Elmar Walter
Elmar Walter (* 31. Januar 1979 in Traunstein) ist ein deutscher Musikwissenschaftler, Dirigent, Komponist und Musiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter erhielt im Alter von sechs Jahren Blockflötenunterricht. Mit neun Jahren kam das Akkordeon hinzu. 1992 begann er das Tubaspielen, 1994 erlernte er die Steirische Harmonika. Er erlangte nach dem mittleren Bildungsabschluss an der Reiffenstuel-Realschule Traunstein (Ausbildungsrichtung Technik) 1997 an der Fachoberschule Traunstein die Fachhochschulreife. Als Soldat auf Zeit wurde er Mitglied des Heeresmusikkorps 12 in Veitshöchheim. Im Mai 1998 folgte seine Versetzung zum Luftwaffenmusikkorps 1 in Neubiberg bei München. In dieser Zeit nahm er seine ersten Studien im Fach Basstuba bei Tom Walsh (Münchner Philharmoniker) am Richard-Strauss-Konservatorium München auf.
2000 immatrikulierte er sich an der Universität Mozarteum Salzburg. Von 2006 bis 2009 promovierte er dort in Musikwissenschaft. Am 11. März 2010 wurde ihm der Doctor of Philosophy für „Blas- und Bläsermusik. Musik zwischen Volksmusik, volkstümlicher Musik, Militärmusik und Kunstmusik“ (Tutzing 2011) verliehen. Parallel war Walter von Oktober 2004 bis September 2008 als Tubist und Registerführer im Gebirgsmusikkorps, das in Garmisch-Partenkirchen stationiert ist, eingesetzt.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2008 ist er Leiter der Abteilung Volksmusik des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e. V., München.[1] Unter anderem fungiert er dort als Redakteur der Zeitschrift „Volksmusik in Bayern“. Er verfasst außerdem Fachbeiträge mit den Themenschwerpunkten Musikwissenschaft, musikalische Volkskunde und Musikpädagogik. Darüber hinaus tritt er als Referent bei Fortbildungen, Lehrgängen und Arbeitskreisen auf. Sein Forschungsschwerpunkt liegt hier im Bereich traditioneller Popularmusik.
Walter leitet seit 2003 das semiprofessionelle Blasorchester Schabernack, mit dem er fünf Alben veröffentlichte. Seit 2010 hat er die Leitung der Blaskapelle Jung-Traunwalchen inne. Inzwischen (2013) hat das Orchester einen eigenen Verein gegründet, der den Namen „Musikkapelle Nußdorf im Chiemgau“ trägt.[2] Weiterhin ist er seit 2013 der Vorsitzende des Vereines Orff '95 e.V.[3]
Aufgrund seiner Position beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege ist er Mitglied im Musikbeirat des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst,[4] außerdem Vorsitzender der „Arbeitstagung der hauptamtlichen, überregional tätigen Volksmusikpfleger und -forscher in Bayern“ und Vorsitzender des Arbeitskreises „Musikantenfreundliches Wirtshaus“[5].
Elmar Walter ist Stellvertretender Schulleiter der Berufsfachschule für Musik Altötting „Max-Keller-Schule“.[6]
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter ist Träger der „Carl-Orff-Medaille“ des Vereines Orff ’95 e. V., mit der er von Lieselotte Orff, der Witwe des Komponisten, im Jahr 2000 geehrt wurde.[7] Am 10. Januar 2015 erhielt er den Förderpreis für Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft.[8]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Monographien
- Blas- und Bläsermusik. Musik zwischen Volksmusik, volkstümlicher Musik, Militärmusik und Kunstmusik. Tutzing 2011.
- zusammen mit Griebel, Armin: 30 Jahre Forschungsstelle für Fränkische Volksmusik – Festschrift. Enthält die Vorträge zum 21. Seminar für Volksmusikforschung und -pflege in Bayern 2011 in Würzburg und zum Symposium Vom Umgang mit musikalischen Traditionen. 30 Jahre Forschungsstelle für Fränkische Volksmusik in Ansbach, 2011. Erschienen 2013
- Aufsätze
- 125 Jahre im Dienste der Musik. Die Obermüller Musikanten, in: Volksmusik in Bayern, 28. Jg., Heft 3, München 2011.
- 31 Jahre unterwegs … Die 4 Hinterberger Musikanten. Gratwanderung zwischen Traditionspflege und Kommerz, in: Volksmusik in Bayern, 28. Jg., Heft 2,München 2011.
- zusammen mit Heyl, Stephanie: Volksmusik. Wirklichkeiten – Wünsche – Perspektiven. 21. Seminar für Volksmusikforschung und -pflege vom 4. bis 6. Februar 2011 in Würzburg, in: Volksmusik in Bayern, 28. Jg., Heft 1, München 2011.
- Volksmusik in Bayern im Spannungsfeld zwischen Volksmusikforschung und Volksmusikpflege, dargestellt anhand von Beispielen, in: Nussbaumer, Thomas: Festschrift Josef Sulz, Innsbruck 2011.
- Musik im berühmtesten Wirtshaus der Welt, dem Münchener Hofbräuhaus, Vortrag bei der Tagung „München-Sound: Urbane Volkskultur und populäre Musik“, Tagungsband in Vorbereitung, herausgegeben von Institut für Volkskunde der Ludwig-Maximilian-Universität München und der Stadt München.
- Volksmusik und Blasmusik – passt das zusammen? In: Bayerische Blasmusik, 6/2009.
Kompositionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasmusik
- Böhmische Riwanzl, Polka, Wertach Musikverlag, 2004.
- Silberdistel-Walzer, Schorer Music Publishing, 2011.
- Pettstadter Mädel, Polka, Schorer Music Publishing, 2011.
- Die alte Zeit, Polka, Schorer Music Publishing, 2011.
- Gedanken an daheim, Walzer, Schorer Music Publishing, 2011.
- Egerländer Brautwalzer, Schorer Music Publishing, 2011.
- Spalter Hopfen, Polka, Schorer Music Publishing, 2011.
- Seeger Pfingstfest-Polka, Schorer Music Publishing, 2011.
- Bergstätt-Polka, Schorer Music Publishing, 2011.
Stücke für Saitenmusi’
- A Roas durch’n Chiemgau
- Am Kachelofen
- Am staad’n See
- An Schuasta Sepp seina
- Elisabeth-Landler
- Für d’Barbara
- Stefani Schottisch
- Zur recht’n Zeit
- Für a narrisch liabs Dirnei
- Für d’Marianne
- An Christei seina
Verlegte Arrangements
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ich und mein Leben (Komponist: Max Obermüller), Novas Musikverlag, 2011.
- Herbstfest-Polka (Komponist: Andreas Buchmeyer), Schorer Music Publishing, 2011.
Diskographie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eine musikalische Reise vom Chiemgau ins Berchtesgadener Land. Emacker Stubenmusi. Koch/Universal. 2001. (Steirische Harmonika)
- A zünftige Musi. Emacker Stubenmusi. Tyrolis. 2002. (Steirische Harmonika)
- Jung und Spritzig. Schabernack im 12er Pack. 2004. (Dirigent)
- Bubenstreiche. Schabernack im 12er Pack. 2006. (Dirigent)
- Gedankensprünge. Schabernack im 12er Pack. 2008. (Dirigent und Sänger)
- Egerländer Schmankerl. Schabernack im 12er Pack. Bogner Records. 2010. (Dirigent und Sänger)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Elmar Walter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schabernack im Zwölferpack
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.heimat-bayern.de/index.php/zeige/index/id/64
- ↑ http://www.mk-nussdorf-chiemgau.de/11.html
- ↑ http://www.traunsteiner-tagblatt.de/region+lokal/landkreis-traunstein/traunreut_artikel,-Dr-Elmar-Walter-ist-neuer-Orff-Vorsitzender-_arid,46440.html
- ↑ http://www.musikinbayern.de/Mitglieder-c803/
- ↑ http://www.musikantenfreundlicheswirtshaus.de/index.php/zeige/index/id/122
- ↑ Website der Max-Keller-Schule, unter der Rubrik „Verwaltung“ ausgelesen am 17. April 2024
- ↑ Auf der Website des Verbands Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. (VBSM) – https://www.musikschulen-bayern.de/verband/carl-orff-medaille/ – wird die Vergabe an Elmar Walter nicht genannt; ausgelesen am 17. April 2024.
- ↑ Verleihung der Förderpreise 2014 der Sudetendeutschen Landsmannschaft ( des vom 17. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Walter, Elmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker, Musikwissenschaftler und Komponist |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1979 |
GEBURTSORT | Traunstein |