Eisenbühl

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Eisenbühl
Gemeinde Berg
Koordinaten: 50° 24′ N, 11° 45′ OKoordinaten: 50° 23′ 52″ N, 11° 44′ 56″ O
Höhe: ca. 560 (508–612) m ü. NHN
Einwohner: 228 (1. Sep. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95180
Vorwahl: 09293
Der Gupfen und Eisenbühl von Kemlas aus gesehen
Der Gupfen und Eisenbühl von Kemlas aus gesehen

Eisenbühl ist ein Gemeindeteil von Berg im Landkreis Hof in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenbühl liegt in kupierter Mittelgebirgslage des nordöstlichen Frankenwalds; die Kreisstraße HO 8 führt als Frankenwaldstraße durch das Dorf. Der Hausberg Gupfen, an dessen Südwestabdachung Eisenbühl liegt, hat eine Höhe von 612 Metern über NHN. Südlich fließt der Zottelbach und mündet bei Pottiga in die Saale. Östlich des Gupfens tangiert die Bundesautobahn 9 den Mittelgebirgsraum.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ob eine Gründungsurkunde von Eisenbühl existiert, bleibt im Unklaren, da die Ortschronik seit Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gilt. Paul Daniel Longolius vermutete 1758, dass der Ort „gar nicht so jung“ sei, da bereits im Jahre 1502 acht Einwohner gezählt worden seien.[2]

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch weit ins 19. Jahrhundert hinein wurde am Gupfen in mehreren Gruben Eisenerz abgebaut[3]; woher sich der Ortsname ableitet (die Endung -bühl bedeutet Hügel, Anhöhe[4]).

Bis 1953 wurde auf dem Gebiet der damals selbstständigen Gemeinde Eisenbühl Schiefer abgebaut[5]; im Westen von Eisenbühl führt der Wanderweg Schiefersteig des Frankenwaldvereins durch die Abraumhalden.[6]

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Eisenbühl wurde im Rahmen der bayerischen Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 nach Berg eingemeindet und blieb im Landkreis Hof. Gepfarrt ist Eisenbühl nach Berg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur Gaia Astralis im Eisenpark Eisenbühl – 7,5 Tonnen Stahl, 5 Meter hoch

Eisenpark Eisenbühl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Künstler Claus-Frenz Claussen betrieb als „Eisenbildner von Eisenbühl“ den Eisenpark Eisenbühl, eine frei zugängliche Freiluftausstellung von Eisen- und Stahlskulpturen mit vornehmlich mythologischem Hintergrund.[7] Der Eisenpark bleibt nach Claussens Tod weiterhin zugänglich.[8]

Vereine und Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eisenbühler Vereine (Freiwillige Feuerwehr, Obst- und Gartenbauverein, Radballverein Solidarität Eisenbühl, Jugendverein Gupfenjugend, Museumsverein Alda Schnaad und bis zur Auflösung 2021 FC Eisenbühl[9]) veranstalten seit 1972 jedes Jahr am dritten Augustwochenende – mit Ausnahme der Jahre 2020 und 2021 aufgrund der COVID-19-Pandemie – das dreitägige Eisenbühler Sommerfest, ein ausschließlich von Freiwilligen getragenes regionales Volksfest.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berg im Überblick – Gemeinde Berg. Abgerufen am 17. September 2022.
  2. Paul Daniel Longolius: Sichere Nachrichten von Brandenburgculmbach oder dem Fürstenthume des Burggrafthums Nürnberg oberhalb des Gebirges. Band 6. Hof 1758, S. 285–291, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10013567-4.
  3. Mineralienatlas - Fossilienatlas. Abgerufen am 1. August 2021.
  4. Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde: Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Orig.-Ausg., 4., überarb. und erw. Auflage. München 2003, ISBN 978-3-423-03266-7.
  5. Harald G. Dill: Schiefer-Bergbau im Frankenwald (Alaunschiefer – Dachschiefer – Mahlschiefer). In: bergbau. Nr. 9, 1981, S. 591–600 (researchgate.net).
  6. Schiefersteig US 74. Abgerufen am 1. August 2021.
  7. Eisenbühler Eisenpark C. und E. Claussen. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  8. Sandra Hüttner: Trauer um Claus-Frenz Claussen. In: Frankenpost. 6. September 2022, archiviert vom Original am 29. September 2022; abgerufen am 29. September 2022.
  9. Fünf Vereine feiern ein großes Fest. In: WIR im Frankenwald. Interkommunales Amtsblatt der Städte und Gemeinden: Naila, Schwarzenbach a.Wald, Bad Steben, Geroldsgrün, Berg, Lichtenberg, Issigau. Nr. 32. Nordbayerischer Kurier Zeitungsverlag GmbH, Bayreuth 12. August 2022.