Braungraue Holzeule
Braungraue Holzeule | ||||||||||||
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Braungraue Holzeule (Lithophane furcifera) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lithophane furcifera | ||||||||||||
(Hufnagel, 1766) |
Die Braungraue Holzeule (Lithophane (Lithophane) furcifera), auch Dunkelgraue Erlen-Rindeneule genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Falter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flügelspannweite der Falter beträgt 42 bis 48 Millimeter.[1] Die Farbe der Vorderflügel variiert von schiefergrau bis zu dunkel graubraun. Zuweilen sind sie leicht rosa oder violett überstäubt. An der Flügelwurzel ist eine schmale weißgelbe Aufhellung erkennbar. Die Nierenmakel ist groß und zumeist rotbraun ausgefüllt. Ring- und Zapfenmakel heben sich undeutlicher hervor. Gleiches gilt für die Querlinien. Auffälliger sind eine schwarze Wurzelstrieme sowie ein ebenfalls schwarzer Längsstrich unterhalb der Nierenmakel. Die Wellenlinie ist dunkelbraun. Die Hinterflügel sind zeichnungslos graubraun. Der Saugrüssel der Falter ist gut entwickelt. Die Fühler der Männchen sind bewimpert. Auf Kopf, Thorax und Hinterleib befinden sich aufgerichtete Haarschöpfe.
Ei, Raupe und Puppe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das halbkugelige, gelbweiße Ei ist mit kräftig gewellten Rippen sowie zwei roten Flecken in der Mittelzone versehen.[2]
Junge Raupen sind von grüner Farbe und zeigen weiße Längslinien und ebenso gefärbte Punktwarzen. Erwachsenen Raupen sind meist dunkelbraun mit einigen hellen Zeichnungselementen.
Die Puppe zeigt einen zweispitzigen Kremaster, an dem sich einige Borsten befinden.[2]
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Graue Holzeule (Lithophane (Lithophane) consocia) ist etwas bunter und kontrastreicher gefärbt. Das weißgelbe Feld an der Vorderflügelwurzel ist breiter. Die Wellenlinie ist meist weißlich. Ring- und Nierenmakel sind innen hell umrandet.
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist in weiten Teilen Mitteleuropas heimisch und wurde Richtung Osten auch bis zum Schwarzmeergebiet, dem Kaukasus und Westsibirien nachgewiesen.[3] Im Gebirge steigt sie bis auf 1800 Meter.[2] Die Braungraue Holzeule ist hauptsächlich in Erlen- und Birkenmooren, Auengebieten, Bruchwäldern, Ufergebieten sowie Parklandschaften anzutreffen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter fliegen in einer Generation ab August. Sie überwintern und leben bis zum Juni des folgenden Jahres. Im Frühjahr wurden sie gelegentlich saugend an Weidenblüten (Salix) beobachtet.[3] Sie sind nachtaktiv und fliegen zuweilen künstliche Lichtquellen an,[1] besonders gerne auch angelegte Köder. Die Raupen leben von Mai bis Juli. Sie ernähren sich bevorzugt von den Blättern folgender Laubbäume:[3][4]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art kommt in den deutschen Bundesländern in unterschiedlicher Anzahl vor, wird aber auf der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet eingestuft.[5] Die dunkle Unterart Lithophane furcifera suffusa war in Großbritannien endemisch und wurde dort seit 1959 nicht mehr gesichtet.[6]
Systematik und Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Untergliederung der Gattung Lithophane in die beiden Untergattungen Lithophane und Prolitha, wird L. furcifera in die Untergattung Lithophane gestellt. Diese Unterteilung ist vorläufig und basiert hauptsächlich auf Unterschieden in der Morphologie der Raupen.[1]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lázló Ronkay, José Luis Yela & Márton Hreblay: Hadeninae II. In: Michael Fibiger, Martin Honey (Hrsg.): Noctuidae Europaeae. Band 5. Entomological Press, Sorø 2001, ISBN 87-89430-06-9 (englisch).
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 6. Nachtfalter IV. Noctuidae 2. Teil. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1997, ISBN 3-8001-3482-9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Lázló Ronkay, José Luis Yela & Márton Hreblay: Hadeninae II. In: Michael Fibiger, Martin Honey (Hrsg.): Noctuidae Europaeae. Band 5. Entomological Press, Sorø 2001, ISBN 87-89430-06-9 (englisch).
- ↑ a b c Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
- ↑ a b c Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 6. Nachtfalter IV. Noctuidae 2. Teil. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1997, ISBN 3-8001-3482-9.
- ↑ Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 3: Eulen. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Leipzig/Radebeul 1972, DNB 760072930.
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9.
- ↑ ukmoths: The Conformist Lithophane furcifera
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lepiforum e.V. Taxonomie und Fotos
- www.schmetterlinge-deutschlands.de Vorkommen und Gefährdung in Deutschland
- Lithophane furcifera bei Fauna Europaea. Abgerufen am 2. November 2011