker zu sehen. 1913 ist er in der Eparchie von Jenissejsk und Krasnojarsk tätig. Im Januar 1918 wird er Mitglied der Zentralna Rada und ist damit in 1918 und 1919 für weniger als zwei Jahre als ukrainischer Politiker zu sehen. Bessonow war nicht in einer ukrainischen Kirche tätig, sondern in der Orthodoxen Russischen Kirche, die von 1700 bis 1917 so hieß. Laut der Quelle dieser Kirche, also seines Arbeitgebers, deutet nichts darauf, dass er Ukrainer war. Auch hier ist er russisch-orthodoxer Bischof und russischer Politiker, anschließend für die beiden letzten Lebensjahre ukrainischer Politiker. Weitere Quelle, die ich mir angeschaut habe: [1]. Dann steht in einer ukrainischen Quelle, in der auf russisch thematisiert wird, dass Bessonow 1913 für die ukrainische Sprache in der Duma eine Rede hielt: Nikolaj Bessonow, Russe nach Herkunft. Autor dieses Artikels von 2005 ist positiv von Bessonows Einsatz für die Ukraine angetan, dennoch hält sie es für notwendig, die russische Herkunft Bessonows zu erwähnen.
Mein Fazit zu Bessonow: er war russischer, später ukrainischer Politiker. So wie aktuell z.B. Wladimir Andrejewitsch Konstantinow, nur halt umgekehrt. Er war aber kein Angehöriger der ukrainisch-orthodoxen Kirche, war also ein russisch-orthodoxer Geistlicher. -- Dostojewskij  (Diskussion) 00:39, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Gut, dann haben wir nun eine dritte Meinung. Wenn der Artikelersteller weiterhin schweigt, werde ich den Artikel morgen entsprechend verschieben. Leider immer dasselbe. Zuerst verschieben, dann Streit, VM und leider erst zum Schluß konstruktive Arbeit. Warum nicht mal erst das Gespräch suchen? Ich verstehe es nicht, jedesmal dieses Theater. Berihert ♦ (Disk.) 02:11, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Bin jetzt relativ selten hier, darum jetzt erst gesehen. Schließe mich der obigen Argumentation an: Muss daher auf Nikolai Nikolajewitsch Bessonow zurück. Danke. --AMGA (d) 08:56, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten

@Amga:, @Passauer Andreas: So, hab den Artikel nun verschoben und angepasst. Benutzer:Dostojewskij kann ja gerne noch mal drüber schauen und um seine Erkenntnisse erweitern. Danke für eure Beiträge, Berihert ♦ (Disk.) 20:36, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Ich möchte mich als Artikelersteller zu dem Sachverhalt äußern. Leider nehme ich erst jetzt an der Diskussion teil.
* Sein Geburtsname war offiziell Nikolai. Die Nationalität der Eltern ist nicht überliefert.
* 1892 nahm er den geistlichen Namen Nikon an und wird seitdem so genannt. Auch in der IV. Staatsduma wird er so geführt.
* 1917 tritt er auf eigenen Wunsch in den Laienstand zurück. Sein Name war seitdem Mykola. In der Behörde der Ukrainischen Volksrepublik wird er wohl so bezeichnet worden sein, seine Theaterkritiken unterschrieb er immer mit Mykola Besonow (siehe angegeben historischen Fachartikel von 2016!)
Danach hielt er sich nur noch in ukrainischem nichtsowjetischem Gebiet auf. Sein letzter Name war Mykola Bessonow. Daher habe ich ihn so im Lemma angegeben.
Nikolai ist daher nicht richtig.
--Passauer Andreas (Diskussion) 13:14, 10. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Okay, aber letzteres waren nur (unter) zwei Jahre, und "relevanzstiftend" (im WP-Sinne) sind die Tätigkeit in der Duma und Bischof, und in der Zeit war er nicht "Mykola". "Leiter der Abteilung für Konfessionsfragen": naja. In der UVR war es vmtl. keine schlechte Idee, sich zu "ukrainisieren". Es gibt natürlich "für und wider". --AMGA (d) 17:30, 10. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Normalerweise wird ein Bischof unter seinem geistlichen Namen genannt. In diesem Fall ist das nicht möglich, da er diesen ja wieder ablegte.
Üblich ist es ansonsten, Personen bei ihrem letzten Namen aufzuführen, auch wenn dieser nur kurz war.
Das wäre Mykola oder russifiziert Nikolai. Da er sich in der Ukraine aufhielt, war sein Name Mykola, auch von ihm selbst so bezeichnet.
Nikolai hieß er letztmal mit dem Alter von 24 Jahren! Das ist nicht relevant.
--Passauer Andreas (Diskussion) 18:35, 10. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Ansonsten kann Mykola Bessonow auch als Pseudonym oder Künstlername wie Lenin, usw. angesehen werden, den er selbst seit 1917 wählte.
  • Ich habe speziell auf die deutsche Literatur über ihn gesucht und ich habe keine deutsche Forschungsliteratur über Bessonow gefunden, wo man ihn als Mykola Bessonow bezeichnen würde. Alle Aufsätze, die er im Laufe des Bürgerkriegs unter dem Namen "Бывшiй епископъ Никонъ – Микола Безсоновъ" in Kiew verfasst hat, sind auf Russisch geschrieben, d.h. sein Künstlername ist eigentlich als Mikola Bezsonov zu transliterieren. Auch in seinen pro-ukrainischen Schriften identifizierte er sich als Russe. Im Laufe des Bürgerkriegs ist Bessonow nach Odessa umgezogen. Im Jahre 1919 Odessa war unter der Regierung des Armeeoberkommandeurs Südrußlands Anton Denikin, der zu dieser Zeitperiode schon nicht nur gegen die Rote Armee, sondern auch gegen die Ukrainische Volksrepublik kämpfte. Das demonstriert uns eindeutig, dass Bessonow nach dem Jahre 1918 schon nicht mehr in der Ukrainischen Volksrepublik war. Seine Motive sind unbekannt, aber in der Forschungsliteratur lassen sich die Informationen finden, dass Bessonow in der Freiwilligenarmee von Denikin gewesen sein dürfte. Mir scheint es sinnvoll, die Lemma als Nikolai Nikolajewitsch Bessonow zu lassen, aber in der Präambel kann man natürlich schreiben, dass er nach dem Jahre 1917 seine Aufsätze unter dem Pseudonym Mykola Bessonow verfasst hat. Ушкуйник (Diskussion) 00:06, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo, Ушкуйник,
ich danke dir für den sachlichen Ton deines Beitrages. So wird es leichter, miteinander zu diskutieren.
Es ist sehr schwierig einen korrekten deutschen Namen für den ehemaligen Bischof Nikon zu finden. Das weiß ich. Er war ein Russe, zumindest väterlicherseits, das ist wohl klar. Aber über seine Mutter wissen wir nichts. Wenn sie beispielsweise eine Ukrainerin oder Weißrussin gewesen wäre, möglicherweise sogar eine Magd oder ähnliches -was wäre er nach dem Verständnis des 19. Jahrhunderts? Ein Russe.
Das ist spekulativ, aber dass er ein 100%iger Russe war, ist nicht sicher.
So viel zu seiner Nationalität.
Dass es für einen heutigen russischen Muttersprachler schwierig ist, einem gebürtigen Russen einen ukrainischen Namen zu geben, verstehe ich. In den russischen Texten heißt er Nikolai, in der ukrainischen Fassung Mykola. Also, was tun?
Sein letzter selbst gewählter Name war Микола Безсоновъ wie du selbst heraus gefunden hast. Das ist ukrainisch. Er lebte seit August 1918 in einer ukrainischen Umgebung, und hieß so.
Nikolai ist quasi sein Geburtsname. Wenn eine Frau heiratet, nimmt sie einen neuen Namen an, und heißt so, auch wenn sie unter dem alten bekannt geworden war. Das ist ein Problem bei der Zuordnung, wird aber immer so gehandhabt.
Nikon war sein neuer Name. Den würdest du wahrscheinlich als solchen akzeptieren, auch wenn er englisch, ukrainisch oder chinesisch wäre. Ja?
Aber diesen legte er ab. Also bleibt noch der letzte Name Mykola. Das war sein Name.
Von einer Aktivität von ihm 1919 unter Denikin weiß ich nichts, der von mir verwendete Text eines promovierten Historikers sagt, dass über die Zeit nach 1918 keine historischen Quelle vorliegen. Es ist auch schwer vorstellbar, dass ein Bischof und Mönch sich plötzlich in Bürgerkrieg begibt.
Er war UKRAINOPHIL, wie ein Zeitgenosse über ihn sagte. Er veranstaltete Abende mit ukrainischer Musik und Tanz in seinem Haus und kehrte 1917 aus freiem Entschluss in die Ukraine zurück, um dort zu leben und zu wirken. Er pfiff auf den Zaren schon im März 1917, kurz nach dem Sturz desselben. Er war kein Monarchist, zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht. In der Ukraine unterstützte er Separationsbestreben auch in der ukrainischen Kirche.
Seine Nationalität bleibt mir nach wie vor nicht ganz klar, aber das ist egal.
Als seinen Namen kann ich nur Mykola angeben, auch wenn das komisch ist. Vielleicht kannst du das ja doch akzeptieren ?
Danke, --Passauer Andreas (Diskussion) 14:38, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Lieber Andreas, ich verstehe Deine Position, aber hier gibt es eine ganze Reihe Argumenten dagegen.
1). Dass Nikolai Bessonow ein russischer Adlige war, steht außer Frage. Darüber ist sowie in der russischen, als auch in der ukrainischen Forschungsliteratur geschrieben. Alle Spekulationen, ob er «ein 100%iger Russe» war, oder nicht, sind absolut irrelevant, besonders in Bezug auf diese Epoche. Und diese Spekulationen spielen in der Tat keine Rolle: nicht seine Herkunft ist der Gegenstand seiner Signifikanz.
2). Dass er im Jahre 1918 als Pseudonym Микола Безсоновъ ausgewählt hat, bedeutet nicht, dass man ihn unbedingt als «Mykola» Bessonow im Lemma bezeichnen soll. Vgl. z.B. mit seinem Zeitgenossen Fjodor Andrejewitsch Sergejew, der unter dem Namen «Artjom» Sergejew bekannt wurde. Man schreibt im Lemma trotzdem Fjodor Andrejewitsch. Ушкуйник (Diskussion) 19:34, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo, Ушкуйник,
danke für die Reaktion. Die Nationalität als Russe akzeptiere ich, wenn auch mit den genannten Überlegungen.
Artjom' war ein zusätzliches Pseudonym, so wie auch andere Autoren unter Pseudonym schrieben aber nicht sein richtiger Name.
Also, noch mal: Bessonow lebte in der Ukraine und gab sich einen ukrainischen Namen. Wenn er in die USA emigriert wäre und sich einen neuen englischen Namen gegeben hätte, würdest du das auch akzeptieren, oder?
Mein Vorschlag:
Mykola Bessonow (altrussisch Микола Безсонов, ukrainisch Микола Безсонов, geboren als Nikolai Nikolajewitsch Bessonow, russisch Николай Николаевич Бессонов, geistlicher Name Nikon, russisch Никон; * ...) war ein russischer orthodoxer Bischof von Balta, Kremenez und Jenisejsk. 1917 ließ er sich in den Laienstand versetzen und wurde 1918 Leiter der Abteilung für Konfessionsfragen in der Zentralna Rada..
Kannst du damit leben? Es wäre ein Kompromissvorschlag, o.k.?
Gruß, --Passauer Andreas (Diskussion) 20:26, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo, Andreas,
ich bin mit Dir einverstanden, dass Bessonow Mikola oder Mykola als Pseudonym im Jahre 1918 verwendete, und ich bin auch mit Dir einverstanden, das man das Pseudonym als ukrainisch betrachten kann, obwohl es in der Literatur nicht immer offensichtlich ist, da man die Namensformen Mикола Mikola oder Микула Mikula auch in der russischen Sprache benutzen kann, siehe z.B. Mikolka im Schuld und Sühne von Fjodor Dostojewski.
Der Unterschied zwischen Fjodor Andrejewitsch Sergejew und Bessonow liegt nur in der Tatsache, dass Bessonow sein richtiger Name in der anderen Form als Pseudonym verwendet hat, aber das ist trotzdem ein Pseudonym. Siehe z.B. den Aufsatz über Juri Georgijewitsch Kuzenko, der unter seinem Künstlernamen Goscha Kuzenko bekannt ist. Goscha bedeutet eigentlich auch Juri. Das ist genau dasselbe wie im Fall von Bessonow und man hat Kuzenko trotzdem im Lemma Juri Georgijewitsch genannt.
Man darf auch nicht außer Betracht lassen, dass Bessonow seine Schriften unter dem Pseudonym Микола Безсоновъ auf Russisch verfasst hat. In der Forschungsliteratur über Bessonow ist geschrieben, dass er vor der Revolution als «викарий Волынской епархии» diente, d.h. er ist nicht in die Ukrainische Volksrepublik umgezogen, sondern einfach dort war, als man Sie proklomiert hat und genau als Weihbischof war er in der Zentralna Rada kurzzeitig beschäftigt. Bis Jahre 1917 war er ein Schwarzhunderter und russischer Monarchist. Siehe seine Schriften im Band: Rossijskoje dvizhenie i sverzhenie monarchii v 1917 godu. Moskau: Indrik, 2006.
Ja, er war ein russischer Ukrainophil, aber hier ist seine Motivation von Interesse. Bessonow schreibt: «Украинский народ, не ищет какой-то пресловутой автономии, восстановления Сечи Запорожской, украинцы - не сепаратисты... Украинцы не инородцы, они - свои, наши родные братья, а потому-то их и не должно ограничивать в языке и национальном культурном развитии, иначе мы сами приравняем их, своих братьев, к евреям, полякам, грузинам и др., действительно инородцам». Schon aus dieser Zitate wird deutlich, dass er sich als Russe positioniert, der ukrainische Kultur schätzt, aber gegen die Unabhängigkeit der Ukraine von Russland ist. Sogar Lenin hat über Bessonow einen Aufsatz geschrieben, dass seine Ukrainophilie monarchistisch geprägt ist, und das er als Schwarzhunderter denkt. Genau deswegen hat Vitaliĭ Hryhorovych Sarbeĭ ihn so charakterisiert: «Безсонов – росіянин за походженням, правий — за переконаннями і неприхильний до українства». Im Jahre 1917 nach der Revolution ist er in Wolhynien zu dem Schluß gekommen, dass man mit der Zentralna Rada kollaborieren soll, aber er betrachtete die Ukrainische Volksrepublik trotzdem wie früher nur als Autonomie in Russland. Im Jahre 1918 Zentralna Rada proklomierte ihre Unabhängigkeit von Russland. Was hat Bessonow gemacht? Er ist nach Odessa umgezogen, wo zu dieser Zeitperiode die Regierung des Armeeoberkommandeurs Südrußlands Anton Denikin war. Das demonstriert uns, dass er mit der Politik der Zentralna Rada nicht mehr einverstanden war.
Mein Vorschlag:
Nikolai Nikolajewitsch Bessonow (russisch Николай Николаевич Бессонов, ukrainisch Микола Миколайович Безсонов/ Mykola Mykolajowitsch Bessonow, geistlicher Name Nikon; * 10. Julijul./ 22. Juli 1868greg., Gouvernement Mogiljow, Russisches Kaiserreich; † 1919, Odessa, Ukraine) war ein russischer orthodoxer Bischof, Politiker und Publizist, der zwischen den Jahren 1917 und 1918 in der Zentralna Rada tätig war. Er ist auch bekannt unter dem Pseudonym Mykola Bessonow.
Gruß, Ушкуйник (Diskussion) 23:07, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo Ушкуйник,
ich freue mich sehr über deine intensive Beschäftigung mit Herrn Bessonow.
Zu den Sachfragen:
  • Er schrieb 1918 unter dem Namen Микола Безсонов. Das ist die ukrainische Form seines Namens auch der Familienname ukrainisch Безсонов, russisch wäre Бессонов. Diesen Namen trug er mutmaßlich auch im Alltag, und in der Abteilung für Konfessionsfragen.
Er war also eine Russe, der die letzten zwei Jahre seines Lebens in der Ukraine lebte und einen ukrainischen Namen trug. Das ist für mich der schwache Punkt, dass die Zeit sehr kurz war. Ansonsten gibt es genügend Beispiele von russischen Emigranten um Beispiel in den USA, die dort einen anderen englischen Namen annahmen und unter diesem in der Wikipedia erfasst sind.
* Zu seiner Entwicklung:
Er wurde 1906 in die Ukraine versetzt und war dort Bischof. Er trat den Schwarzhundertern bei und engagierte sich bei diesen. Seine Einstellung war zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich rechts, nationalistisch und monarchistisch. 1912 zog er für diese in die Staatsduma. Dort hielt er die von dir zitierte Rede, die nun nicht mehr typisch schwarzhunderterisch war. Er bezeichnete die Ukrainer als "unsere Brüder" und verteidigte einen Juden, der wegen angeblichem Ritualmord angeklagt war. Er behauptete zu diesem Zeitpunkt, die Ukrainer seien keine Separatisten. Das war alles Ende 1912.
Dann wurde er Anfang 1913 strafversetzt nach Sibirien. Er lebte dort und musste seine Abgeordnetentätigkeit aufgeben. Es gelang ihm, sein Abgeordnetenmandat formal zu behalten, allerdings als Fraktionsloser. Er war ab diesem Zeitpunkt 1913 kein Mitglied der Schwarzhunderter mehr.
Im März 1917 überschüttete er Verantwortliche der neuen Ordnung nach der Februarrevolution mit Telegrammen und Meinungsäußerungen, in denen er sie zu den neuen Veränderungen beglückwünschte. Er war zu diesem Zeitpunkt 1917 kein Monarchist mehr. Nachzulesen im von mir angegebenen Fachartikel von Dr. Andrei Iwanow.
Er lebte zu diesem Zeitpunkt in Jenisejsk in Sibirien. Sein Titel Vikar der Eparchie Wolhynien galt nur für Kremenez, nicht für Sibirien!
Im Juli 1917 hat er um Entbindung vom Posten des Bischofs von Jennisejsk. Er lebte auch zu diesem Zeitpunkt mutmaßlich noch dort. Er gab alle Privilegien und Versorgungsansprüche eines Bischofs für alle Zeiten auf, um in die Ukraine zurückkehren zu können.
Danach lebte er auf eigenen Wunsch in der Ukraine. Er heiratete dort und wollte wieder in der Staatsduma tätig sein. Diese trat aber nicht mehr zusammen.
Anfang 1918 wurde er Leiter der Abteilung für Konfessionsangelegenheiten der Zentralna Rada. Diese ukrainische Nationalversammlung war zu diesem Zeitpunkt absolut separatistisch eingestellt. Die Ukrainische Volksrepublik trennte sich in dieser Zeit vollständig von Russland.
Danach sind nur noch die Theaterrezensionen von ihm bekannt, die er wahrscheinlich (ich weiß es nicht genau!) in Russisch schrieb und mit seinem ukrainischen Namen unterschrieb!
Danach gibt es keine zeitgenössischen Nachrichten mehr über ihn. Man weiß nur, dass er irgendwann im Jahre 1919 in Odessa starb.
Er war offensichtlich zu dieser Zeit ein ukrainischer Nationalist. Die Artikel schrieb er in russisch, weil er die Sprache besser beherrschte.
Sein weiteres Schicksal ist unbekannt!!! Man kann nun darüber spekulieren, aber das ist reine SPEKULATION. Und die lehntest du ja an anderer Stelle von mir bezüglich seiner eventuell nichtrussischen Mutter ja als Argumentation ab. Spekulation.
1919 eroberten die Bolschewiki Kiew. Da war es besser, sich in nichtsowjetische Gebiete zu begeben. Odessa war ein solches. Wohin sollte er sonst gehen???
Du zitierst mehrfach einen Text, der behauptet, er wäre zu den Weißen unter General Denikin gegangen, um gegen die Ukrainische Volksrepublik zu kämpfen. Das ist Unsinn, entschuldige bitte, und historisch nicht belegt. Zu diesem Zeitpunkt völlig absurd.
* Mein Vorschlag: Du beharrst sehr auf seiner russischen Nationalität. Okay, er war Russe.Ich bin auf Grund deines starken Engagements bereit, das Lemma so zu belassen, werde dann noch einige Erläuterungen hinzufügen.
Ich möchte dich sehr bitten, in Zukunft keine eigenmächtigen Verschiebungen von Namen in der deutschen Wikipedia mehr vorzunehmen.
In der deutschen Fassung muss immer zwischen verschiedenen Namensformen abgewogen und entschieden werden. Das Russische ist im deutschen Sprachgebiet keine Lingua franca (Leitsprache) wie bis 1989 mehr. Das heißt ukrainische und weißrussische Namensformen sind gleichberechtigt.
So weit meine lange Meinungsäußerung.
Gruß, --Passauer Andreas (Diskussion) 14:33, 12. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Lieber Andreas,
ich bin froh, dass wir alles erledigt haben. Ich bin auch froh, dass Du dich so für das Thema interessierst. Nur eine kleine Bemerkung bezüglich auf den Familiennamen von Bessonow (einfach für die Information). Du hast geschrieben: «Das ist die ukrainische Form seines Namens auch der Familienname ukrainisch Безсонов, russisch wäre Бессонов». Das stimmt aber nicht: Der Familienname Безсонов in der ukrainischen Sprache kommt ursprünglich von der russischen Form Безсоновъ mit der reduzierten Verwendung von „ъ“. Siehe über die Russische Rechtschreibreform von 1918: Vor dem Jahre 1918 gab es die Notwendigkeit (nach den Regeln der russischen Sprache) «c» immer mit «без*» zu verbinden. Vgl. z.B.: «безсилие», «безстыдникъ» auf pre-1918 Russisch und «беилие», «бетыдник» auf modern-Russisch. Das ist die Frage der Vokalisierung. Laut dem Dekret über die Einführung einer neuen Orthographie schreibt man jetzt auf russisch Бессонов. So transformiert sich «без*» in Verbindung mit «c» ins «беc*», aber Bessonow hat natürlich alle seine Schriften noch vor diesem Dekret verfasst, deswegen verwendet er die Form Безсоновъ, was auf russisch vor der Rechtschreibreform völlig korrekt ist.
Sonst bin ich mit Dir einverstanden.
Gruß, Ушкуйник (Diskussion) 21:21, 12. Jan. 2017 (CET)Beantworten