Eichbüchl

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Eichbüchl (Dorf)
Ortschaft
Eichbüchl (Österreich)
Eichbüchl (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Wiener Neustadt (WB), Niederösterreich
Pol. Gemeinde Katzelsdorf  (KG Katzelsdorf)
Koordinaten 47° 45′ 30″ N, 16° 16′ 31″ OKoordinaten: 47° 45′ 30″ N, 16° 16′ 31″ Of1
Höhe 361 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 152 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 80 (2001)
Postleitzahl 2801f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06618
Zählsprengel/ -bezirk Katzelsdorf (32313 000)
Bild
Straße in Eichbüchl
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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152

Eichbüchl (früher auch Eichbügel) ist ein Ortsteil der Gemeinde Katzelsdorf im Bezirk Wiener Neustadt in Niederösterreich. Er liegt auf einer Seehöhe von 275 bis 380 Meter.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt eingebettet zwischen der Leitha und den Hängen des Rosaliengebirges.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Eichbüchl dann in der Provinz Pannonia.

Die Geschichte von Schloss Eichbüchl dürfte zuverlässig bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Während der wiederholten Türkeneinfälle im 16. Jahrhundert dürfte Schloss Eichbüchl zerstört worden sein. Wer die Erbauer waren, konnte urkundlich nicht festgestellt werden, doch es sprechen viele Momente, wie die Wappenvereinigung, heraldische Funde usw. dafür, dass die im Gültbuch als ersten Besitzer genannten Herren von Vierding es waren, und dass diese Eichbüchl bereits im 14. Jahrhundert besessen haben. Der erste urkundliche Besitzer war Georg Hohenkirchner zu Tegernau und Aichbüchel im 15. Jahrhundert. Auf Katharina von Donawitz, Frau zu Eichbüchl dürfte die Gründung des Dorfes Eichbüchl im Jahre 1611 zurückgehen. Das heutige Aussehen erhielt das Schloss um die Jahrhundertwende.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 23 Häusern bezeichnet, das nach Katzelsdorf eingepfarrt war und wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Frohsdorf besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Landgerichtsbarkeit übte das Magistrat Wr. Neustadt aus, die neben der Herrschaft Frohsdorf im Ort über Untertanen und Grundholde verfügte.[1]

1888 erfolgte die Eingemeindung der Ortschaft Eichbüchl mit Katzelsdorf. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Eichbüchl zwei Gastwirte, drei Holzhändler und einige Landwirte mit Direktvertrieb ansässig. Des Weiteren gab es im Ort die Pension Helenenhof.[2]

Beim Anschluss Österreichs 1938 wurde Schloss Eichbüchl enteignet, und im Zweiten Weltkrieg war die deutsche Wehrmacht in das Schloss eingezogen.

Die Gründungsstätte der 2. Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Eichbüchl

Im April 1945 wurde Eichbüchl Zentralpunkt Österreichs. Karl Renner, der von Gloggnitz über Hochwolkersdorf auf Schloss Eichbüchl gebracht wurde, erhielt hier den Auftrag zur Bildung einer provisorischen österreichischen Staatsregierung. Heute erinnert noch eine Gedenktafel im Schloss an diese Zeit.

Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz und kann von außen besichtigt werden.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Eichbüchl, im 14. Jahrhundert errichtet und 1906 im Zuckerbäckerstil umgestaltet

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 7 (AichbühelInternet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eichbüchl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 6 (Aichbühel in der Google-Buchsuche).
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 233