Dorotheus Kracker von Schwartzenfeldt

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Dorotheus Albert Karl Eduard Kracker von Schwartzenfeldt (* 8. September 1869 in Bogenau, Landkreis Breslau, heute Bogunów, Gmina Żórawina; † 23. Dezember 1935 in Breslau) war ein deutscher Diplomat.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorotheus Kracker von Schwartzenfeldt wuchs auf dem Familien-Rittergut Bogenau auf. Er besuchte das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau und die Ritterakademie (Brandenburg an der Havel). Nach dem Abitur 1888 studierte er von 1888 bis 1891 Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Leipzig, Freiburg im Breisgau und Berlin, unterbrochen vom Dienst als Einjährig-Freiwilliger beim 2. Garde-Ulanen-Regiment in Berlin. In Leipzig schloss er sich einer von ostelbischen Adligen geprägten Studentenverbindung an, die sich Canitzer nach ihrem Treffpunkt, dem Café Canitz, nannte.[1] Seit dieser Zeit war er mit dem gleichaltrigen Harry Graf Kessler befreundet.[2]

1892 bestand er das Referendarexamen; im folgenden Jahr 1893 wurde er zum Dr. iur. promoviert. 1893 trat er in den preußischen Justiz- und Verwaltungsdienst ein. 1900 bestand er das Assessorexamen. Nach der Einberufung 1901 in den Auswärtigen Dienst (konsularische Laufbahn) wurde er 1902 in die diplomatische Laufbahn übernommen. Zu seinen Stationen gehörten die Gesandtschaften in St. Petersburg, Bukarest, Madrid und Brüssel. Seit 1910 war er Ministerresident in Bogotá mit Titel und Rang eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers. Er übernahm 1911 die Geschäfte des Gesandten. Da Kolumbien im Ersten Weltkrieg neutral war, blieb Kracker von Schwartzenfeldt auf seinem Posten. Er galt in der diplomatischen Szene in Bogota als effizient, intelligent, umgänglich und großzügig[3] 1917 unterstützte er nach einem Erdbeben in Cundinamarca aus Mitteln der Gesandtschaft die notleidende Bevölkerung.

Nach dem Ende des Krieges kehrte Kracker von Schwartzenfeld nach Berlin zurück. In der Weimarer Republik engagierte er sich in monarchistischen Vereinigungen. Er war Vorsitzender des Vereins Kaiserdank[4], publizierte in der Zeitschrift Der Aufrechte des Bundes der Aufrechten und leitete die Kaisertreue Jugend bis zu ihrer Auflösung 1934.

Dorotheus war zweimal verheiratet, zuerst mit Luise Cramer (1877–1953), geschieden 1907. Aus dieser Beziehung stammen die drei Kinder Elisabeth, Eleonore und Christoph Johann. In zweiter Ehe war er seit 1925 mit Kaethe Kasischke verbunden (1888–1945), diese Ehe blieb kinderlos.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stammtafel der Familie Kracker von Schwartzenfeldt. 1899, OCLC 251173711.
  • Ein „ernstes Wort“ über den Kaiser, in: Berliner Zeitungs-Post v. 5.11.1926.
  • Maltzans Weg, in: Deutsche Zeitung v. 16.5.1927, ZDB-ID 1201441-2.
  • Ein Feldzug für die Wahrheit! Eine Vortragsreise mit Admiral Eschenburg, in: Der Aufrechte. Ein Kämpfer für christlich-deutsche Erneuerung v. 15.4.1928, ZDB-ID 539775-3.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe dazu Canitzgesellschaft: unsere Geschichte, abgerufen am 23. Juni 2023
  2. Harry Graf Kessler: Das Tagebuch. Band 8: 1923–1926, Hrsg. Angela Reinthal/ Mitarbeit Janna Brechmacher, Cotta, Stuttgart 2009, S. 949. ISBN 978-3-7681-9818-9.
  3. efficient, intelligent, personable and generous, Jamie Bisher: The Intelligence War in Latin America, 1914-1922. Jefferson, MacFarland 2016, S. 231. ISBN 978-0-7864-3350-6.
  4. Carl von Ossietzky: Die Weltbühne, Jg. 26 (1930), Selbstverlag, Berlin 1930, S. 222.
  5. Orden und ihre Reihenfolge im Wesentlichen nach: Handbuch für das Deutsche Reich 1918, Hrsg. Reichs- und Preussischen Ministerium des Innern, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1918, S. 64.
  6. Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie für das Jahr 1918. Nach amtlichen Quellen zusammengestellt, Jg. XLIV, K. K. Hof-und Staatsdruckerei, Wien 1918, S. 265.