Elise Ewert

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Elise Ewert, 1936

Elise Ewert genannt Sabo, geborene Auguste Elise Sabarowski (* 14. November 1886 in Borczymen; † 2. Februar 1940 im KZ Ravensbrück) war eine deutsche Übersetzerin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ewert wurde als Tochter polnischer Eltern in Ostpreußen geboren. Der Vater war Dorfschmied und die Mutter Lehrerin. Beruflich war sie in Berlin als Telefonistin und Stenokontoristin tätig.[1]

Im Mai 1914 emigrierte sie mit ihrem Lebensgefährten und späteren Ehemann Arthur Ewert[2] nach Kanada, wo sich beide sozialistischen Gruppen anschlossen und bis 1919 an Antikriegsaktivitäten beteiligten.

Ewert arbeitete im Apparat der Komintern bzw. der KPD, unter anderem in dem von Clara Zetkin geleiteten westeuropäischen Büro der Kommunistischen Fraueninternationale in Berlin. 1926 war sie in Moskau für die Presseabteilung der Komintern tätig.

Anfang der 1930er Jahre lernte sie Ruth Werner in China kennen. 1934 ging das Ehepaar Ewert nach Brasilien, wurde dort jedoch Ende des darauffolgenden Jahres verhaftet und von Polizisten gefoltert. Elise Ewert wurde zudem vor den Augen ihres Ehemannes vergewaltigt.[3] 1936 wurde sie gemeinsam mit der schwangeren Olga Benario von Brasilien an Deutschland ausgeliefert. 1937 wurde sie ins KZ Moringen gebracht und von dort in die Konzentrationslagern Lichtenburg und Ravensbrück eingesperrt. Sie starb an den Folgen von Misshandlungen im KZ Ravensbrück.

Literarische Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Roman Exil der frechen Frauen hat Robert Cohen die Rolle von Elise Ewert und ihrem Mann Arthur Ewert bei den Ereignissen in Brasilien gestaltet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karlen Vesper: Ein Leben für die Revolution - Ronald Friedmann hat Elise Ewert der Vergessenheit entrissen, nd vom 3. Januar
  2. Hornstein: Arthur Ewert. S. 7.--
  3. Ilko-Sascha Kowalczuk: Walter Ulbricht. Der deutsche Kommunist (1893–1945). C.H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80660-5, S. 866.