Drei von Sinnen

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Film
Titel Drei von Sinnen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2016
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Kerim Kortel
Produktion Bart Bouman,
David Stumpp
Musik Thomas Höhl
Kamera Moritz von Dungern
Schnitt Sascha Seidel

Drei von Sinnen ist ein deutscher Dokumentarfilm des Regisseurs Kerim Kortel aus dem Jahr 2016. Es wird eine Reise von drei jungen Männern geschildert, die sie mit Handicaps nach dem Vorbild der drei Affen („nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“) unternehmen.

Die drei Freunde Bart Bouman, David Stumpp und Jakob von Gizycki reisen im Juli 2014 mit dem Zelt vom Bodensee bis an die französische Atlantikküste. Dabei führen sie ein Experiment durch: Jeder von ihnen kann abwechselnd für je eine Woche nicht sehen oder nichts hören bzw. darf nicht sprechen. Dafür verwenden sie Augenpflaster und einen Gehörschutz, der zusätzlich ein Rauschen erzeugt. Der Film dokumentiert ihre Erfahrungen. So haben sie blind mit Hungergefühlen zu kämpfen oder empfinden taub eine starke Isolation. Das ständige aufeinander Angewiesensein stellt sich als belastend heraus. Vor allem aber haben sie mit der sehr schwierigen Kommunikation zu kämpfen. Sie verwenden zwar Schrifttafeln und das Fingeralphabet, es kommt dennoch zu Irritationen und Missstimmungen. Mitte der zweiten Woche, als es zudem ständig regnet, führt das dazu, dass sie ihre Handicaps entfernen, um zu diskutieren, ob sie das Experiment weiter betreiben wollen.

Sie setzen die Reise fort und kommen, nachdem sie über den Schwarzwald und den Jura gewandert waren, per Anhalter nach Lyon. Durch die Abwechslung in der Großstadt verbessert sich die Stimmung. Sie treffen eine Belgierin in ihrem Alter, mit der sie eine Kneipe besuchen, in der sie und Bart sich näherkommen. In der dritten Woche begehen sie einen besonders schönen Teil des Jakobsweges, bewegen sich mit einem Kanu fort und schwimmen in einem Fluss. Es stellen sich jetzt sogar Glücksgefühle ein; die Freunde empfinden nun starkes Vertrauen zueinander. Sie treffen auch auf Einheimische und andere Reisende, welche auf die Gruppe interessiert oder belustigt reagieren. Schließlich treffen sie am Atlantik ein, wo sie die Reise Revue passieren lassen.

  • „Ein Selbsterfahrungstrip, der die Freundschaft auf die Probe stellt.“ Zeit Online[2]
  • „Ein Film, der unbedingt das Prädikat „sehenswert“ verdient.“ Badische Neueste Nachrichten[3]
  • „(…) nicht immer konfliktfreier Dokumentarfilm über ein spannendes Experiment“ Süddeutsche Zeitung[4]
  • „I admire their spirit of adventure.“ Ashton Kutcher[5]
  • „Sehenswerter Dokumentarfilm.“ Augsburger Allgemeine[6]
  • „The best way to experience the world is completely outside your comfort zone.“ A Plus[7]
  • „Ob Bart, David und Jakob am Ende des Films immer noch Freunde sind? Es lohnt, sich diese Frage nach – auf mehreren Bedeutungsebenen – wortwörtlich mitnehmenden anderthalb Stunden beantworten zu lassen.“ Frank Blessin[8]
  • „Der Wechsel zwischen Nahaufnahmen, Szenischem und Bildern vom Weg verdeutlicht die Dichte und Vielgestaltigkeit dessen, was die drei Männer erleben. Bei all [dem] bewegt sich das Trio jedoch nicht isoliert durch die Welt – und wird auch mit den Reaktionen auf das gemeinsame Experiment konfrontiert. Es bereichert den Film, dass auch diese Sicht mit in die Darstellung einfließt.“ Badische Zeitung[9]

Neben der „Official Selection“ bei einigen kleineren Filmfestivals gewann die Doku den „Golden Wing Award 2016“ in der Kategorie Bester Dokumentarfilm beim Filmfestival Eindhoven.

Veröffentlichung

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Die Premierenvorstellung war am 21. November 2016 in Konstanz. Seitdem wird der Film im Rahmen einer „Kinotour“ präsentiert, bei der auch die Protagonisten des Films anwesend sind, um nach der Vorführung Fragen zu beantworten.

Der Film wurde auch als DVD veröffentlicht, auf der es Optionen mit deutschen Untertiteln für Hörgeschädigte sowie mit englischen gibt. Zur Zeit kann die DVD nur vorbestellt werden, da der offizielle Kinobundesstart des Films am 15. Juni 2017 erfolgt.[10] Nach der Kinoauswertung ist die DVD wieder lieferbar.

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Drei von Sinnen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; September 2016; Prüfnummer: 162 996 K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Jennifer Köllen: Drei von Sinnen: Sinnlos reisen. In: Die Zeit. 23. November 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 16. März 2017]).
  3. Christiane Krause-Dimmock: Blind und taub in Richtung Meer. Badische Neueste Nachrichten, 10. Dezember 2016, abgerufen am 16. Dezember 2016.
  4. Sinnvolle Selbsterfahrung. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 16. März 2017]).
  5. Ashton Kutcher. Abgerufen am 8. Dezember 2016.
  6. Augsburger Allgemeine: Drei von Sinnen. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 16. März 2017]).
  7. A Plus. Abgerufen am 7. Dezember 2016.
  8. Frank Blessin: Gar nicht affiger Freundschaftstest. Player Web, abgerufen am 16. März 2017.
  9. Bettina Gröber: Einsamkeit zu dritt. Badische Zeitung, 28. November 2016, abgerufen am 29. November 2016.
  10. Verband der Filmverleiher e. V. Abgerufen am 27. April 2017.