Eberhard von Mantey (Admiral)

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Eberhard von Mantey (* 15. August 1869 in Hersfeld; † 7. Dezember 1940 in Berlin) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral und von 1916 bis 1933 Leiter des Marinearchivs sowie Marinehistoriker und Verfasser zahlreicher Bücher.

Leben

Mantey trat am 15. April 1887 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte seine Grundausbildung auf dem Schulschiff SMS Niobe. Nach dem Besuch der Marineschule vom 1. Oktober 1887 bis 17. April 1888 erfolgte seine Versetzung auf das Schulschiff SMS Gneisenau sowie seine Ernennung zum Seekadett am 19. April 1888. Anschließend kam Mantey auf den Kleinen Kreuzer SMS Irene, ab 26. April 1890 auf die Panzerfregatte SMS Kaiser und schließlich am 16. September 1890 als Unterleutnant zur See (seit 23. Mai 1890) wieder an die Marineschule kommandiert. Dort verblieb er nur kurze Zeit und kam zur weiteren Ausbildung vom 1. Oktober bis 30. November 1891 auf das Artillerieschulschiff SMS Mars. Ab 1. Dezember 1891 wurde Mantey als Kompanieoffizier bei der II. Torpedo-Abteilung eingesetzt.

Es folgte eine Auslandskommandierung als Wachoffizier auf der Kreuzerkorvette SMS Alexandrine bis 29. April 1894 und seine dortige Beförderung zum Leutnant zur See am 10. April 1893. Nach der Rückkehr nach Deutschland wurde er vom 21. Mai bis 26. Juni 1894 zur Verfügung des Chefs der Marinestation Nordsee gestellt und bis 2. Oktober auf den Kleinen Kreuzer SMS Gefion kommandiert. Anschließend wurde Mantey der II. Torpedo-Abteilung als Kompanieoffizier und Adjutant zugeteilt und zeitgleich vom 7. Juli bis 21. September 1896 mit der Führung des Torpedobootes SMS S 73 beauftragt. Vom 1. Oktober bis 29. November 1896 stand er erneut zur Verfügung des Chefs der Marinestation und wurde im Anschluss daran als Lehrer auf dem Torpedoschulschiff SMS Blücher eingesetzt.

Während dieser Zeit entwickelte Mantey einen Plan, wie seiner Ansicht nach die Vereinigten Staaten von Nordamerika durch einen schnellen Militärschlag zu einem Vertrag gezwungen werden könnten, der Deutschland freie Hand im Pazifik und Atlantik verschaffte sollte.[1]

Am 1. Oktober 1898 erfolgte seine Versetzung als Wachoffizier auf das Linienschiff SMS Wörth sowie seine Beförderung zum Oberleutnant zur See am 1. Januar 1899. Dort verblieb er bis zum 30. September 1899, wurde kurzzeitig an die Marine-Akademie versetzt, am 9. April zum Kapitänleutnant befördert und am 22. April 1900 zum Kommandanten des Torpedobootes SMS S 91 ernannt.

Auf der SMY Hohenzollern wurde Mantey vom 1. Oktober 1900 bis 7. Oktober 1902 als Wachoffizier eingesetzt, bevor er Artillerie- und Navigationsoffizier auf dem Panzerschiff SMS Württemberg wurde. Am 30. September 1903 nahm er seinen Dienst als Admiralstabsoffizier zunächst beim Admiral des I. Geschwaders und ab 1. Oktober 1904 bis 21. September 1905 in gleicher Funktion beim Admiral des II. Geschwaders auf. Die kommenden drei Jahre verbrachte Korvettenkapitän Mantey (seit 21. März 1905) vom 22. September 1905 bis 29. September 1908 als 1. Adjutant der Inspektion des Torpedowesens, bevor er als Kommandant den Kleinen Kreuzer SMS Blitz übernahm. Anschließend erfolgte seine Versetzung auf das Spezialschiff SMS Vulkan in gleicher Funktion am 1. Oktober 1909 sowie seine Beförderung zum Fregattenkapitän am 16. Oktober 1909. Nach seiner Abberufung am 26. Februar 1910 wurde er bis zum 9. April 1911 zur Verfügung des Chefs der Marinestation Ostsee gestellt.

Mit seiner Beförderung zum Kapitän zur See am 10. April 1911 erfolgte die Verwendung als Lehrer an der Marine-Akademie und das zeitgleiche Kommando über das Linienschiff SMS Mecklenburg vom 14. August bis 28. September 1912.

Am 23. Juni 1914 erhielt er die Ernennung zum Kommandanten des Linienschiffes SMS Wittelsbach, das nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in der Ostsee operierte. Mantey gab am 26. Januar 1916 sein Kommando ab und wurde in den Admiralstab der Marine kommandiert. Kaiser Wilhelm II. verlieh ihm für seine Verdienste u.a. den Kronen-Orden mit Schwertern II. Klasse. Am 15. Februar 1916 übernahm Mantey innerhalb des Admiralstabs als Vorstand die Kriegsgeschichtliche Abteilung, die später in Marinearchiv umbenannt wurde. Dort erhielt er am 18. September 1918 die Beförderung zum Konteradmiral.

Am 8. Juni 1919 wurde Mantey zur Disposition gestellt, aber weiter mit der Leitung des Marinearchivs betraut und am 16. September 1920 zum Vizeadmiral befördert. Die Christian-Albrechts-Universität in Kiel verlieh ihm die Ehrendoktorwürde eines Dr. phil. am 9. Januar 1923.

Manteys Verabschiedung erfolgte am 31. März 1933.

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945 Band 2: H-O, Biblio Verlag, Osnabrück 1989, ISBN 3-7648-1499-3, S.432-433

Einzelnachweise

  1. Szenarion zur Eroberung der USA, Die Zeit 20/2002 – Online-Ausgabe