Diskussion:Wilhelm von Polenz

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Kuszel in Abschnitt Antisemitismus
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Link falsch[Quelltext bearbeiten]

Der Link zu dem Roman Der Büttnerbauer stimmt nicht; der führt zu einer "Küfer"-Seite, hat somit nichts mit dem Roman zu tun. (Jerry Melzer; 27.10.2007)

Ist inzwischen erledigt. -- sk (Diskussion) 23:00, 2. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Verwaltung des Gutes[Quelltext bearbeiten]

Hallo,

der Artikel erwähnt, daß Wilhem von Polenz 1894 nach dem Tod seines Vaters die Verwaltung des Gutes Obercunewalde übernommen hat.

Dies stimmt nach meinem Dafürhalten in dieser Form nicht ganz. Zwar mag Wilhelm von Polenz bereits ab den 1890er Jahren die Verwaltung des Gutes übernommen haben. Sein Vater Julius Curt von Polenz ist jedoch erst am 03. November 1900 verstorben.

Ich beziehe mich hierbei auf das Werk von Dr. Walter von Boetticher "Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter" (1913 erschienen), daß durchaus als Standardwerk zur Geschichte des Oberlausitzer Adels genannt werden kann.

Es wäre schön, wenn jemand mal den Sachverhalt nachprüfen könnte. Danke!

Freundliche Grüße und schöne Weihnachten

Gerhard1977 am 21.12.2010 (17:31, 21. Dez. 2010 (CET), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Antisemitismus[Quelltext bearbeiten]

@Benutzer:Beat22, Benutzer:AHZ, Benutzer:Havaube: Ihr werde hier in dem Artikel als Hauptautoren angezeigt. Ich habe heute in Bautzen einen Vortrag über Wikipedia gehalten. In Anschluss sprach mich ein Nachfahre von Wilhelm von Polenz direkt auf seinen Artikel an. Insbesondere die Passage dieser Artikeländerung von Benutzer:Havaube, wurde angesprochen. Er fragte mich wie lange eine solche Meinung in der Wikipedia stehen sollte, wenn doch schon andere Meinungen in der Wissenschaft existieren. Da ich das Leben und Wirken nicht kenne, hab ich ihm gesagt, das aus dem Grund der Neutralität alle Meinungen der Wissenschaft dazu erwähnt werden müssen, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit änderten. Konkrekt bezog er sich auf das Buch Der Büttnerbauer in dieser Auflage: ISBN 9783929091182 mit einem Vorwort von seinem Enkel Peter von Polenz.

Nun hab ich mir gleich mal den Artikel durchgelesen und einige kleine Anpassungen und Quellen eingefügt. Auch die zitierte Stelle im Roman "Der Büttnerbauer" hab ich mir im Original angeschaut und das Zitat präzisiert. Soweit ich den Nachfahren verstanden habe, hat Wilhelm damals einfach das aufgeschrieben was die Leute auf dem Dorf halt so geredet haben. Ich kenne nicht den ganzen Roman und keine anderen Werke von Wilhelm von Polenz, aber ich kann daraus nicht sofort eine "antisemitischer Anschauungen" erkennen.

Wie gesagt ich kenne nicht die gesamte Materie, bitte schaut euch mal die Stelle an, ergänzt weitere Referenzen! Insbesondere Belege für die "antisemitischer Anschauungen" werden dringend gebraucht oder die Stelle sollte komplett überarbeitet bzw. entfernt werden. -- sk (Diskussion) 23:21, 2. Mär. 2015 (CET)Beantworten

„K l a r s t e l l u n g e n zu Enzyklopädie-Einträgen über den Dichter und Schriftsteller Wilhelm von Polenz (1861 – 1903)

Bei Google liest man 2015 in einem Komplex von Wikipedia über Wilhelm v.Polenz u.a. folgende Formulierungen: „Sein bekanntester Roman ist der ´Büttnerbauer´. Darin stellt er die Situation des Bauernstandes seiner Zeit dar. Formal gilt dieser Roman als bedeutendes episches Werk des Naturalismus. Ideologisch dagegen zeigt sich Polenz darin als Vertreter entschieden antisemitischer Anschauungen, die seinerzeit auch in Deutschland an Bedeutung gewannen. Der Roman wurde von Adolf Hitler lobend erwähnt“.

Die vorgenannte Bewertung zum Schriftsteller W.v.P. ist vor allem für die heutige jüngere Leser-generation erschreckend. Sie wurde wohl im Zusammenhang mit gleichfalls vorgestellten „Deutschen Biographie“ des rassistischen Literaturhistoriker Adolf Bartels (1862 – 1945) übernommen. In der besagten antisemitischen Bewertung für W.v.Polenz wird die Grundhaltung des naturalistisch schreibenden Dichters mit der realen (zeitgenössischen) Sprech- und Denkweise seiner Romanfigur (des Büttnerbauern) gleichgesetzt. Und die Erwähnung Adolf Hitlers bezieht sich wohl auf die Zeit vor der großen „Bücherverbrennung“ von 1933 .

In der „Zeitschrift für Germanistik“, Leipzig, I/1988 , rezensierte Ursula Münchow die Habilschrift des ungarischen Germanisten Miklos Salyamosy „Wilhelm von Polenz, Prosawerke eines Naturalisten“, Akadmiai Kiado Budapest, 1985 , als „ E r e i g n i s “ in der deutschen Literaturgeschichte. Diese philologische Monographie von Salyamosi entstand nach 1960 in jahrelangen Auswertungen des Dichternachlasses im Dresdner Staatsarchiv (heute SLUB – nicht wie bei Wikipedia genannt im Polenzmuseum Cunewalde !), sowie im Familienbesitz beim Sohn Dr. Erich v.Polenz in Bautzen befindlicher Briefe und Tagebücher. Die neuerlichen Bewertungen im Buch von Salyamosy (in der DDR erst ab 1989 allgemein zugänglich) über den Dichter und Gesellschaftskritiker Wilhelm v.Polenz stellen mit großer Klarheit seine Zugehörigkeit zur deutschen Romanliteratur des Naturalismus zum Ende des 19. Jahrhunderts heraus, in einer Reihe mit Theodor Fontane, dem Lyriker Detlev v.Liliencron und dem Dramatiker Gerhart Hauptmann. Mit seinem Bauernroman „Der Büttnerbauer“ (1895) wurde jedoch Wilhelm v.Polenz bis in die 1960er Jahre fälschlicherweise zum „Heimatdichter“ abgestempelt. „Vor allem der Wegbereiter der völkischen Literatur des Nationalsozialismus, Adolf Bartels, befestigte dieses Bild in seinem ´Heimatkunst´ - Konzept“. Nach U. Münchow hat Salyamosi der „Mär vom H e i m a t d i c h t e r Polenz endgültig ein Ende gesetzt“.

Sehr wertvoll in dieser Diskussion zu Wilhelm von Polenz ist auch das Vorwort, das Peter v.Polenz (seinerzeit Germanistikprofessor an der Universität Trier, verstorben 2011) für die im Jahre 1994 beim Lusatia Verlag Bautzen erschienene Neuauflage des „Büttnerbauern“ geschrieben hat, u.a.: „Viele Literaturkritiker von der spätwilhelminischen bis zur nationalsozialistischen Zeit hatten eine auf die tragische Hauptfigur des Büttnerbauern beschränkte, rückwärtsgewandte Sinngebung propagiert, mit deutschtümelnden Begriffen wie „Heimatgedanke, Schollengebundenheit, Verfall des kernfesten Bauernstandes“ usw. Mein Großvater W.v.Polenz hatte sich in seinen letzten Jahren (verstorben 1903) gegen diese tendenziöse Vereinnahmung in die „Heimatkunst“ – Bewegung entschieden gewehrt. Er hatte seine soziologischen Romane nicht zur schwärmerischen Verherrlichung überlebter Sozialverhältnisse geschrieben, sondern als realistische kulturhistorische Analyse der Ausweglosigkeit einer veralteten patriarchalischen Wirtschaftsweise im beginnenden Industriezeitalter und unter zunehmender Herrschaft des Finanzkapitals“. In der naturalistischer Betrachtungsweise lässt von Polenz seine ausgewählten Romanfiguren in ihrer zeitgenössischen Sprache reden, und im europäischen „Abendland“ war eben auch das Verhältnis des Bauernstandes zu den Juden bereits im 19. Jahrhundert angespannt.

Zur Anwendung des Begriffes „Heimatdichter“ für Wilhelm v.Polenz lässt Prof. Peter v.Polenz in seinem besagten Vorwort allerdings die Einschränkung gelten, dass der sozialkritische Roman „Der Büttnerbauer“ (der im Niederschlesischen östlich der Neiße handelt) „schon von seiner Entstehung her auch ein liebenswertes historisches Heimatdokument für die Oberlausitz ist. Das Cunewalder Tal als Heimat des Dichters wird bei den Schilderungen von Menschen, Ereignissen und Natureindrücken seiner Erzählwerke oft wiedererkannt“.“

Hans von Polenz, ein Enkel des Dichters (genehmigte Veröffentlichung)-- sk (Diskussion) 20:50, 23. Mär. 2015 (CET)Beantworten
Unbegründet sind die Antisemitismusvorwürfe nicht. Ob dies nun der Zeitgeist war, mit dem von Polenz hier mitgegangen ist, oder ob er selber Vertreter entschieden antisemitischer Anschauungen, war vermag ich nicht abzuwägen. Wenn von Polenz aber in seinem Tagebuch 1883 die Vorlesungen Heinrich von Treitschkes als Weihe für den ganzen Tag bezeichnet, dürfte wohl auch klar sein, wer ihn in dieser Hinsicht geprägt hat.
Auch neuerliche Bewertungen sehen Antisemitismus bei von Polenz. Im Conditio Judaica, Bd. 2 Judentum, Antisemitismus und deutschsprachige Literatur vom 18. Jahrhundert bis zum ersten Weltkrieg. de Gruyter 1989 wird er ein antisemitischer Schriftsteller genannt. Ebenso erwähnt ihn Martin Gubser in Literarischer Antisemitismus, Untersuchungen zu Gustav Freytag und anderen bürgerlichen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts. Wallstein 1998 mehrfach als Beispiel für literarischen Antisemitismus.
Für die lobende Erwähnung durch Hitler fehlt allerdings jeglicher Beleg. --ahz (Diskussion) 23:15, 23. Mär. 2015 (CET)Beantworten
  • Nachfahren ist zuzugestehen, dass sie ihre Vorfahren nicht gerne kritisiert sehen. Selbst wenn sie wollen, können sie schwerlich einen "neutral point of view" einnehmen. Umso bemerkenswerter sind Werke von Peter von Polenz, Enkel des Wilhelm von Polenz, in denen er geschriebene und gesprochene Sprache unverklausuliert als antisemitisch analysiert.
  • einfach das aufgeschrieben was die Leute auf dem Dorf halt so geredet haben ? sk wollte mit diesem Zitat sicher kein white washing fördern, sondern die Auffassung des namentlich nicht genannten „Nachfahren von Wilhelm von Polenz“ andeuten. Ein Romanautor ist aber kein Tonband-Abschreiber. In einem Werk der Länge von "Der Büttnerbauer" hätte der Autor reichlich Gelegenheit zur Klarstellung gehabt, dass die seinen Romanfiguren in den Mund gelegten üblen antisemitischen Passagen nicht seiner eigenen Auffassung entsprachen - z.B. indem er andere Figuren in seinem Werk zumindest fragen lässt, ob die Verarmung breiter Schichten der damaligen mittel- und nordeuropäischen Staaten ganz andere Ursachen als "die Juden" hatte, nämlich das massive Bevölkerungswachstum, unzureichende Bodenreform, fehlende Einflussmöglichkeit und Bildung der Bauern und geringe Erträge der Landwirtschaft vor Verfügbarkeit synthetischer Dünger.
  • Heute noch die Misere der Bauern um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf die "zunehmende Herrschaft des Finanzkapitals" zu beziehen, ist schon stark. Dieser Begriff hatte eine unrühmliche Karriere in der Zeit vor 1945.
  • Dass Wilhelm von Polenz ein Vertreter entschieden antisemitischer Anschauungen war und sein Roman "Der Büttnerbauer" von Hitler bewundert worden war und ihn antisemitisch beeinflusste, wird in der Fachliteratur mehrfach festgestellt. Wilhelm von Polenz wird darin sogar im Vergleich zu anderen Autoren des Naturalismus als besonders deutlich antisemitisch angesehen. Von der Vielzahl der möglichen Belege sind nun einige in den Beitrag eingearbeitet. Aufgrund der anregenden Diskussion ist auch ergänzt worden, dass Wilhelm von Polenz acht Jahre nach dem "Büttnerbauer" mit "Das neue Land" ein Werk verfasst hatte, in dem er krass antisemitische und rassistische Einstellungen nun nicht Dritten in den Mund legte, sondern als seine eigene Meinung angab. Havaube (Diskussion) 17:53, 24. Mär. 2015 (CET)Beantworten
Das oben bemühte Argument, Wilhelm von Polenz selbst habe sich nicht antisemitisch geäußert, das hätten ihm vielmehr „nationalistische Autoren“ unterschoben, nutzt ein unbekannter Apologet übrigens auch bei Zeno.org: „Nach 1945: Polenz' Werk gerät in Verruf, da ihn nationalistische Autoren – zu Unrecht – als antisemitisch-reaktionären Vorkämpfer der Blut-und-Boden-Literatur darstellen.“[1]. Es lohnt sich eben, Texte im Original zu lesen, beispielsweise über die „Physiognomie gewisser einflussreicher Kreise Newyorks“ und das Verhältnis zwischen „dem Semiten“ und seinem „Wirtsvolk“. Havaube (Diskussion) 10:31, 26. Mär. 2015 (CET)Beantworten

Der Artikel bedarf einer gründlichen Umarbeitung. So wie er jetzt beschaffen ist taugt er für ein Spezialwiki zur antisemitischen Rezeption von Literatur. Als Kenner des erzählerischen Werkes, der alle Romane zum Teil mehrfach gelesen hat, weise ich darauf hin, daß es bei Polenz beispielsweise in "Thekla Lüdekind" die ebenso bewußt positiv überzeichnete Figur des treuhänderischen jüdischen Rechtsanwaltes Reppiner gibt. Das wir heute mit Schaudern manche Formulierung vernehmen, ändert nichts daran, daß die Intentionen des Dichters nahezu das Gegenteil von Rasseantsemitismus waren. Polenz teilt zugegebenermaßen, als Treitschkebewunderer den kulturellen Antijudaismus. Doch der jüdische Händler und Spekulant Katzenberger ist in "Der Büttnerbauer" nur ein Katalysator des Niedergangs, der durch die Industrialisierung und vor allem aber durch den tragischen Starrsinn des Traugott Leberecht Büttner bewirkt wird, der aus einer Art Standesstolz die Hilfe des Rittmeisters ablehnt. Tolstoi hat eine Einleitung zur russischen Übersetzung des Romans geschrieben und Tschechow las ihn gegen Ende seines Lebens und bemerkte darauf, wie gerne er ihn selbst verfaßt hätte. Wie auch wäre es sonst zu verstehen, dass mit dem 2017 verstorbenen Dr. Frank Stübner ein sehr engagiertes Fraktionsmitglied der Linken im Bautzner Kreistag, diesen Roman in seinem Lusatia-Verlag unkommentiert veröffentlichte. https://www.sz-trauer.de/traueranzeige/dr-frank-stubner/49998306 Das bitte alles bedenken und die Sächsische Biografie zur Orientierung heranziehen https://saebi.isgv.de/biografie/Wilhelm_von_Polenz_(1861-1903) Bemerkenswert ist auch das Handeln des Sohnes des Dichters Erich von Polenz, der nach seiner Enteignung bis an sein Lebensende 1991 in Bautzen blieb und vielfach zur Naturausstattung des Cunewalder Tals und über die Oberlausitzer Kulturgeschichte publizierte. Sobald die Quellenlage es sinnvoll erscheinen läßt, sollte auch er einen Eintrag erhalten und sobald ich Zeit finde, wenn es niemand anderes tun möchte, werde diesen Artikel hier von einem Eintrag eines antisemitischen Hetzers in den Eintrag eines naturalistischen Romanciers verwandeln. Eine Einbindung der heutigen Rezeption durch Benz et. al. soll dabei ruhig stattfinden aber ins Verhältnis gesetzt werden. Es ist mir völlig klar, daß hier kein böser Wille waltet sondern literarhistorische Unkenntnis. Aus diesem Grund ist die Wikipedia ein Gemeinschaftswerk.--Kuszel (Diskussion) 21:35, 6. Apr. 2021 (CEST) Damit hier aufgrund des Voranstehenden kein falscher Eindruck entsteht. Mit Verwandten der Familie hatte ich bislang noch nicht die Ehre. Und werde nun erst, auch und vor allem aus persönlichen Interesse, versuchen Hans von Polenz in Bautzen zu kontaktieren. Eines noch: In dem Polenz-Museum in Obercunewalde wurde dieser in der DDR-Gestaltung noch bis Ende der neunziger Jahre als "Dichter des Fortschritts" apostropiert. --Kuszel (Diskussion) 21:45, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten

Die Wilhelm-von-Polenz-Straße ist nicht im Stadteil Gesundbrunnen.[Quelltext bearbeiten]

Die W.-v.-P.-Straße ist nicht im Gesundbrunnen, sondern in der Ostvorstadt, nähe Allendeviertel. --217.89.105.51 10:48, 13. Jan. 2020 (CET) Habe es rausgenommen. --Kuszel (Diskussion) 21:38, 6. Apr. 2021 (CEST)Beantworten