Diskussion:Walapai

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 217.239.13.46 in Abschnitt Unstimmigkeiten
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Kannibalismus[Quelltext bearbeiten]

Hallo unbekannter Mitstreiter, du schreibst von rituellem Kannibalismus und belegst dies mit Timothy Braatz: Surviving Conquest: A History of the Yavapai Peoples, University of Nebraska Press, leider ohne Seitenangabe. Ich konnte leider in diesem Werk nichts dazu finden. Könntest Du die Seitenangabe nachliefern, damit es überprüfbar wird? Ansonsten muss ich diese Angabe, die nicht ohne Brisanz ist, löschen. Gruß -- Hans-Jürgen Hübner 07:51, 20. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Habe die Stelle gefunden, doch belegt sie, wenn ich das richtig sehe, dass es sich um einen einmaligen Fall handelte. Wie die Quellenlage hierzu ist, ist mir nicht klar, da Kannibalismus gern als Vorwand diente, den so diskreditierten Gruppen Rechte auf Land, Riten oder gar Leben zu nehmen. -- Hans-Jürgen Hübner 09:18, 20. Aug. 2010 (CEST)Beantworten
Nehmen wir es raus? Oder ist eine Relativierung sinnvoller? Grüße --h-stt !? 23:08, 24. Aug. 2010 (CEST)Beantworten
Eine Relativierung sollte genügen, denn dieses Thema wird immer mal wieder diskutiert.
Was mich viel viel mehr stört, sind die Mängel des Artikels insgesamt. So wird die Tatsache, dass die Walapai mit ihren Forderungen nach Landrechten seit den 20er Jahren den Anfang in dieser Hinsicht gemacht haben, gar nicht erwähnt. Diese Forderung hatte weltweit rechtliche Folgen - noch der Oberste Gerichtshof von Australien bezog sich auf die dazu gehörende Entscheidung des Obersten Gericths der USA, auch die einschlägigen Entscheidungen in Kanada beziehen sich darauf - und sie hat wissenschaftsgeschichtlich bis heute gewaltige Konsequenzen, ja, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Re-Historisierung der Anthropology (mit ihren bis dahin allzu statischen, geradezu naturgeschichtlichen Vorstellungen und ihrem Fokus auf überzeitlich-ethnologischen Themenschwerpunkten und dem ethnologischen Präsens; schau Dir mal die Konzepte amerikanischer Museen unter dieser Perspektive an!), und die Entstehung der Ethnohistorie den Walapai zu verdanken sind. Darüber hinaus haben Indigene erstmals akzeptiert, dass sie historisch argumentieren müssen, also in der Denkweise der Kolonialherren, um sich gegen diese juristisch durchsetzen zu können, indem sie beweisen, dass ihre Verbindung mit dem Land unlösbar ist. Stattdessen ist es in der Wikipedia mühsam genug, jedem "Stammes"-Artikel wenigstens einen eigenen Geschichtsabschnitt zu spendieren. Den meisten dürfte nicht bewusst sein, dass dies erst seit einer Generation Standard geworden ist. Ich sehe aber niemanden, der das nötige Rüstzeug mitbringen würde, um hier eine konsistente Darstellung zu schaffen. Da hinkt die Wikipedia an vielen Stellen Jahrzehnte hinterher. Ich arbeite selbst gerade an einem knappen Überblick über die Geschichte der nordamerikanischen Archäologie (bitte nicht mit dem hiesigen Artikel verwechseln, der völlig unkritisch eine Abfolge von Entdeckungen liefert), von der die Wikipedia irgendwann einmal profitieren sollte. Grüße -- Hans-Jürgen Hübner 09:30, 7. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Nachdem ich inzwischen alle US-Archäologie-Zeitschriften zumindest durchblättere, die zum Westen oder Mittleren Westen schreiben, kann ich das gut nachvollziehen. An ein paar Stellen habe selbst schon versucht, die Entwicklungen zu thematisieren, aber das gelingt bisher höchstens punktuell und ich stoße da bisher auch nur für Prähistorisches drauf. Wie ordnest du denn den Native American Graves Protection and Repatriation Act in dem Zusammenhang ein? Grüße --h-stt !? 14:31, 9. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Sehr widersprüchlich, wie es bei einem solchen Gesetz nicht anders sein kann. Die Dimensionen sind rechtsgeschichtlich, gesellschaftspolitisch, wissenschaftspolitisch, aber auch mentalitätsgeschichtlich und ethnohistorisch, aber auch forschungsgeschichtlich abzuklopfen, um das mindeste zu sagen. Das lässt sich nicht angemessen mit ein paar Sätzen erledigen. Gruß -- Hans-Jürgen Hübner 06:58, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 03:32, 4. Dez. 2015 (CET)Beantworten

Unstimmigkeiten[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel wirft an mehreren Stellen Fragen auf:

  • "Von den heute ca. 650 (2010) Havasupai hingegen sprechen noch 530 ihre Sprache."
Bei derart kleinen Zahlen von Sprechern einer Sprache ist die Tendenz üblicherweise, dass sie sehr schnell immer kleiner werden. Eine Zahl aus dem Jahr 2010 dürfte also längst überholt sein. Das Beste wäre natürlich, jemand hätte aktuelle Zahlen, und das unenzyklopädische "heute" müsste aus dem Satz raus. Ich habe eben versucht, den Satz in die Vergangenheitsform zu setzen, aber das funktioniert nicht gut wegen des nachfolgenden Satzes:
  • "und somit wird oftmals das Havasupai als einzige indianische Sprache in den Vereinigten Staaten bezeichnet, die zu 100 % von allen Stammesmitgliedern gesprochen (oder verstanden) wird."
Dieser Satz hat gleich mehrere Probleme. Erstens wirkt der Klammerzusatz so, als hätte der Autor dieses Satzes nach dem Schreiben selber gemerkt, dass 530 nicht 100% von 650 sind. Zweitens ist er unbelegt. Ohne Belege fragt man sich geradezu zwangsläufig, was denn nun tatsächlich behauptet wird. Und ob es nicht doch auch andere indianische Sprachen gibt, die noch von 80% ihrer Stammesmitglieder gesprochen werden.
  • "kam es mindestens in einem Fall zu rituellen Kannibalismus"
Dieses Problem wird ja oben auf der Disk. auch schon thematisiert. Ich möchte noch auf ein weiteres Problem hinweisen: Das Wort "rituell" verträgt sich nicht mit "in einem Fall". Eine rituelle Handlung ist per definitionem eine immer wiederkehrende, in Form und Ablauf festgelegte Handlung. Also entweder gab es rituellen Kannibalismus - dann war es etwas immer Wiederkehrendes - , oder es handelte sich um einen einmaligen Fall - dann war es nicht rituell. Das wäre anhand der (offensichtlich ja leider spärlichen) Quellen klärungsbedürftig - oder umformulierungsbedürftig.

Gruß, --217.239.13.46 10:23, 3. Jul. 2020 (CEST)Beantworten